Brauereien. 993 Carl Brohme hat seine zu Bergen a. d. D. betriebene Dextrinfabrik nebst Bierbrauere samt Grundstücken, Gebäuden, Einrichtung, Debitoren etc. nach dem Stande vom 1. Jan 1900 in die A.-G. eingebracht. Hierfür sind ihm M. 212 000 in 212 als vollbezahlt geltenden Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt worden. Zweck: Betrieb einer Dextrinfabrik, einer Brauerei u. der damit verbundenen Geschäftszweige. Kapital: M. 225 000 in 225 Aktien (Nr. 1–225) à M. 1000. Die G.-V. vom 18. Aug. 1900 sollte über Erhöhung des A.-K. beschliessen, die vom 6. Dez. 1900 diesen Beschluss um- stossen, über Herabsetzung des A.-K. durch Zusammenlegung von Aktien und Auflösung der A.-G. durch Umwandlung in eine G. m. b. H. beschliessen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31. Dez. 1900 gezogen. Direktion: Carl Brohme, Brauerei-Dir. Carl Meicht. Aufsichtsrat: Vors. Jos. Mayerhöfer, Hamburg; Ökonom Ad. Müller, Bergen a. d. D.; Jul. Liebgott, Magdeburg. Aktien-Brauerei Friedrichshain in Berlin, Am Friedrichshain. Gegründet: Im Aug. 1868. Letzte Statutenänd. vom 20. Dez. 1900. Zweck: Weiterbetrieb der Lagerbierbrauerei (vormals J. P. Lipps, dann Kommandit-Gesell- schaft Carl Schilling) durch eine Aktiengesellschaft, Betrieb von verwandten Industrien und Gewerben. 1888 beteiligte sich die Ges. an den von der Societät Belvedere an der Stralauer Brücke errichteten Restaurationsgeschäften; dieselben sind 1898 ganz in Besitz der Ges. übergegangen und stehen nunmehr mit M. 414 149 zu Buch. Das Terrain an der Stralauer Brücke umfasst etwa 76 Q.-R. 1898/99 erwarb die Ges. zur Rettung einer Hypothek von M. 25 000 in Weissensee ein 7½ Morgen grosses Gasthofs- und Ausschank- grundstück, welches einschl. der Hypothek und aller Bauunkosten M. 110 158 gekostet hat. Dieses Anwesen wurde Ende Okt. 1900 zu M. 113 000 wieder verkauft. Das ent- behrliche Terrain des Brauereigrundstückes, an dessen südöstlicher Front 1899 eine neue Strasse hergestellt ist, zu deren Kosten auf 175 m Länge die Ges. vertragsm. M. 37 427 beigetragen hat, soll zu Bauzwecken verkauft werden. Vom Eisenbahnfiskus hat die Ges. Stadtbahnbögen, von der Ministerialbaukommission ein kleines Terrain, beides bis April 1903 erpachtet. Bierabsatz 1886/87– 1899/1900: 58 797, 57 981, 53 721, 67 152, 62 693, 50 154, 50 190, 42 342 t; 39 146, 55 762, 70 815, 90 356, 104 004, 108 745 hl. Kapital: M. 3 000 000 in 3250 Aktien (Nr. 1–3250) à M. 600 und 875 Aktien (Nr. 3251–4125) à M. 1200 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 900 000 im Dez. 1871 um M. 600 000, im März 1874 um weitere M. 450 000. Die G.-V. vom 30. Dez. 1896 beschloss eine Erhöhung um höchstens M. 1 050 000, doch wurden zunächst nur M. 300 000 emittiert. Die weiteren M. 750 000, div.-ber. ab 1. Okt. 1896, sind im Juni 1897 von einem Konsortium zu 108 % übernommen, das dieselben den Aktionären zu 114 % anbot. Der G.-V.-B. vom 27. April 1895, nach welchem 25 % auf jede Aktie zugezahlt und die Aktien, auf welche keine Zu- zahlung geleistet, im Verhältnis 2:1 zusammengelegt werden sollten, wurde gerichtlich angefochten, für ungiltig erklärt und in der G.-V. vom 25. Dez. 1895 wieder aufgehoben. Hypotkeken: I. M. 600 000 (aufgenommen 1872), unkündbare Tilg.-Hypothek für die „Deutsche Grunderedit-Bank in Gotha“, auf welche 5 % Zs. und vom urspr. Nennbetrag % Ver- waltungskosten und 1 % Tilg. fürs Jahr zu zahlen sind, also Tilg. bis 1913. II. M. 318 000. III. M. 72 000 (aufgenommen 1874 bezw. 1875), unkündbare Tilg.-Hypothek für dieselbe Bank, auf welche 5 % Zs. und Verwaltungskosten und vom urspr. Nennbetrag 1½ % Tilg. fürs Jahr zu zahlen sind, also Tilg. bis 1916. Ferner IV. M. 800 000, verzinslich zu 4½ %, seitens des Gläubigers frühestens per 1./1. 1901, seitens der Ges. halbj. kündbar. Die Gesamt-Hypoth.-Schuld auf das Brauereigrundstück betrug am 30. Sept. 1899 noch M. 1 498 659. Auf das Belvederegrundstück wurden im Juli 1899 M. 100 000 neu auf- genommen, nachdem die alte Hypothek in gleicher Höhe im Jan. 1898 zurückbezahlt war. Auf dem neu erworbenen Grundstück in Weissensee lasten M. 42 000 Hypoth. Die G.-V. vom 30./12. 1895 genehmigte die Umwandlung dieser Hypoth.-Schulden in eine Anleihe in Teilschuldscheinen; ist noch nicht geschehen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 10 000 unter Handlungsunkosten zu verrechnender fester Jahresvergütung), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Brauereigrundstück 913 262, Gebäude 2 229 743, Grund- stück u. Ausschanklokale Belvedere 414 149, do. Weissensee 110 158, Kassa 7659, Darlehen u. Restaurationsinventar 310 042, Forderungen für Bier 57 051, Kautionseffekten 15 767 Hypoth. 12 400, Hypoth.-Ablösungskto 101 141, Bestände an Bier u. Materialien 471 565 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. II. 63