Porzellan-Fabriken. 599 Bedarfs an Kabelschutzkanälen für die elektrischen Kabel, welche auf der Margarethen- hütte aus hochfeuerfestem Thon und Chamotte in grossen Quantitäten für Gas- und Elektricitätswerke hergestellt werden. – Durch den Aufschwung der elektrotechnischen Branche, zu welcher die Porzellanindustrie infolge ihres isolierfähigen Materials in nahen Beziehungen steht, ist die Fabrikation in den technischen Artikeln rapide gestiegen, so- dass zur schnelleren Befriedigung der Kundschaft im April 1897 von Rud. Schomburg die ehemalige Steingutfabrik in Rosslau für M. 78 000 erworben und mit einem Auf- wande von M. 116 000 erweitert und in eine Porzellanfabrik umgewandelt wurde. Die Grundstücke in Rosslau haben eine Grösse von rund 12 213 ha und sind samt Gebäuden im Febr. 1900 auf M. 331 185 abgeschätzt worden. – Die Fabrik in Berlin besteht seit 1853. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Hypotheken: M. 480 000, u. zwar M. 180 000 zu 4 % verzinslich, kündbar M. 160 000 seitens der Gläubiger erst ab 1. Okt. 1905, seitens der Ges. jederzeit rückzahlbar, M. 20 000 kündbar mit 3 Monate Frist, u. M. 200 000 bezw. 100 000 in Kautionshypotheken auf Margarethenhütte u. Rosslau, wogegen die Ges. einen Acceptkredit bis 1903 geniesst. Diese Hypoth.-Schuld ist 1899/1900 um M. 200 000 (auf M. 680 000) gestiegen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 5 % Div., vom verbleib. Betrage bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Grundbesitz 68 423, Gebäude 696 961, Maschinen-Inventar 292 484, Matrizenwerkstatt 23 198, Matrizen 44 524, Kaolin- u. Thongruben 144 876, Be- leuchtungs- u. Elektricitätsanlage 11 174, Versicherung 2574, Fuhrwerk 8720, Kassa 5326, Effekten- u. Kautionskto 18 947, Debitoren 438 274, Warenvorräte 444 001, Kohlen 20 581, Rohmaterialien 45 042, Mobilien u. Utensilien 7420, Patentkto 13 000, Modelle 2408. Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 10 976, Hypoth. 680 000, Spec.-Disp.-F. 20 000, Kredi- toren 471 740, Gewinn 105 221. Sa. M. 2 287 939. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Handlungsunkosten 1 365 523, 110 803, Gewinn 105 221. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 9474, Fabrikationsgewinn 1572 074. Sa. M. 1 581 548. Gewinn-Verwendung: R.-F. 5261, Div. 80 000, Tant. an Vorst. 5000, do. an A.-R. 2250, Spec.- Disp.-F. 10 000, Vortrag 2710. Reservefonds: M. 16 237, Spec.-R.-F. M. 30 000. Kurs Ende 1900: 112.50 %. Eingeführt am 17. Juli 1900 zu 112.50 % durch Carl Neuburger in Berlin. Notiert Berlin. Dividenden 1897/98–1899/1900: 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: Die gesetzl. Frist. Direktion: Rud. Schomburg, Berlin; Hermann Schomburg, Margarethenhütte. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. fl. Schomburg sen., Fritz Abel, Carl Neuburger, Erwin Kretzer, Berlin. Prokuristen: Gustav Schnigge, Rich. Berghaus. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Carl Neuburger; Meiningen: B. M. Strupp. s% * = – = Fürstenberger Porzellanfabrik in Fürstenberg a. d. Weser. Gegründet: Am 21. März 1889. Letzte Statutenänd. vom 11. April 1900. Die Ges. ist der am 25. Jan. 1900 in Berlin gegründeten ,„Vereinigung deutscher Porzellanfabriken G. m. b. H.“ beigetreten. Zweck: Fabrikation von Porzellangebrauchsgeschirren. Betrieb der Herzoglichen Fürsten- berger Porzellanfabrik unter Eintritt in den unter dem 24. Jan. 1859 mit der Herzoglich Braunschweig-Lüneburgischen Kammer, Direktion der Bergwerke, geschlossenen Pac ht- vertrag nebst Nac hträgen. Der Pachtvertrag endet am 31. Dez. 1958. Das Fabrik- anlagekto erhöhte sich 1899 1900 um zus. M. 14 504. Die Ges. gehört der am 1. Febr. 1900 ins Leben getretenen, Vereinigung deutscher Por „6„... G. m. b. H.“ in Berlin an. Kapital: M. 150000 in 121 Inh. Aktien (Nr. 1–121) à M. 1000 und 58 Nam.-Aktien (Nr. 1–358) à M. 500. Zur Übertragung der Nam.-Aktien ist die Zustimmung des A.-R. und der G.-V. erforderlich. Urspr. M. 300 0 00, lt. G.-V.-B. v. 27. Nov. 1897 durch Abstempelung und Zusammenlegung um die Hälfte reduziert. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 1000 = 2 St., jede Aktie à M. 500 = 1 St. Gewinn-Verteilung: B0% zum R.-F., sodann vertragsm. Tant. an den Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 71 0% Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 750), Rest nach 6. V.-B. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Fabrikanlage 186 926, Pferde u. Wagen 2125, Versicherung 1010, Kassa 1485, Wechsel 203, Effekten 3420, Hypoth. 467, Debitoren 61 033, Bürg- schaftskto 3900, fertige u. halbfertige Waren 95 509, Materialien 24 452. Passiva: A.-K. 150000, Kreditoren 138 893, 80 000, Bürgschaftskto 3900, alte Div. 465, Delkrederekto 650, R.-F. 284, Gewinn 6342. Sa. M. 380 535.