Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Die Ges. ist befugt Obligationen auszugeben, doch darf der Gesamtbetrag derselben den Nominalbetrag des Grundkapitals nicht übersteigen. Im Betriebe waren bis 1900: 128 km Pachtlinien, welche Eigentum der Kreise Berg- heim, Euskirchen, Geilenkirchen u. Gummersbach sind. Die Verträge laufen 15–20 Jahre; mit Kreis Euskirchen neuerdings auf 50 Jahre ab 1./1. 1899 erneuert. Der Betrieb wurde 1900 an Verein. Westdeutsche Kleinbahnen-A.-G. abgetreten, ebenso sämtl. Betriebsmittel G6. u.) Erworben wurden 1897 die Linien: 1) Normalspurige Nebenbahn Bruchsal-Oden- heim-Menzingen, Betriebslänge 30 km; 2) normalspurige Nebenbahn Bühl-Bühlerthal. Betriebslänge 6,5 km; 3) meterspurige Nebenbahn Karlsruhe-Ettlingen-Herrenalb, Ett- lingen-Pforzheim, Betriebslänge 60 km. Der Kaufpreis dieser drei Bahnen betrug M. 4 110 000. Die Linie Karlsruhe-Ettlingen wird ab 1./7. 1898 elektr. betrieben (Länge 27 km). Die unter Nr. 1–3 genannten Linien gingen im Okt. 1898 an die neuerrichtete Badische Lokal-Eisenbahnen Akt.-Ges. über, A.-K. M. 8 000 000, wovon die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. Ende 1900 M. 5 686 000 Aktien besass (Div. 1899–1900: Je 4 %). Seit 1899 besitzt die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. sämtliche Aktien (vorerst A.-K. M. 1 390 000, jetzt M. 3 000 000) der Kleinbahnen Ronsdorf-Müngsten und Wermelskirchen- Burg (Länge insgesamt 26 km; Div. 1899–1900: 2¼, 4 %). Die Firma dieser Bahnen lautet seit 1900: Vereinigte Westdeutsche Kleinbahnen A.-G. mit Sitz in Köln, an welche Ges. die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. im Jahre 1900 die normalspurige Klein- bahn Neheim-Hüsten nach Sundern (15 km) abtrat. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln verkaufte ferner an genannte Ges. mit Wirkung vom 31./12. 1900 die vormabb Kreis Kreuznacher Kleinbahnen (28 km) für M. 791 000, ferner mit Wirkung v. 1./7. 1900 die in Bauvorbereitung begriffene Kleinbahn von Benzelrath über Gleuel nach Köln (etwa 11 km) für M. 429 488 (bisherige Auslagen), die Teilstrecke von Benzelrath bis zur Kreisgrenze von Geffrath (2,3 km), die Teilstrecke von Bahnhof Kirchherten nach Ameln (letztere beiden Strecken gehören zu den Bergheimer Kreisbahnen), sodann die Teilstrecke Süsterseel-Tüddern der Geilenkirchener Kreisbahn (3,73 km), endlich die sämtlichen auf den Bahnen der Kreise Bergheim, Euskirchen, Geilenkirchen u. Gummers- bach von der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. beigestellten Betriebsmittel für M. 1 319 97 und die bisher im Besitz der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. gewesenen Anlagen auf den Bergheimer Kreisbahnen und der Euskirchener Kreisbahn zum Buchwert von M. 150 178. Die Verein. Westdeutschen Kleinbahnen können auch in die Pachtverträge, welche die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. mit den Kreisen Bergheim, Euskirchen und Geilenkirchen über den Betrieb von Kleinbahnen geschlossen hat, eintreten, oder diese Bahnen auf Grund der bestehenden Pachtverträge für Rechnung der Ges. durch die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. betreiben lassen. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. hat den Verein. Westdeutschen Kleinbahnen A.6, gegenüber eine 4 % Zinsgarantie für sämtliche im Eigentum der letzteren stehenden Kleinbahnen übernommen, wodurch die früheren Vereinbarungen hinfällig geworden sind. bbiese Garantien laufen bis Ende 1916, wenn nicht vorher der Gesamtreinerträg der Linien in drei aufeinanderfolgenden Jahren 4½ % des Gesamtanlagekapitals erreicht hat. Die hiernach geleisteten Zuschüsse sind einschl. 4 % Zs. der Westdeutschen Eisen- bahn-Ges. aus den Betriebsüberschüssen zu erstatten, sobald der Gesamtertrag der sämt- lichen Linien 5 % des Gesamtanlagekapitals übersteigt, und zwar soll bis zur Befriedigung dieser Ansprüche die Hälfte des 5 % übersteigenden Jahresüberschusses der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. zufallen. Die Verzinsung der auf den Pachtlinien haftenden Kapitalien fällt fort, wenn die Ges. in die betreffenden Betriebsverträge eintritt oder die Bahnen nach Massgabe dieser Verträge für ihre Rechnung betreiben lässt. Die Westdeutsche Eisenbahn-(Ges. erhält für den Betrieb der Eigentums- oder Pachtlinien für die Ober- leitung 4 % der Roheinnahmen. Ferner erwarb die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. 1899 sämtliche Aktien der Broll- thalbahn, Länge 29 km, A.-K. M. 3 700 000, vollgezahlt; diese Bahn wurde bis Engeln am 1./1. 1901 eröffnet, Reststrecke successive bis Ende 1901. Weiter ist die Ges. mit Aktienbesitz beteiligt an der Anfang 1900 vollendeten Rinteln-Stadthagener Eisenbahn mit M. 1 668 000 in Vorz.-Aktien und M. 110 000 in St.-Aktien, ferner bei der im 33 begriffenen Moselbahn-Aktien-Ges. mit M. 5 000 000, und hat bei der im Juli 163 gegründeten Hohenzollernschen Kleinbahn-Ges. (A.-K. M. 3 240 000) für M. 810 000 8 3 Aktien Lit. A übernommen, garantiert seitens des Hohenzollernschen Kommunal-Ver- bandes; die Betriebseröffnung der Linien findet 1900–1901 successive statt. Die Ges. hat den Bau der Moselbahn (Bullay-Trier), sowie denjenigen der Hohen zollernschen Bahnen übernommen und wird auch deren Betrieb führen. Im Bau befanden sich 1900 an eigenen Bahnen: die meterspurige und te dreischienige Kleinbahn Mödrath-Liblar-Brühl, Länge ca. 25 km (inzwischen 1899 tei 160 eröffnet, Reststrecke Liblar-Brühl 1900 fertiggestellt, wird 1901 eröffnet; wird 1901 3 besondere A.-G. umgewandelt), die normalspurige Kleinbahn Neheim-Hüsten-Sundern, sowie verschiedene kleine Anschlussstrecken von Kreisbahnen. 600 Die Ges. hatte bis Ende 1900 erworben 562 St.-Aktien = nom. M. 562 000 zu per und 97 Prior.-Aktien = nom. M. 97 000 zu 100 % der Filderbahn-Ges. zu Stuttgart. ilweise ilwelse