718 Dünger-Fabriken. Bilanz am 31. Okt. 1900: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 1 188 570, Maschinen Mobilien 668 071, Inventar 1, elektr. Centrale etc. 39 110, Eisenbahn-Anschlussgeleis 196 000, Wechsel 324 965, Kassa u. Guthaben auf Girokto 69 135, Unterpfands-Kautionen 47 523, Kautionsdebitor 7000, Vorräte von Rohstoffen, Halb- u. Ganz-Fabrikaten 1 069 556 „Be- triebsmaterialien 47 883, Debitoren 1 793 213. — Passiva: A.-K. 2 850 000, R.-F. 285 000, Spec.-R.-F. 72 587, Unterstütz.-F. 82 640, alte Div. 760, Kautionskto 45 000, Kautionsaccept 7000, Kreditoren 1 699 385, Gewinn 408 656. Sa. M. 5 451 029. Gewinn- u. Verlust-Konto: Betriebsunkosten 615 568, Handlungsunkosten 183 351, Zs. 96 440, Abschreib. 166 627, Reingewinn 408 656. – Kredit: Vortrag 10 389, Warenkto 1 460 262. Sa. M. 1 470 651. Gewinn-Verwendung: Spec.-R.-F. 27 412, Div. 313 500, vertragsm. Tant. u. Remuneration 22 874, Tant. an A.-R. 24 436, Unterstütz.-F. für Beamte 15 000, Vortrag 5432. Reservefonds: M. 285 000, Specialreserve M. 100 000. Kurs Ende 1894–1900: 139, 126, 136, 142.25, 166.25, 188, 155.50 %. Aufgelegt am 16. April 1894 zu 128 %. Notiert in Berlin, Breslau und Posen. Dividenden 1888/89–1899/1900: 10, 10, 8, 8, 10, 10, 6, 9, 10, 12, 14, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Nazary Kantorowicz. Aufsichtsrat: Vors. Gustav Kronthal, Berlin; Bankier Rob. Landsberg, Stadtrat Hugo Milch, Breslau; Rechtsanwalt u. Notar 9 affé, Gr.-Lichterfelde; Dr. Ludwig Milch, Charlottenburg. Prokuristen: Emil Paulsen, Emil Kunert, Paul Hamburger, Fritz Kantorowicz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Breslau: S. IL. Landsberger. ― 0 0 Ö 0 X 0 Lnion', Fabrik chemischer Produkte in Stettin. Fabriken in Glienken bei Stettin, Grabow a. O., Memel, Königsberg i. Pr. Gegründet: Am 28. Nov. 1872. Letzte Statutenänd. vom 12. Dez. 1899. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte und der Betrieb von Handelsgeschäften aller Art, speciell Erzeugung von Düngemitteln, Superphosphat, Doppelsuperphosphat, Knochenmehl, Phosphatmehl, Leim, Schwefelsäure, Superphosphatgips, präcipiertem pbhosphorsauren Kalk, Futter-Knochenmehl, Handel mit Chilisalpeter, Kalisalzen. Von den Terrains der Ges., deren Grösse früher 278 522 am mit 56 354 qm bebauter Fläche u. 1344 m Wasserfront betrug, wurde 1899/1900 in Königsberg i. Pr. für M. 46 891 Land verkauft. Die Ges. bésass urspr. die chem. Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer, Magdeburg u. die Schwefelsäure- fabrik in Glienken bei Stettin; die Magdeburger Fabrik wurde 1877 verkauft, dagegen wurde 1889 die Superphosphatfabrik von A. Scharffenorth & Co., Memel, die Superphosphat- u. Chemikalienfabrik vorm. Proschwitzky & Hofrichter, Grabow und 1891 die Knochenmehl. und Leimfabrik von Heinr. Röhl, Königsberg i. Pr. erworben; 1893/94 wurde ein Nachbar- grundstück zur Vergrösserung der Fabrik in Glienken gekauft und eine Fabrik für Doppel- superphosphat in Betrieb gesetzt. Für Neubauten und Anschaffungen, besonders in Glienken und Memel, wurden 1899/1900 M. 77 660, für Reparaturen zus. M. 318 505 aus- gegeben; für unbrauchbar gewordene Maschinen und abgerissene Bauten mussten M. 17 580 besonders abgeschrieben werden. Am 30. Dez. 1900 brannten von dem Memeler Etablissement drei grosse Schwefelsäurefabriken und das Superphosphatgebäude ab, doch tritt infolge der Leistungsfähigkeit der Stettiner Werke keine Stockung in der Ab- lieferung an die Kundschaft ein. Der Brandschaden ca. M. 465 000 ist durch Ver- sicherung gedeckt. Der Umsatz 1890/91–1899/1900 belief sich auf M. 5048 875, 5 626 929, 6 424373, 6235 993, 5 093 671, 5 410 375, 5 897 902, 6 770 745, 7 954 187, 8 604 294. Das Resultat des Geschäfts- jahres 1899/1900 wurde vornehmlich durch die infolge hoher Seefrachten verteuerten Rohmaterialien und niedrige Verkaufspreise ungünstig beeinflusst. Kapital: M. 5 040 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600 und 3200 Aktien (Nr. 2100–5200) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, 1874 Rückkauf von M. 600 000; 1882 Erhöhung um M. 300 000, 1889 um M. 1 050 000, davon M. 450 000 zum Ankauf der Memeler Fabrik, M. 108 000 zum Erwerb der Grabower Fabrik: 1891 Erhöhung um M. 750 000 in 625 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 126 %, 1894 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200, angeboten zu 103 %, 1898 Erhöhung um M. 840 000 lt. G.-V.-B. vom 10. Dez. 1898 in 700 neuen, ab 1. Okt. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären vom 20.–30. Jan. 1899 zu 124 %, auf nom. M. 6000 alte Aktien kam eine neue. Das Agio von M. 157 848 floss in den R.-F. Hypotheken: M. 58 500 (Stand am 30. Sept. 1900), verzinslich zu 4 %. Auf dem Memeler Grundstück haftet eine zu 5 0% verzinsliche Grundschuld von M. 166 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St.; 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. und nach dessen Erfüllung bis 10 % zum Delkrederekto und Ern.-F.; hierauf 7½ % Tant. an Dir. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 12 000), Überrest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. (Hat der Delkredere- und Ern.-F. M. 300 000 überschritten, so kann der Überschuss zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwendet werden.)