Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 523 Mit der Oberrheinischen Bank in Mannheim und anderen Interessenten hat die Ges. die Aktiengesellschaft „Oberrheinische Elektricitätswerke“ mit einem vorläufigen A.-K. von M. 1 000 000 gegründet und von letzterem M. 530 000 übernommen. Die Ges. bezweckt hauptsächlich den Bau und Betrieb von Elektricitätswerken und Strassenbahnen und hat vorerst im Aug. 1899 den Betrieb des Elektricitätswerkes Wiesloch in Baden aufgenommen. Dividenden 1898/99: 2½ % p. r. t.; 1899/1900: 3 % p. r. t. In ähnlicher Weise ist für die rumänischen Unternehmungen die „Rumänische Ges. für elektrische und industrielle Unternehmungen“ in Verbindung mit rumänischen und deutschen Beteiligten mit einem Kapital von Lei 2 500 000 gegründet worden. Von diesem Kapital wurden Lei 1 250 000 übernommen, vorerst 50 % eingezahlt. Das der Rumän. Ges. gehörige Elektricitätswerk Sinaia kam im Herbst 1900 in Betrieb. Die Ges. ist weiter beteiligt bei der A.-G. Elektricitätswerke Kubel bei St. Gallen Schweiz) mit frs. 600 000 = 40 % des A.-K. von frs. 1 500000. Betriebseröffnung im Herbst 1900. In Angriff genommen sind die Arbeiten an dem Lech-Elektricitätswerk bei Gerst- hofen unterhalb Augsburgs, welches die Ausnützung der Lech-Wasserkräfte bezweckt; dasselbe wird im Laufe des Jahres 1901 betriebsfähig werden und ist auf eine Leistung von zunächst 6000 HP. bemessen. Koncession 99 Jahre. Mit der Stadt Tilsit hat die Elektricitäts-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co. einen Koncessionsvertrag auf 50 bezw. 75 Jahre für die Errichtung eines Elektricitätswerkes, verbunden mit einer Kleinbahn für Tilsit und die nächst gelegenen Vororte, abgeschlossen, welcher von der Ges. übernommen worden ist. Die Anlagen wurden im Dez. 1900 in Betrieb genommen. Weifer führt die Ges. eine der Elektricitäts-Aktien-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf a. M. koncessionierte 11 km lange elektr. Strassenbahn in Kiew-Swiatoschin aus. Die Ges. übernahm die Finanzierung und den Bau des Elektricitätswerkes und der Kraftwerke Wangen-Bannwyl (Kanton Bern) mit unbeschränkter Koncessionsdauer. Das Werk ist auf eine Leistung von 8000 HP. bemessen, Bauzeit ca. 2½ Jahre. Ferner erwarb die Ges. die grössere Hälfte der Aktien der Aare- und Emmen-Kanal- X.-G. in Solothurn (A.-K. frs. 500 000), welche die Stromlieferung für die Stadt Solo- thurn ausführt. Die Ges. ist bei der Allg. Elektro-Metallurgischen Ges. m. b. H. (Stamm-Kapital M. 1 025 000) in Elberfeld-Papenburg beteiligt, welche in erster Linie die Herstellung von Kupfer-Nickel nach dem Dr. Höpfnerschen Verfahren bezweckt;: fernere Beteiligungen bei der Motorfahrzeug- und Motoren-Fabrik-A.-G. in Marienfelde-Berlin, bei der X.-G. Voigt & Häffner in Frankfurt a. M. (M. 400 000), sowie neuerdings mit M. 750 000 bei der Frankfurter Localbahn-A.-G., welche eine Vorortbahn nach Homburg v. d. H. baut. Im Jahre 1899 wurde im Verein mit einem Konsortium die Hirschberger Thalbahn (13 km), welche seither als Gasbahn betrieben wurde, erworben; dieselbe wurde in elektr. Betrieb umgewandelt und ist seit 1900 in Betrieb. Die Bahn führt durch das verkehrsreiche Hirschberger Thal über Warmbrunn nach Hermsdorf. Die Koncessions- dauer beträgt 70 Jahre. Von der Strassenbahn-Centrale soll auch Strom zu Beleuchtungs- und Kraftzwecken abgegeben werden. Das Unternehmen soll 1901 in eine eigene A.-G. umgewandelt werden. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000 63000 Aktien Lit. A, 2000 Aktien Lit. B) à M. 1000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 27. juni 1898 um M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000 (Lit. C–E). Diese neuen, ab 1. Sept. 1898 je nach geleisteten Einzahlungen div.-ber. Aktien wurden von einem Konsortium zu 110 % übernommen. Anleihe: Die Ges. ist berechtigt bis zum Nennbetrag des A.-K. Obligationen, auf Namen lautend, auszugeben; zunächst wurden emittiert: I. Serie I. M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1900, rückzahlbar zu 103 %, 9500 Stück Lit. A (Nr. 1–9500) à M. 1000 und 1000 Stück Lit. B (Nr. 1–500) à M. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses von Erlanger & Söhne. Zs. 13. 19. Tilg. jährl. mind. 1 % mit ersp. Zs. ab 1901–39: Verl. im März auf 1. Sept; verstärkte oder fotal-Tilg. mit 6monat. Kündigungsfrist ab 1905 zulässig. Die Anleihe ist hypothekarisch nicht eingetragen, doch übernimmt die Ges. die Verpflichtung, vor gänzlicher Tilg. dieser Anleihe keinen weiteren Anleihen einen Vorzug vor dieser Anleihe einzuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie für Div. Kurs Ende 1900: In Frankfurt a. M.: 99 %. — In Berlin: 99 %. – In Hamburg: 99 %. Aufgelegt am 12. Febr. 1900 zu 100 % abz. 4½ % Zs. bis 1. März 1900. Begeben ult. Aug. 1900: M. 8 500 000. Zulassung der Anleihe in Berlin und Hamburg erfolgte im Febr. bezw. März 1900; erster Kurs in Berlin am 20. März 1900: 101 %. Der Erlös dieser Oblig. diente zur Verstärkung der Betriebsmittel im Hinblick auf die weitere Entwickelung und den Ausbau der im Besitz der Ges. befindlichen bezw. unter deren Beteiligung schon ausgeführten oder in der Errichtung begriffenen Unter- nehmungen. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Aktie oder jeder Interimsschein = 1 St.