Brauereien. 1077 Brauerei Essighaus vorm. Fritz Eurich in Frankfurt a. M. mit Zweigniederlassung in Limburg. Gegründet: Am 13. April 1887. Letzte Statutenänd. vom 15. Jan. 1900 und 25. Mai 1900. Zweck: Fortbetrieb der von der Firma Fritz Eurich übernommenen und der 1889 von Lesch- horns Nachfolger angekauften Brauereien in Frankfurt a. M. Erstere Brauerei wurde für M. 638 470.19 übernommen, wogegen die Leschhornsche Brauerei M. 1 086 320 kostete. 1893 wurde eine neue Mälzerei mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 25 000 Ctr. Malz erbaut, 1898 wurde die Limburger Brauerei Greifenberg erworben, wogegen 3 Wirtschafts- anwesen in Zahlung gegeben wurden. Die Limburger Brauthätigkeit wurde 1899 auf- gegeben und auf den Frankfurter Betrieb übertragen. Bierabsatz 1886/87–1899/1900: 30 918, 36 040, 50 062, 53 573, 48 612, 49 241, 46 496, 41 789, 46 063, 49 687, 49 011, 59 913, 60 983, 59 215 hl. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 abgestempelten Aktien (Nr. zwischen 1–1200) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht im Dez. 1888 um M. 600 000 zu 112½ % auf M. 1 600 000; Bezugsrecht der Aktionäre zu 125 %. Nachdem der Fusionsvertrag der Ges. mit den Vereinigten Brauereien J. H. Bauer jr., Gräff & Seeger in Frankfurt a. M. in der G.-V. der letzteren am 7. Febr. 1900 zurückgezogen worden, beschloss die G.-V. vom 25. Mai 1900 die Re- organisation der Ges. durch Herabsetzung des A.-K. auf M. 1 200 000 durch Zusammen- legung der Aktien von 4: 3. Frist vom 20. Juli bis 15. Aug. 1900. Der Buchgewinn von M. 400 000 wurde zu Extra-Abschreib. verwendet. Hypothekar-Anleihe: M. 750 000 in 4 % auf Namen lautenden Partial-Oblig. von 1895, rück- zahlbar zu 105 %, 400 Stücke à M. 1000 und 700 Stücke à M. 500. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. ab 1897 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. im Mai auf 1. Okt.; kann event. verstärkt oder mit dreimonatiger Frist gekündigt werden. Sicherheit: In Vertretung der Rechte der Anteilseigner wurde dem Hypotheken-Kreditverein in Frankfurt a. M. eine Hypothek in Höhe von M. 787 500 auf verschiedene Immobilien der Ges. bestellt. Zahlstellen: Frankfurt a. M. u. Darmstadt: Ferd. Sander. Aufgelegt 31. Mai 1895 im Umtausch gegen frühere 4½ % Anleihe oder gegen bar zu 102.75 %. In Umlauf Ende Sept. 1900 noch M. 726 000. Kurs Ende 1896–1900: 100.30, 100, 99, 97.50, 94 %. Notiert in Frankfurt a. M. Hypotheken: M. 638 393 nach dem Stande vom 30. Sept. 1900; hiervon entfallen M. 217 000 auf das Brauereianwesen und M. 421 393 auf diverse Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 4 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 4 % erste Div., vom ÜUbrigen 10 % (mind. M. 7000) Tant. an A.-R., vertragm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Brauereiimmobilien 1 483 539, Maschinen u. Einrich- tungen 116 207, Wirtschaftsimmobilien abz. Hypoth. 155 679, Wirtschaftsmobilien 42 463, Fastage 48 731, Fuhrwesen 20 545, Brauereigeräte 8587, elektr. Beleuchtung 7228, Flaschen 7600, Effekten 4203, Wechsel 2236, Kassa 3672, Versich.-Prämienkto 5227, Hypoth. u. Darlehen 346 094, Bierausstände 150 799, Vorräte: Bier 167 164, Malz 39 816, Hopfen 14 704, Fourage 3735, Brennmaterial 8067, Pech 306, Diverses 4622. Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 726 000, Hypoth. 217 000, R.-F. 18 588, alte Div. 95, rückständige Oblig.-Coup. 160, per 1. Okt. 1900 fällige Oblig.-Zs. 14 520, Delkrederekto 20 000, Spec.-R.-F. 3568, Kreditoren inkl. Bankforderungen u. Accepte 324 027, in Bar gestellte Kautionen u. Depots 45 403, Gewinn 71 870. Sa. M. 2 641 233. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz 297 223, Hopfen 29 176, Brausteuer 43 998, Fourage 42 407, Brennmaterial 37 187, Eis 18 363, Pech 2553, Unkosten, Betriebskosten u. Frachten 97 500, Reparaturen u. Unterhaltung 48 634, Arbeiterlohn u. Salär 143 014, Zs. u. Miete 91 516, Beleuchtungskto 3572, Wasser 10 979, Steuer 6044, Feuer-, Unfall- u. Arbeiter- Versich. 8282, Abschreib. 49 869, Reingewinn 71 870. — Kredit: Vortrag 523, Bier u. Brauereiabfälle 1 001 671. Sa. M. 1 002 195. Gewinn-Verwendung: R.-F. 3567, Div. 48 000, Tant. an A.-R. 7000, Grat. an Dir. u. Beamte 2500, Delkrederekto 10 000, Vortrag 803. Reservefonds: M. 21 155, Delkrederekto M. 30 000. Kurs: In Frankfurt a. M. Ende 1888–1900: 141, 124.40, 97, 64, 63, 60, 73.50, 78, 66.20, 66, 61, 77, 91 %. Aufgelegt am 6. Juni 1887 zu 130 %. – In Dresden Ende 1889–1900: 117, 100, –, 65, 70, 70, –, 66, –, –, 77, – %. Die abgestempelten Aktien von 1900 wurden im Aug. 1900 durch die Deutsche Genossenschafts-Bank in Frankfurt a. M. eingeführt; erster Kurs am 18. Aug. 1900 93 %. Dividenden 1886/87–1899/1900: 9, 9, 8, 4, 0, 1½, 3, 0, 2, 1½, 1½, 1½, 2, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Adolf Walter, Gottl. Hellmannsberger. Prokurist: Phil. Neuroth. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. Franz Caspari, Frankfurt a. M.; Stellv. Komm.-Rat P. Melchers, Mainz; Dr. jur. Louis Thebesius, Louis Klein, Frankfurt a. M.; Bank-Dir. Max Frank, Konsul Max Arnhold, Dresden; Brauerei-Dir. Franz Wicküler, Elberfeld. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne, Deutsche Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co.