Hypotheken- und Kommunal-Banken. 239 sind 70 mit einem Darlehensbetrage von M. 22 419 400 seitens der Bank erststellig be- liehen oder wenigstens als erststellig beliehen anzusehen. Hiervon sind 60 Posten mit M. 15 815 305 von der Kommission als zur Pfandbriefdeckung verwendbar anerkannt worden. Auf den. 592 von der Bank nicht erststellig beliehenen Grundstücken gehen den Eintragungen derselben vor: M. 136 715 599. Von 663 in Frage kommenden Grund- stücken stehen 294 im Eigentume der Berliner Spielhagen-Gruppe. Die Bank hat auf diese Grundstücke Darlehen in Höhe von M. 61 310 780 gewährt. Im Einzelnen stellt sich diese Beteiligung der Spielhagen-Gruppe und die Beleihung seitens der Bank wie folgt: 1) Die Actien-Gesellschaft für Grundbesitz und Hypotheken-Verkehr 107 Grundstücke mit M. 32 585 127 Darlehen; 2) die Neue Berliner Baugesellschaft 106 Grundstücke mit M. 16 839 034 Darlehen; 3) Märkischer Immobilien-Verein 44 Grundstücke mit M. 7 237 545 Darlehen; 4) Grunderwerbs-Ges. für Berlin und Vororte 19 Grundstücke mit M. 1 091 600 Darlehen; 5) Credit-Ges. für Industrie und Grundbesitz 4 Grundstücke mit M. 546 200 Darlehen; 6) Anhalt & Wagener Nachf. 7 Grundstücke mit M. 1 144 972 Darlehen; 7) Petzold & Co., Maschinenfabrik, 7 Grundstücke mit M. 1 866 300 Darlehen. Der Revisionsbericht der Vertreter bezw. des Ausschusses der Real-Obligationäre vom 21./12. 1900 enthüllte ein Bild der ärgsten Misswirtschaft, durch welche die Bank zu Grunde gerichtet worden war, indem nicht nur das ganze A.-K. sich als verloren heraus- stellte, sondern auch die noch vorhandenen Vermögensbestände sich kaum zur halben Befriedigung der Real-GAbligationäre als hinreichend erwiesen. Das Grundübel lag in der Personalunion, indem dieselben Personen bei der Deutschen Grundschuldbank, bei der Preussischen Hypotheken-Actien-Bank und den verschiedenen Tochtergesellschaften, sei es als Direktoren, sei es als A.-R.-Mitglieder, sei es als Inhaber von Geschäftsanteilen figurierten. Hierdurch und durch den weiteren Umstand, dass eine Anzahl von Verwandten als stellvertretende Direktoren als Aufsichtsräte und als Revisoren angestellt bezw. thätig waren, ist es möglich gewesen, den Verfall der Bank solange zu verschleiern. So ist es wohl auch gekommen, dass dieselben Personen im Grunde mit sich selbst bei sehr vielen Geschäften kontrahieren konnten. Die beiden Banken und die Tochter-Ges. empfingen ihre Weisungen im wesentlichen von einer Stelle. Ferner war die Vereinigung der 3 Amter des Aufsichtsrats-„ Vorsitzenden (Komm.-Rat Ed. Schmidt von Anhalt & Wagener Nachf.) bei der Preussischen Hypotheken-Actien-Bank, bei der Deutschen Grundschuldbank und der Act.-Ges. für Grundbesitz und Hypotheken- Verkehr in einer Hand überaus unheilvoll. Vermöge dieser Stellung erreichte der Vor- sitzende nicht nur die Kommanditierung seiner Firma mit M. 3 000 000, sondern auch die Hergabe von weiteren ca. M. 11 000 000. Bei Lösung der Beziehungen sind Schuld- und Kommanditverhältnis von der Act.-Ges. für Grundbesitz und Hypothekenverkehr als beglichen erklärt worden gegen Hereinnahme von Werten völlig zweifelhafter Art. Eine gewöhnliche Kreditbank wäre nicht imstande gewesen, solch gigantische Grundstücks- und Terrainspekulationen ins Werk zu setzen und eine so verderbliche Geschäftsgebahrung aufrecht zu erhalten, als dies die Spielhagen-Banken unter dem Deck- mantel von Hypoth.-Instituten vermocht haben. Um diese Grundstücksspekulationen durchzuführen, wurden 5 Tochter-Ges. gegründet: A.-G. f. Grundbesitz u. Hypotheken- Verkehr; Neue Berliner Bau-Ges.; Grunderwerbs-Ges. für Berlin u. Vororte; Credit-Ges. f. Industrie u. Grundbesitz: Märkischer Immobilien-Verein. Um sich die unbedingte Herrschaft in den G.-V. zu sichern, wurden in grossen Beträgen Aktien der Banken gegenseitig gekauft. So besass die Preussische Hypotheken-Actien-Bank lt. Aufstellung bper 31./10. 1900 M. 4 909 000, also nahezu die Hälfte des ganzen Kapitals der Deutschen Grundschuldbank und die Deutsche Grundschuldbank von den Aktien der Preussischen Hypotheken-Actien-Bank im Jahre 1900 bis zu M. 6 200 000, was gesetzlich völlig un- zulässig war; beide Banken zusammen hatten fast das gesamte Kapital der Act.-Ges. für Grundbesitz und Hypotheken-Verkehr (M. 4 000 000) in Besitz. Auf diese Weise waren durch gegenseitige Effektenanschaffungen von seiten der Banken und der Tochter-Ges. festgelegt Werte im annähernden Betrage von M. 24 500 000. Hierzu traten bei Anhalt & Wagener Nachf. engagierte ca. M. 14 000 000 und bei Petzold & Co. Maschinenfabrik ca. M. 13 500 000 (ca. M. 5 000 000 Hypoth. nicht mitgerechnet). Dieser Immobilisierung von ca. M. 52 000 000 standen überhaupt nur gegenüber an A.-K. und Reserven ca. M. 36 000 000, was den chronischen Geldmangel ohne weiteres klarlegt. Hierzu tritt die Thatsache, dass z. B. die A.-G. für Grundbesitz und Hypotheken-Verkehr etwa 17 Jahre lang die Hypoth.-Zs. fast niemals in bar gezahlt hat, ferner, dass wahrscheinlich im Zu- sammenhang damit auf viele Jahre zurück eine grosse Differenz zwischen den thatsächlich ar eingegangenen Hypoth.-Zs.-Beträgen und den dagegen eingelösten Pfandbr.-Coup. vor- handen gewesen ist. Diese Differenz hat sich durch die Auszahlung der Aktien-Div. u. Tant. naturgemäss weiter erhöht. Es ist somit anzunehmen, dass der Verfall der Banken auf viele Jahre zurückreicht. Die früheren Direktoren der Bank: Komm.-Rat Ed. Sanden, Hch. Schmidt, Bert. War- sinski wurden im Dez. 1900 verhaftet und ihr Vermögen mit Beschlag belegt, ebenso wurde der frühere Vorsitzende des A.-R. Komm.-Rat Ed. Schmidt (Anhalt & Wagener Nachf.) verhaftet; auch wurden Schritte eingeleitet um die früheren Mitglieder des A.-R. bezw. r