534 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Geschäftsjahr; 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Dotierung des Ern.-F. erhält die Oberleitung des Betriebes 10 alsdann 5 % zum R.-F. sowie Rücklage zum Spec.-R.-F., hiernach bis 4 % Div., vom UÜbrigen nach G.-V.-B. ausserord. Zuwendungen an Vorst., A.-R. und Beamte, BRest wird auf sämtl. St.-A. gleichmässig verteilt, insoweit derselbe von der G.-V. nicht Zwecken der weiteren Ausrüstung des Unternehmens bestimmt wird. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Eisenbahnbaukto 897 617, Samlandbahn 10 000, Bank. guthaben 113 226. – Passiva: St.-Aktien 1 011 000, Disp.-F. 9843. Sa. M. 1 020 843. Dividenden 1899–1900: 0 % (Baujahre). Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Hauptmann a. D. Herm. Nauck. Aufsichtsrat: (5) Vors. Landrat Dr. jr. Rob. Graf von Keyserlingk, Fischhausen; Stellv. Reg. Assessor Dr. jr. Rud. Hassenstein, Landesbaurat Rud. Varentrapp, Reg.- und Baurat Georg Mohr, Königsberg i. Pr.; Fabrikbes. Anton Porr, Fischhausen. Frankfurter Gütereisenbahn-Gesellschaft in Breslau, Königsplatz 3a, mit Filialen in Frankfurt a. O., Stettin und Berlin. Gegründet: Am 28. Dez. 1882. Letzte Statutenänd. vom 28. Sept. 1899. Betriebseröffnung am 19. Nov. 1881. Koncession vom 22. Okt. 1881 auf 45 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer Vollbahn, welche die grösseren Fabriken in Frankfurt a. 0. und die Braunkohlengrube Vereinszeche Vaterland untereinander und durch die Staats.- bahn-Haltestelle bei der Grube auch mit sämtlichen Staatsbahnen bei Frankfurt a. 0. verbindet (nur Güterverkehr). Neben diesem Lokalverkehr betreibt die Ges. einen Um. schlagsverkehr für überseeische Güter mit der Lausitz, Sachsen, Schlesien, Böhmen ete. Zum Betrieb des Transport- und Schleppgeschäftes auf der Oder hat die Ges. 1883 das Material der Stettiner Dampfschleppschiffahrts-A.-G., bestehend aus 4 Schleppdampfern und 17 Kähnen, erworben. Gegen Ende 1884 wurde noch die Breslauer Rhederei Jjulins Schottländer erworben und nun das Transport- und Schleppgeschäft auf Elbe, Havel. Spree und die Kanäle ausgedehnt. Auf der Oder wird auch Personen-Dampfschiffahrt betrieben. Die Ges. besitzt ferner einen Verkehrshafen in Pöpelwitz, errichtet 1888, mit grossen Speicheranlagen, eigener Schiffswerft, Maschinenreparaturwerkstatt, Schmiede ete. Die Anlage in Frankfurt a. O. besteht in etwa 5 km Eisenbahn und Nebengeleisen und mechanischen Betriebseinrichtungen, in fahrbaren Betriebsmitteln: 2 Lokomotiven, 27 Güterwagen, 2 Dampfkränen, ferner in einem an der Oder gelegenen Bollwerk von 180 m Länge, Petroleumspeicher, Güterschuppen, Materialremisen, sowie Beamten-, Be- triebs- und Wohngebäuden. Der Schiffspark bestand am Schlusse des Jahres 1900 aus 22 Dampfern, 35 eisernen Kähnen, 54 hölzernen Kähnen, 9 Zillen, 1 Ligger, 3 eisernen Deckschuten (Prähme, 1 hölzernen Deckschute (Prahm), 4 eisernen offenen Schuten (Prähme); im Bau begriffen 2 grosse eiserne Kähne. Die Hafenanlage in Breslau-Pöpelwitz, mit einem Bollwerk von 200 m Länge, it ausser mit 4 grossen Speichern, einer Ladehalle, Schiffswerft und grosser Maschinen- reparatur-Werkstatt, Kohlenkipper noch mit 2 Lokomotiven, 9 offenen Güterwagen, 3 Dampfkränen und 1 Handkran ausgestattet. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 Aktien à M. 500 und 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, dann Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 30. April 1883 um M. 400 000 in 800 Aktien à M. 500, lt. G.-V.-B. v. 30. Dez. 1884 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000 und lt. G.-V.-B. v. 24. Sept. 1887 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 400 000, aufgenommen 1900. Gründerrechte: Bei jeder Neuausgabe von Aktien sind die ersten Zeichner der ursfr. M. 600 000 bezw. deren Rechtsnachfolger, nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die eine Hälfte der neu auszugebenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen berechtigt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1886 1. April bis 31. März). Gen.-Vers.: Febr.-Mär;z. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Dotation des Bahn-Ern.-F., angemessene Abschreib., Rücklase zum Betriebs-R.-F. (bis 5 % des Grundkapitals), hierauf 5 % zum gesetzl. R.-F., vertragem Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., dann 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen el gütung von M. 7000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Bahnanlage Frankfurt a. O. 607 219, Schifrahrtsanhes 2 101 755, Hafen- u. Werftanlagen etc. Breslau-Pöpelwitz 747 678, Betriebsmaterialfen 78 786. Effekten 56 970, Kassa 25 061, Wechsel 176 962, Bankguthaben 1050, Bebe 344 217, Kautionseffekten 19 310, Kautionsdebitoren 358. – Passiva: A.-K. Hypoth. 400 000, Kreditoren 313 655, Kautionskreditoren 19 310, Ern.-F. der Bahnan 13 Frankfurt a. O. 169 133, Betriebs-R.-F. 10,710, Kapital-R.-F. 108 912, alte Div. 1420, Rei gewinn 136 228. Sa. M. 4 159 369.