564 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel Werke etc. Antrage auf Ankauf der Hessmannschen Kalkwerke im Hönnethal bei Menden für M. 3 000 000 bar, aufgebracht durch die unten angeführte Anleihe II und M. 350 000 in Aktien, ab 1. Aug. 1897 statt. 1898 kaufte die Ges. von der A.-G. Schalker Gruben- u. Hüttenverein in Gelsenkirchen deren in Östrich belegenes bedeutendes Kalkstein- gelände, welches unmittelbar an den Letmather Besitz der Ges. stösst und zahlte dafür anteilig M. 150 000 in jungen, nach dem 1. Juli 1898 lieferbaren Aktien; die Auflassung erfolgte am 28. Juli 1898. Im Jahre 1898/99 wurden die Güter Langendorf bei Dornap und Neuenhof im Angerthal angekauft. Gegenwärtig besitzt die Ges. ohne die neu erworbenen Güter und die Grundstücke der Hönnethaler Kalkwerke und des OÖstricher Geländes 714 ha Kalkstein- und Dolomit- felder, 66 643 m Schmalspur- und Normalspurgeleise, 27 Lokomotiven, 72 Kalköfen, eine grosse Reparaturwerkstätte, ein Direktionsgebäude, 175 Beamten- und Arbeiterhäuser, eine Sägemühle und 2 grosse dreiflügelige Ringöfen; ferner im Hönnethal 87 ha, eine 7 km lange normalspurige Privatanschlussbahn an den Bahnhof in Menden und mehrere Kilometer Schmalspurbahnen, 2 normalspurige und 3 schmalspurige Lokomotiven und 2 grosse dreiflügelige Ringöfen. Die Hönnethaler Kalkwerke enthalten auch Bruch- steine und ausbeutungsfähigen Lehm und Thon. In Letmathe wurden 1899/1900 grössere Ländereien hinzuerworben und in Verbindung hiermit an der linken Lenneseite eine Rundbahn mit Lokomotivbetrieb, an der rechten Seite eine 700 m lange Drahtseilbahn errichtet. Die Ges. zählt sämtliche Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-westfälischen Industriebezirkes auf Grund fester Lieferungsverträge zu ihren Abnehmern. Absatz 1895/96–1899/1900 an rohem Kalkstein und Dolomit: 566 297, 983 702, 1 045 369, 1 162 988, 1 253 920 t, an gebranntem Kalk: 104 351, 274 524, 341 239, 383 940, 399 870 t. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien (Nr. 1–10 500) à M. 1000. Urspr. M. 1 633 000, wurde das A.-K. 1888 auf M. 3 700 000 und lt. G.-V.-B. vom 29. Juni 1896 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 6300 Aktien à M. 1000 erhöht; hiervon erhielten die Vorbesitzer der 1896 angekauften 8 Werke (s. oben) 4233 Stück, restliche 2067 Stück wurden von einem Konsortium zu 130 % übernommen, welches 1234 Aktien den Aktionären zum gleichen Kurse anbot. Die G.-V. vom 14. Juli 1897 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 10 500 000) durch Ausgabe von 500 neuen Aktien à M. 1000, welche für 1897/98 noch nicht, sondern erst ab 1. Juli 1898 div.-ber. waren; hiervon wurden 350 Stück mit zum Ankauf des Hönnethaler Werkes, restliche 150 Stück mit zum Erwerb des Ostricher Geländes verwandt; der Verkäufer des Hönnethals bezog für 1897/98 4 % Zs. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1900 bis lingstens 1924 durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1899) auf 2. Jan.; Verstärkung von 1905 an vorbehalten, ohne dass hierdurch für die noch ausstehenden Jahre die Tilgungsquoten gekürzt werden. Sicherheit: Erst- stellige Kautionshypothek von M. 2 750 000 auf ihre sämtlichen damaligen Immobilien, ca. 415 ha, Kalksteinfelder zu gunsten der Firma Jacob Landau in Berlin. Pfandhalter: Berliner Kassenverein. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende Juni 1900 noch M. 2 300 000. – Kurs Ende 1896–1900: 105.25, 105, 104.80, 103.10, 104.25 %. Notiert in Berlin. II. M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschreibungen von 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Juni (erste 1900) auf 2. Jan.; kann beliebig verstärkt, auch gänzlich gekündigt werden. Verj. der Coupons: 4 J. n. F. Als Sicherheit dient eine zu gunsten der Firma Jacob Landau, Berlin, auf verschiedene neuerworbene Grundstücke der Ges. bestellte Kautionshypothek von M. 3 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. – Kurs Ende 1898–1900: –, 101.75, 99.75 %. Aufgelegt am 10. Jan. 1898 zu 102.75 %. Notiert in Berlin. – Der Erlös der Anleihe diente mit zur Erwerbung der Hönnethaler Kalkwerke (s. oben). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Oktober. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Tant. an Vorst. und Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 2000 für jedes Mitglied), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Gewinnanteile des A.-R., des Vorstandes etc. werden als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Grundstücke 11 916 680, Gebäude 1 365 917, Industr. An- lagen 2 191 817, Bahnanschlüsse u. Geleise 1 042 071, Wasserleitung 76 369, Ausbeutungs- rechte 142 671, Werkzeuge, Geräte 64 938, Lokomotiven 200 435, Maschinen 199 041, Fuhr- bark u. Förderwagen 216 314, Mobilien u. Utensilien, 16 426, Warenvorräte 126 799, Materialien 137 038, Wechsel 149 383, Kassa 33 679, Effekten 162 404, Debitoren 775 535, Bankierguthaben 918 878. – Passiva: A.-K. 10 500 000, Oblig.-Anleihen 5 300 000, Hypoth. 51 000, Delkrederekto 20 000, R.-F. I 1 050 000, R.-F. II 298 072, Ofenerneuerungskto 30 000, Lohnkto 102 345, Oblig.-Zs. 94 297, alte Div. 3660, ausgel. Oblig. 26 250, Kreditoren 300 363, noch zu zahlende Hönnethaler Kaufgelder 997 688, Gewinn 962 726. Sa. M. 19 736 404. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten, Tant., Steuern 319 519, Gerichts- kosten etc. 9818, Oblig.-Agio 10 000, Oblig.- u. Hypoth.-Zs. 244 658, Zs. f. Restkaufgelder (abz. vergüt. Zs.) 54 107, Delkrederekto 337 693, Feuerversich.-Kto 6417, Abschreib. 607 129,