872 Getreide-Mühlen. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1898/99 29 185, Betriebsunkosten 173 812 68 303, Abschreib. 42 126. – Kredit: Bruttogewinn auf Waren 292 771, Verlust 20 656. Sa. M. 313 427. Dividenden 1898/99–1899/1900: 0, 0 %. (Verlustsaldo am 30. April 1900 M. 20 656.) Direktion: Friedr. Fischer. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. a. D. Dr. Friedr. V olz, München; Bank-Dir. Jos. Pütz, München; Dir. Joh. Nikod. Weller, Rosenheim; Bankier Jos. Ad. Böhm, Landshut; Komm.-Rat Wilh. Neuffer, Regensburg. Stadtmühle Munderkingen vorm. H. Krauss (A.-G.) in Munderkingen. Gegründet: Am 22. Okt. 1890. Letzte Statutenänd. vom 10. Okt. 1899. Die Ges. übernahm die gesamte vorher der Firma H. Krauss gehörige Aktivmasse an Mobilien, Immob. und Forderungen einschl. M. 237 962 IIypoth.-Schulden. Zweck: Betrieb einer Kunstmühle, sowie aller darauf abzielenden Handelsunternehmungen. Kapital: M. 330 000 in 330 Aktien (Nr. 1–330) à M. 1000. Hypotheken: M. 101 450, verzinslich zu 4½ %. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., 10 % Pant an R (unter Anrechnung von M. 2000 fester Vergütung), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Immobilien 228 353, Wasserkraft 59 400, Maschinen 93 397, Mobilien 1572, Pferde 8111, Okonomie-Einricht. 1165, elektr. Lichtanlage 4832, Säcke 5767, Okonomie 2217, Kassa 5085, Wechsel 2619, Waren 155424,. Debitoren 236 902, Verlust- saldo 11 313. – Passiva: A.-K. 330 000, Hypoth. 101 450, Hypoth.-Zs. 2450, Kreditoren 377 562, Delkrederekto 4700. Sa. M. 816 162. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 9564. Generalunkosten 95 380, Delkrederekto 2000, Reingewinn 5671, wodurch sich der Verlustsaldo a. 1898/99 von M. 16 984 auf M. 11 313 herabgemindert. Sa. M. 112 615. — Kredit: Waren M. 112 615. Dividenden 1890/91–1899/1900: 6 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Jul. Esch. Aufsichtsrat: Sali Thalmessinger, Simon Nathan, Simon Steiner, Ulm; Kilian Nathan, Mannheim; Leop. Friedmann, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; Ulm: Thalmessinger & Co. Baltische Mühlen-Gesellschaft in Neumühlen bei Kiel. Gegründet: Am 28. Mai 1881. Besteht seit 1866. Letzte Statutenänd. vom 3. Febr. 1900. Zweck: Betrieb des Mühlengeschäftes und aller damit in Verbindung stehenden Getreide- etc. Geschäfte. Die Ges. besitzt eine zum Vermahlen von Roggen und Weizen eingerichtete Mühle. Da die Einrichtungen derselben veraltet waren, wurde, um das Etablissement wieder leistungs- und konkurrenzfähig zu machen, 1899 ein vollständiger Umbau des- selben für den automatischen Mühlenbetrieb beschlossen. Derselbe wurde in der Zeit von Mitte Aug. 1899 bis Mitte Jan. 1900 von der Luther'schen Mühlenbaufirma in Braun- schweig ausgeführt. Der Betrieb auf der Roggenseite wurde Ende Nov. 1899 auf der Weinenseite Mitte Jan. 1900 wieder aufgenommen, doch wurde derselbe erst im Febr./März 1900 wieder zu einem normalen. Die Roggenmühle kann nunmehr bis zu 100 t. die Weizenmühle mehr als 120 t täglich verarbeiten. Der Umbau erforderte einen Aufwand von im ganzen M. 601 958; die Mittel hierzu wurden durch die nachstehend erwähnte Kapitalumwandlung auf Grund des Beschlusses der G.-V. am 29. Nov. 1898 gewonnen. Für Altmaterial wurden M. 39 377 erlöst. Störend auf das Geschäft wirkte das neue Zollregulativ, das den Export sehr erschwert. Vermahlen wurde 1894/95–1899/1900: 53 535, 61 126, 48 532, 52 582, 46 580, 20 361 t Weizen und Roggen. (Der Ausfall 1899/1900 infolge Umbau der Mühle, während dessen der Betrieb zeitweilig ganz eingestellt wurde.) Kapital: M. 2 500 000, und zwar M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000 und M. 1 000 000 in 2000 St.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 500. Die seit 1. Juli 1899 vollgezahlten Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorrechts-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. A.-K. M. 3 500 000, hiervon wurden lt. G.-V.-B. v. 13. Juni 1891 M. 500 000 zu 76 % und lt. G.-V.-B. v. 26. Mai 1894 weitere M. 100 000 zu 72.50 % zurückgekauft, die verbliebenen M. 2 900 000 St.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 29, Nov. 1898 in der Weise herabgesetzt, dass M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 geschaffen, bei deren Bezug die vor- handenen St.-Aktien zu 60 % ihres Wertes in Zahlung genommen wurden und eine Zu- zahlung von 40 % in bar zu erfolgen hatte, die dann noch vorhandenen M. 2 000000 St.-Aktien wurden auf 50 % ihres Wertes abgestempelt. (Frist hierzu 11. Jan. bis Ende Febr. 1900.) Die St.-Aktien tragen in roter Farbe den Aufdruck: „Von 2 in Gemässheit des Be- schlusses der G.-V. vom 28. Nov. 1898 behufs Zus. legung eingereichter St.-Aktien behält diese St.-Aktie ihre Gültigkcit.