* Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. – 555 bezw. 30. Juli 1888 und 3. August 1888 zum Bau einer Eisenbahn von Caracas nach Cagua, Ausrüstung und Betrieb dieser Eisenbahn. sowie der in der Koncession bereits vorgesehenen Fortsetzung der Linie Caracas-Cagua über Tocuyito nach San Carlos. Ausserdem erwarb die Ges. die ursprünglich dem Ingenieur Reginald Pringle erteilte und sodann an die Venezuela Central Railway Co. Ld. übertragene Koncession vom 2. Febr., 8. und 18. April 1885 für die Teilstrecke Valencia- San Mateo (Cagua) laut des unterm 30. Mai bezw. 7. Juli 1891 seitens der Vereinigten Staaten von Venezuela ge- nehmigten Vertrages v. 17. Dez. 1890. Die Ges. bezweckt ausserdem den Bau von An- schlussbahnen: sowie anderer Eisenbahnen, sie kann event. solche übernehmen oder auch den Betrieb eigener Bahnen an Dritte überlassen, sich an anderen Eisenbahnunter- nehmungen beteiligen, Lagerräume errichten u. Ländereien u. Landesprodukte verwerten. Die Länge der fertiggestellten Bahnstrecken Caracas- Cagua und Valencia- Cagua beträgt 179 km; die Betriebseröffnung fand im Februar 1894 statt. Nach der Koncession ist die Ges. berechtigt, sich auf jeden Kilometer fertige Bahn 100 ha Staatsländereien in irgend einem Teil von Venezuela frei überweisen zu lassen, auch verbürgte die Venezuela-Regierung auf die Dauer von 99 Jahren eine Verzinsung von 7 % in Gold für ein Anlagekapital von £ 12 800 pro Kilometer. –— Lt. Vertrag v. 3. Juli 1895 hat die Regierung ihre Verpflichtungen bis zum 31. Jan. 1894 geregelt, sie hat die endgiltig vereinbarten Bauzuschüsse für Valencia-Cagua Bol. 4 860 625, die Zinsen hierauf Bol. 345 820 und die Garantie bis dahin für die Einzelstrecke Valencia-Cagua Bol. 567 073 zusammen Bol. 5 773 518 mit Bol. 500 000 in bar und Überlassung der ihr zustehenden Aktien der Ges. beglichen. Die Revolutionsschadenforderung von Bol. 1 850 775.53 hat sie durch Übergabe von Obligationen des Deuda de revolucion im gleichen Betrage getilgt. Letztere wurden später zu ca. 15 % in 6 % Deuda nacional Interna = Bol. 266 500 und alsdann zu pari in 6 % Deuda Nacional consolidada umgewandelt. Aus der Garantieverpflichtung war die Regierung bis 31. Dez. 1895 Bol. 7 229 738 schuldig geworden. Zur Ablösung der rückständigen Garantieverpflichtung der Regierung bis 31. Dez. 1895 im Betrage von Bol. 7 229 738 und Verzichtleistung der Ges. auf die fernere 7 % Garantie erhielt die Ges. lt. Vertrag v. 18. April 1896 Bol. 33 000 000 5 % Obligationen der lt. Gesetz v. 9. April 1896 in Höhe von Bol. 50 000 000 aufgenommenen Eisenbahnschuld. Die venezolanische Regierung ist seit Juli 1898 mit dem Dienst der venezolanischen Anleihe von 1896 im Rückstande. Alle Vorstellungen bei der venezolanischen Regierung, Zahlungen auf die 5 % Anleihe von 1896, auf die Frachtschulden (am 31./12. 1900: Bol. 762 000) und auf die für die Bahnzerstörung reklamierten Beträge zu leisten, sind bis jetzt erfolglos geblieben. Infolge der Revolution von 1899 war die Ges. neuerdings gezwungen, eine Schaden- forderung von Bol. 710 275 bei der Venezuela-Regierung anzumelden. Der Bau der Bahn war der Deutschen Ges. für Bauunternehmungen in Berlin über- tragen; die Linie besitzt 213 eiserne Brücken, darunter 60 Viadukte und ferner 89 Tunnel. Unter Mitwirkung der Bahn wurde 1899 die Mariara Plantagen-Ges. ins Leben ge- rufen, welche sich die intensivere Ausnutzung eines an der Linie zwischen den Ort- schaften Maracay und San Joaquin belegenen ca. 8000 ha grossen Landbesitzes zur Auf- gabe gestellt hat. Die Beteiligung beträgt lt. Bilanz vom 31. Dez. 1900 M. 118 750. Die der Ges. gehörige Dampfschiffahrt auf dem Valencia-See ist an einen Unter- nehmer übergeben. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 10 000 000. erhöht lt. G.-V.-B. v. 1. März 1894 um M. 15 000 000, It. G.-V.-B. v. 30. Juni 1896 um M. 20 000 000 und lt. G.-V.-B. v. 18. Febr. 1897 um M. 15 000 000. Die beiden letzten Erhöhungen wurden in der Weise beschafft, dass die Disconto-Gesellschaft und die Norddeutsche Bank von den ihnen zustehenden Forderungen jede M. 10 000 000 und M. 7 500 000 ein- brachten und dafür jede 17 500 Aktien, div.-ber. ab 1. Jan. 1896 erhielt. Aktionäre u. 6 Eläubiger sind die Disconto-Gesellschaft, Norddeutsche Bank und Konsorten. Gss sffaabr Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Kktie Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis zu 5 % zum Ern.- u. Amort.-F., Rest Div.; an A.-R. eine Tant. von im ganzen 5 % desjenigen zur Verteilung gelangenden Rein- gewinnes, welcher nach Vornahme sämtlicher Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals ver- bleibt. Sollte die Remuneration des A.-R. nicht den Betrag von M. 2000 für jedes Mitglied erreichen, so wird, da ein jedes Mitglied diesen Mindestbetrag jährl. empfangen 31 Soll, ein Fehlbetrag unter den Verwaltungskosten verrechnet. zilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Baukto einschl. nom. Bol. 32 296 000 5 % Venezolanische Anleihe 61 639 867, Grundstücke 100 000, Beteiligung an der Plantage Mariara 118 750, Oberbaumaterialien 64 357, Betriebsmaterialien 282 388, Kassa 163 478, Effekten 42 659, Vorschusskto 396, Kleinbahn Guigüe 2837, Debitoren 609 600. A.-K. 60 000 000, R.-F. 167 255, Ern.- u. Amort.-F. 220 676, Kreditoren K 0 815, Kto für noch nicht eingegangene fällige Forderungen 573 984, Depositen 15 361, Gevi 96, Div. 300 000, Vortrag 196 176. Sa. M. 63 024 333, inn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 1 277 364, Zs. 76 383, zum Ern.- u. Amort.-F. 100 000, Abschreib.: a) Kohlenminen 14 647, b) Staatsländereien 5400, Rein- A