Fabriken für Chemikalien etc. 687 Leopoldshall, vorm. Ziervogel & Tuchen beschlossen, deren A.-K. M. 1 500 000 betrug, und ferner 1873 der Ankauf der Braunkohlengrube Alexander Carl zu Gross- Mühlingen nebst einer Papierfabrik und 436 Morgen Acker für M. 2 175 000 beschlossen. Die Papfer- fabrikation ist 1880 aufgegeben. 1881/82 beteiligte sich die Ges. bei dem seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehenen Steinsalzbergwerk Ludwig II. zu Stassfurt, von dem die Ges. gegenwärtig 757 Kuxe besitzt; dieselben stehen einschl. M. 567 750 Zubusse 1899/1900 mit M. 5 453 750 zu Buche. Diese Gewerkschaft Ludwig II. hat neuerdings die Mehrzahl der Anteile der Kalibohrgesellschaft „Oelerse“ (Prov. Hannover) erworben. –—– An dem von den Chlorkaliumfabriken errichteten Syndikat mit Central-Verkaufsstelle ist die Ges. beteiligt. Im Grubenfelde Alexander Carl II. ist ein neuer Schacht angelegt und seit Frühjahr 1892 im Betriebe; das Feld ist nahezu abgebaut, doch wird ein kleines Land- debit noch einige Zeit erhalten werden können. Das zur Verarbeitung notwendige Material (Rohsalz) wird aus den zum Syndikate gehörenden Salzbergwerken entnommen. Das Geschäftsresultat 1899/1900 wurde neben dem bedeutenden mit M. 59 000 zu ver- buchen gewesenen Kursverlust auf Wertpapiere durch die infolge des südafrikanischen Krieges gestörten Preis- und Absatzverhältnisse für Cyanprodukte und das Ersaufen der alten anhaltischen Schächte ungünstig beeinflusst. Für Neuanlagen kamen 1899/1900 M. 252 329 in Zugang. Produktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 Chlorkalium . . . Ctr. 312 047 280 194 347 107 Düngesalze „. 11 056 10 244 9 247 In Summa Rohes Glaubersalz 5 64 820 91780 87 100 622 695 621 986 649 990 Diverse ./ ... Kohlen 9393 0 917 000 940 940 8339 837 945 255 904 110 Kapital: M. 11 300 400 in 10 000 St.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 und 5000 St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300, 4500 St.-Aktien à M. 600 (Em. 1883) u. 1834 St.-Prior.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000 und wurde 1883 um M. 2 700 000 (eigentlich M. 3 000 000, von denen M. 300 000 nicht zur Ausgabe gelangt sind), div.-ber. für 1883/84 zur Hälfte, erhöht. Die neuen Aktien wurden bis 4. Dez. 1883 je zur Hälfte den ersten Zeichnern u. den Aktionären, letzteren M. 600 auf M. 3600 al pari angestellt. Die ersten Zeichner bezogen nur M. 360 000, indem einige derselben auf das Bezugsrecht verzichteten, um den Erwerb der Kuxe von Ludwig II. zu ermöglichen, auf deren Kaufpreis M. 1 000 000 in neuen Aktien zu gewähren waren. Bei neuen Emissionen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre ein Bezugsrecht al pari je zur Hälfte. Die Erben eines der ersten Zeichner sind abgefunden. Die Prior.-Aktien ge- niessen Vorrechte auf 5 % Div. mit event. Nachzahlung. 1879 wurde der Rückkauf von M. 1 500 000 beschlossen; nachdem aber bis 1881 M. 399 600 zurückgekauft waren, wurde dieser Beschluss im Nov. 1883 wieder aufgehoben. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. in Leopoldshall oder Berlin. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, und zwar entfällt auf je Thlr. 100 oder M. 300 eine Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an St.-Prior.-Aktien mit event. Nachzahlungsverpflichtung, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 4 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von zus. M. 15 000), vom Überrest 1 % weitere Div. an St.-Aktien, der noch verbleib. Gewinn gleichmässig an beide Aktienarten. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Chemische Fabriken mit Zubehör 4 615 977, Bahn- anlage II u. IX 17 633, neues Verwaltungsgebäude 119 112, Pferde u. Wagen 27 000, Kohlengrube u. Bahnanlage Gr.-Mühlingen 1, Papierfabrik Gr. -Mühlingen 100 000, Acker- besitz u. landwirtschaftl. Gebäude Gr. Muhlingen 249 950, Anteil am Salzbergwerk Lud- wig II. 5 453 750, Kassa 5506, Wechsel 4812, Effekten 1 101 272, vorausbez. Ver sich.-Prämie 19 664, Bankguthaben 93 730, Debit. 850 566, Vorräte an Waren, Material. u. Utens. M. 900 961. Passiva: A.-K. 11 300 400, Kreditoren 502 318, alte Div. 2781, Gratif. an Beamte 10 000, R.-F. 436 766, Spec.-R.-F. 506 878, Invaliden- F. 210 000, F. 2646, Div. 1899/1900 463 020, Tant. an A.-R. 1321, do. an Dir. 27 781, Vortrag 60 024. Sa. M. 13 469 937. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 13 8 920, Gehaälter 106 939, kontraktliche Tant. 7364, Provisionen 8028, Kursverlust 59 085, Disp.-F. 2000, Abschreib. 332 200, Gewinn 545 308. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 2090, Fabrikationsertrag 707 628, Filiale Gr.-Müh- lingen: Grube 62 617, Landwirtschaft 10 798, Gewerkschaft Ludwig II. 340 650, Arbeiter- wohnungen (Miete) 1905, Agio u. Zinsen 74 154. Sa. M. 1 199 846. Gewinn-Verwendung: R.-F. 27 160, Div. 463 020, Tant. an A.-R. 1321, Tant. an Dir. 27 781, Grat. an Beamte 10 000, Invaliden-F. 10 000, Vortrag 6024. Reservefonds: M. 436 766. Spec.-R.-F. M. 506 878. Kurs: St.-Aktien: In Berlin Ende 1886–1900: 107.50, 102.75, 121, 112.50, 83, 70.50, 74, 73.75, 91.40. 86.50. 87, 82.10, 93.80, 90, 88 %. – In Leipzig Ende 1888–— 97: Stets ge- strichen; 1898–1900: 93, 92, – %. – Prior.-Aktien: In Berlin Ende 1886–1900: 115 30% 100 90, 11059, 114, 113.25, 122.50, 123, 122.75, 11825, 12160, 118 9%