Weinbau und Schaumwein-Fabriken. 315 *― Bilanz am 1. Juni 1900: Aktiva: Grundstücke: Weinberge Hattenheim, Rüdesheim, Ass- mannshausen 20 429, Weingut Reichartshausen, Schloss Reichartshausen samt Kloster- u. Schlosskellereien, Wasser- u. Elektricitätswerken, Okonomiegebäuden, Kelterhaus, Fass- hallen, Stallungen, Obstgarten, Wiesen, Park etc. 1 098 150, Gutshaus Hattenheim mit grossen Kellereien, Kelterhaus, elektrischen Einrichtungen, Obstgarten, Wingert etc. 232 400; Warenvorräte: Weinlager in Fässern u. Flaschen 1 807 225, Versandfässer, Kisten, Flaschen etc. 11 848; Gerätschaften: Lagerfässer, Keller- u. Herbstgerätschaften, Fuhr- werke, Eisenbahnwaggons, Einrichtungen im Schloss Reichartshausen und im Gutshaus Hattenheim, Einrichtungen der Probierstuben, Bureaux u. Kellereien zu Wiesbaden u. Berlin, Geschäftswagen etc. daselbst 181 211; Debitoren 1 487 335, zweifelhafte Aus- stände 1, Kassa, Wechsel, Effekten 31 646. – Passiva: A.-K. 2 272 000, Partial-Oblig. von 1888 428 000, do. von 1893 464 000, Bankschuld, gedeckt durch 550 Partial-Oblig. von 1893 u. andere Unterlagen 970 230, Darlehen von Mitgliedern der Familie Wilhelm)j 355 Vorz.-Aktien, berechnet zum Kurse vom 1. Juni 1900 241 400, Kreditoren 493 207, Überschuss 1409. Sa. M. 4 870 246. Kurs: St.-Aktien Ende 1889–1900: 127.40, 104.75, 74.10, 65.75, 56.90, 29.90, 49, 39.10, —, –, –, – %. Aufgelegt am 7. Sept. 1889 zu 123 %. – Vorz.-Aktien Ende 1895–1900 83.25, 68.50, 39.50, 41.75, 65.10, 54.60 %. Eingeführt am 28. Mai 1895 zu 75 %. Notiert in Berlin, und zwar ab 29. Juni 1899 franko Zs. Dividenden: St.-Aktien 1889–98: 9, 6, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1895–98: 2, 0, 0, 0 %. Zahlbar spätestens 14 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidatoren: Dr. jur. A. Wilhelmj, Schloss Reichartshausen b. Hattenheim; Bank-Insp. Eugen Meyer, Strassburg i. E.: Dir. Otto Mueller, Hagen i. W.; Adolf Schirmer, Kemnitz b. Dresden. Aufsichtsrat: Vors. H. F. Macco, Aachen; Stellv. Fr. Reiss-Eberhardt, Gimmeldingen; Aug. Petschke, Magdeburg; Th. Sendler, Stettin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Strassburg: Bank von Elsass und Lothringen; Frankfurt a. M.: Sigm. Simon. Bemerkung: Zwecks Beschleunigung der Liquidation liess sich die Liquidationskommission in der G.-V. vom 6. Nov. 1900 zur vorübergehenden Verpfändung von Immobilien zur Kapitalsaufnahme ermächtigen. *, Elsässische Weine“ Aktiengesellschaft (Vins d'Alsace. Société anonyme) in Rufach (Ober-Elsass). Gegründet: Am 7. Okt. 1899; handelsger. eingetragen am 17. Okt. 1899. Zweck: Die Ges. verfolgt den Zweck, den Weinproduzenten mit dem Konsumenten dadurch in direkte Verbindung zu setzen, dass dem letzteren natürliche Weine geliefert werden, die direkt von dem Winzer abgekauft worden sind. Vornahme aller damit in Verbindung stehenden kaufmännischen Geschäfte. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis mind. M. 100 000, alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 40 % Tant. an A.-R. und Dir., 60 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1900: Aktiva: Materialien 16 640, Fastage 9238, Wein- etc. Vorräte 116 742, Kassa u. Bankguthaben 147 737, Effekten u. Debitoren 17 245, Gründungskosten 6709. – Passiva: A.-K. 300 000, Kreditoren 2131, Gewinn 12 181. Sa. M. 314 313. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 8709, Dubiose 313, R.-F. 157, Disp.-F. 3000. Sa. M. 12 181. – Kredit: Geschäftsgewinn M. 12 181. Reservefonds: M. 157, Disp.-F. M. 3000. Dividende 1899/1900: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Xavier Ostermeyer, Schloss Isenburg Rufach; Emil Müller, Rufach. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Gust. Dollfus, Riedisheim; Aimé Gros-Schlumberger, Schloss Oll- weiler; Léon von Schlumberger, Gebweiler. Trierischer Winzerverein, Actiengesellschaft in Trier. Gegründet: Am 23. April 1897. Letzte Statutenänderung vom 4. Nov. 1898. Zweck: Aus der früheren Firma Trierischer Winzerverein Studert, Ehlen & Fisch hervor- gegangen, bezweckt die Ges. den Winzerstand an der Mosel, Saar und Nahe finanziell zu heben, namentlich dadurch, dass sie den Vertrieb naturreiner Weine für die Winzer und Winzervereine übernimmt. Kapital: M. 60 000 in 60 Nam.-Aktien à M. 1000; das A.-K. soll auf M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000 erhöht werden. Hypotheken: M. 55 500. Genussscheine: M. 101 200 begeben bis 30. Juni 1900 (30. Juni 1899 M. 61 900). Die G.-V. vom 4. Nov. 1898 beschloss die Ausgabe von unkündbaren Genussscheinen bis zur Höhe von M. 200 000, die zum Bezuge von Div. in der für A.-K. beschlossenen Höhe und zur Be- teiligung am Liquidationserlöse berechtigen. 22*