――――――――― Brauereien. 1209 Oppelner Aktien-Brauerei und Presshefe-Fabrik in Oppeln. Gegründet: Am 19. Mai 1896 als Aktiengesellschaft. Besteht seit 1836. Betrieb für Rechnung der Ges. ab 1. Okt. 1895. Letzte Statutenänd. v. 11. Dez. 1899 u. 17. Jan. 1900. Zweck: Fortbetrieb der für M. 875 000 in Aktien und M. 150 000 in Hypoth. erworbenen Brauerei, Mälzerei, Brennerei und Presshefenfabrik nebst Destillation von H. Pringsheim in Oppeln; ausserdem ist die Ges. beteiligt bei dem Bierverlagsgeschäft J. Hakuba, G. m. b. H. in Beuthen mit M. 50 000 bei der Oberschlesischen Kannenbier-Versand-Gesellschaft Paul Schläger & Co. G. m. b. H. in Gleiwitz mit M. 27 000. Die letztere Beteiligung er- brachte 1899/1900 einen Verlust von M. 40 931; ferner erlitt die Ges. 1899/1900 durch Hypothekenausfall M. 10 000 und an Debitoren M. 18 459 Einbusse. Der verringerte Bierabsatz ist hauptsächlich auf den Ausfall von Kundschaft zurückzuführen. Bier- absatz 1896/97–1899/1900: 40 206, 47 512, 43 222, 41 113 hl. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Zwecks Sanierung des Unter- nehmens und Tilgung der Unterbilanz per 30. Sept. 1900 von M. 126 836 Peschloss die G.-V. vom 17. Jan. 1901, 30 % auf das A.-K. zuzuzahlen und die Aktien, auf welche die Zahlung nicht erfolgt, im Verhältnisse von 3 zu 1 zusammenzulegen. Die Einzahlung erfolgte zunächst nur interimistisch und erst definitiv, wenn sich bis Ende Febr. 1901 herausstellt, dass wenigstens M. 150 000 bar eingezahlt sind. Wird dieser Betrag nicht erreicht, so erhalten die Aktionäre ihre Zuzahlung nebst 4 % Zs. vom Tage der Ein- zahlung ab sofort zurück. Für die Aktionäre, welche die Zuzahlung nicht leisten, sowie für den Fall der Zurückerstattung tritt Zusammenlegung der Aktien von 3:1 ein. Frist zur Einreichung 1. Febr. bis 30. April 1901. Soweit Zusammenlegung wegen der Zahl der Aktien nach dem genannten Verhältnis nicht möglich ist, sind dieselben zur Ver- wertung für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Andernfalls werden die Aktien für kraftlos erklärt werden. Hypothekar-Anleihe: M. 450 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von 2 % und Zinsenzuwachs im Juli auf 1. Okt.; kann ab 1903 verstärkt werden. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Breslau: Breslauer Wechsler-Bank, Schlesischer Bankverein; Beuthen: Oberschles. Bank; Oppeln: L. Reymann. Noch in Umlauf am 30. Sept. 1900 M. 441 000. Kurs Ende 1898–1900: 101, 98, 93.75 0%. Notiert in Breslau. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. in Opbpeln oder Breslau. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Rest bis 8 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 7 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahres- vergütung von M. 2000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Aus einem Spec.-R.-F. kann event. die Div. auf 5 % ergänzt werden. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Grundbesitz 108 213, Gebäude 421 630, Eiskeller Tarno- witz 1452, do. Gr.-Stein 100, Grundstück Kosel 12 144, Bierverlag Kosel 2700, Lagerfässer u. Gärbottiche 54 277, Transportfastagen 31 741, Pferde, Wagen, Geschirre 28 956 „Ma- schinen, Utensilien, Werkzeuge 354 107, Restaurationsinventar u. div. Mobiliar 52 571, Bierflaschen, Bierkisten 4971, Biersyphonanlage 2788, Restaurant Bavaria, Ratibor 8369, Branntweinsteuerdepot 40 000, Grundstück Wilhelmshöhe, Gleiwitz 14 414, Vorräte der Brauerei, Presshefefabrik, Destillation, sowie div. Materialien u. Rohstoffe 276 571, De- bitoren 177 548, Hypoth. 61 454, Kautionskto u. Effekten 10 317, Kassa 2843, Wechsel 9918, Assekuranz 2767, Geschäftsanteil Gleiwitz 27 000, do. Beuthen O.-S. 50 000, Verlust 126 836. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hauptsteueramt 29 206, Kreditoren 131 399, Avale f. Steuer 40 000, Accepte 230 000, Oblig. 441 000, alte Div. 250, Oblig.-Zs.-Kto 8840, Del- krederekto 3000. Sa. M. 1 883 696. Rewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 22 995, Reisespesen 9636, Reparaturen 3847, Hand- lungs- u. Betriebsunkosten 311 156, Oblig.-Zs. 17 640, Oblig.-Rückzahlungsagiokto 270, Assekuranz 3056, Kursverlust 657, Delkrederekto 3000, Abschreib. 77 460, Debitoren- verluste, Verlust bei der Oberschles. Kannenbier-Ges. Gleiwitz u. Hypoth.-Ausfall 69 390. — Kredit: Vortrag a. 1898/99 1546, Brauerei 283 321, Presshefe-Fabrikation 48 227, Destillation 37 047, Haus Krakauerstr. u. Regierungsplatz 4102, Gewinn Hakuba, Beuthen 4627, R.-F. 13 401, Verlust 126 836. Sa. M. 519 111. Kurs Ende 1896–1900: 121.40, 122.10, 110.80, 83, 37.25 %. Aufgelegt am 20. Juni 1896 zu 122 %. Notiert in Berlin, Breslau. Dividenden 1895/96–1899/1900: 7½, 8, 5, 2, 0 %. (Verlustsaldo am 30. Sept. 1900 M. 126 836.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Pringsheim, Carl Richter. Prokuristen: Georg Freund, Rich. Curtius. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Stadtrat Ladislaus Reymann, Oppeln, Stellv. Bank-Dir. Martius, Breslau; Bankier C. H. Kretzschmar, Berlin; Stadtrat Julius Pringsheim, Kontroleur König, Oppeln; J. Hakuba, Beuthen O.-S.; Fabrik-Dir. Herm. Altmann. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: C. H. Kretzschmar; Oppeln: L. Reymann Breslau u. Berlin; Breslauer Disconto-Bank und deren Filialen in Gleiwitz u. Ratibor.