Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 515 Berlin, die elektrische Ausrüstung der Wiener Stadtbahn, die Strassenbahnen in Bielefeld, Hof i. B., Bonn, Freiburg i. Br., Mannheim, Ludwigshafen, Terni, Bern, Laibach und Rotterdam-Haag-Scheveningen mit einer Gesamtgeleislänge von rund 480 km, sodass binnen kurzem über 1630 km Geleislänge elektrischer Bahnanlagen von der Ges. her- gestellt sein werden. Hierzu kommen noch die in Vorbereitung begriffenen Bahnen, wie: Salzburg, Teplitz-Dux-Ossegg, Gloggnitz-Schottwien, Bozen-Gries, Meran-Obermais, Gries-Sigmundskron, Untermais-Meran, Meran, Meran-Forst und Bozen-Meran. Für die ausgeführten Anlagen wurden bisher geliefert über 2290 Motorwagen mit über 4180 Motoren, ausserdem verschiedene elektrische Lokomotiven, Motorgüterwagen, Motorpostwagen und elektrisch betriebene Schneefegemaschinen. Hierzu kommen noch bereits gelieferte und noch in Arbeit begriffene weitere 930 Motorwagen für die Städte: Köln, Madrid, Porto, Turin, Amsterdam, Dresden, Königsberg i. Pr., Wien, Wiesbaden und Darmstadt, sodass sich die Gesamtzahl der gelieferten elektrisch betriebenen Fahr- zeuge auf 3220 stellt; die dazu gehörige Anzahl der Motoren auf 5680. Hierzu kommen noch an 800 Anhängewagen. Von den Bahnanlagen sind als besonders bemerkenswert hervorzuheben die erste elektr. Zahnradbahn der Welt: die Barmer Bergbahn, die erste elektr. Untergrundbahn des Festlandes: die Franz-Josef elektrische Untergrundbahn zu Budapest, die elektr. Hoch- und Untergrundbahn zu Berlin und die von der Ges. mit elektr. Betriebe ver- sehenen ersten Vollbahnen des Festlandes: die Wannseebahn und die Wiener Stadtbahn, ferner die elektr. Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld, welche sämtliche Bahnen mit Ausnahme der ersten mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40–50 km in der Stunde betrieben werden. Ausserdem hat die Ges. eine Versuchsbahn in Lichterfelde bei Berlin für Drehstrombetrieb in dem letzten Jahre erbaut, die mit einer Spannung von 10 000 Volt betrieben wird. In Vorbereitung befinden sich eine grössere Anzahl neue Unternehmungen und Erweiterungen. Umsatz 1899/1900 ca. M. 84 000 000. Die bisher im eigenen Besitz der A.-G. Siemens & Halske befindlich gewesenen elektr. Strassenbahnen zu Berlin: Behrenstrasse-Treptow und Pankow-Gesundbrunnen, sowie die Linie Gesundbrunnen-Mittelstrasse gingen Mitte 1899 an die neuerrichtete A.-G. Berliner elektrische Strassenbahnen über (A.-K. M. 6 000 000). – Anfang 1900 ging die von der Ges. erbaute elektrische Strassenbahn mit Kraft- und Lichtanlagen in Perugia an eine eigene A.-G. unter der Firma Umbrische Elektricitäts-Gesellschaft über (A.-K. Lire 1 200 000), ebenso das Elektricitätswerk in Kaposvar an die Ungar. Elektricitäts-Ges. in Budapest. Auch auf dem Gebiete der Centralanlagen für Licht und Kraft ist die Ges. unaus- gesetzt voll beschäftigt. 53 Elektricitätswerke, ungerechnet die sogenannten Centralen für Kraftübertragung, sind im Laufe des abgelaufenen Geschäftsjahrs in Betrieb gekommen bezw. in Bau gewesen, von denen hier nur diejenigen der Städte Alessandria, Bonn, Freiburg i. B., Gevelsberg, Hof, Kiel, Klosterneuburg, Krefeld, Kyritz und Neapel genannt seien. Daneben können aus der grossen Zahl der vorerwähnten Kraftübertragungsanlagen als besonders bemerkenswert hervorgehoben werden: die Hüttenwerke Peiner Walz- werk und Königin Marienhütte, die Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz, die Berg- werkscentralen: Gewerkschaften Courl, Kaliwerke Salzdetfurth, Karolinenglück, Kon- solidirtes Nordfeld, Saar- & Mosel-Akt.-Ges., Schlesische Grube, Vereinigte Königs- und Laurahütte, Bahnschacht Chorzow und Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Verein. Die Ges. besitzt das Elektricitätswerk des Ostens von München für Kraft- u. Licht- abgabe in den östlichen Vororten Münchens von der Stadtgrenze bis einschl. Unter- föhring, Schwaben, Zorneding und Deisenhofen ausschl. Perlach und Unterbiberg. Die Ges. ist Betriebspächterin des Leipziger Elektricitätswerkes, A.- G., bis 31. Dez. 1915, der elektr. Centrale in Malaga, sowie der Linien der Berliner elektrischen Strassenbahnen A.-G. (siehe oben). In Verbindung mit der Ges. arbeitende Häuser: Siemens & Halske, Wien; Siemens Brothers & Co. Ltd., London (A.-K. £ 600 000, Div. 1897–99: 7½, 7, 6 %); Russische Elektrotechnische Werke Siemens & Halske A. G., St. Petersburg (A.-K. Rbl. 4 000 000, Div. 1897/98–1899/1900: 6½, 5½, 5 %); Gebr. Siemens & Co., Charlottenburg; Societa Italiana Siemens per Impianti Elettrici, Mailand. Die Ges. ist bei der Abwärme-Kraftmaschinen-Ges., sowie bei der Deutschen Kraftgas-Ges. beteiligt. Kapital: M. 54 500 000 in 54 500 Aktien (Nr. 1–54 500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 35 000 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 4. März 1898 um M. 5 000 000 in 5000, ab 1. Aug. 1898 div.-ber. Aktien (Nr. 35 001–40 000) à M. 1000, weiter lt. G.-V.-B. v. 12. Jan. 1899 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 40 001–45 000) à M. 1000, div.-ber. für 1898/99 mit höchstens 1 %, ab 1. Aug. 1899 voll div.-ber. Fernere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V.-B. v. 19. April 1900 um M. 9 500 000 (auf M. 54 500 000) in 9500 Aktien (Nr. 45 001–54 500) à M. 1000, div.-ber. für 1899/1900 mit 4 %, ab 1. Aug. 1900 voll div.-ber., davon M. 5 000 000 den Mitgliedern der Familie von Siemens überlassen gegen Gewährung von £ 200 000 Aktien der Gos. Siemens Bros. & Co., Limited, in London, mit Div.-Ber. für 1899 u. ff. und von Rbl. 2 000 000 ** 2* 9―