638 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Hypothek von M. 30 000, und in Aktien gewährt. Die G.-V. vom 21. April 1888 be. schloss die Ausdehnung der Linien von der Langen Brücke bis zu den Kirchhöfen. Am 19. Juli 1888 wurde nach Vollendung der neuen Havelbrücke der Betrieb vom Bahnhofe aus eröffnet. Zweck: Bau, Ausrüstung, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen, Eisenbahnen, von Omnibus- linien, Transportanstalten und anderen verwandten Unternehmungen; Herstellung und Betrieb von elektrischen Anlagen, insbesondere auch für Beleuchtung und Kraftübertragung. Die Pferdebahnlinien, zus. 8,92 km lang, sind: 1) Victoriastrasse, 2) Alleestrasse, 3) Glienicke, 4) Berliner Thor-Kaiserbrücke. Neue Linien geplant, auch wird die Ein- führung des elektr. Betriebes mittels oberirdischer Stromleitung angestrebt; Verhand.- lungen hierüber mit dem Magistrat von Potsdam, woselbst ein städtisches Elektricitäts. werk errichtet werden soll, sind im Gange. Spurweite 1,435 m. Geschichtliches: Die Ges. erlitt durch das Fallissement der Rheinisch-Westfälischen Bank und des Bankgeschäfts von Hermann Friedmann, Vors. des A.-R., Verluste von M. 5230 bezw. M. 1 059 627, welche Beträge 1895 bezw. 1896 abgeschrieben wurden. Der in dem 1898er Geschäftsbericht erwähnte Prozess in Sachen Hilsebein ist seitens des Reichsgerichts zu Ungunsten der Ges. entschieden worden, und es besteht daher wenig Aussicht, in den noch schwebenden Prozessen Kallmann ein anderes Urteil herbei- zuführen, da es sich um gleiche Rechtsfragen handelt. Die Ges. ist deshalb bestrebt. einen Vergleich zu schliessen, wozu die G.-V. v. 8./6. 1901 die Genehmigung erteilen sollte. Der Gewinn aus 1900: M. 42 751 kam deshalb nicht zur Verteilung, sondern wurde dem Spec.-R.-F., um solchen zur Deckung der aus den Prozessen herrührenden Ansprüche mit verwenden zu können. Statistik: Geleislänge Pferde Wagen Frequenz Einnahmen m St. St. Pers. M. 1897 8379 80 37 1 930 985 203 422 1898 8379 82 37 2 011 534 24 79 1899 8379 102 37 2 134 469 224 800 1900 8379 122 37 2 287 500 242 500 Kapital: M. 312 000 in 290 Aktien (Nr. 1–290) à M. 300 und in 175 Aktien (r. 291–465) à M. 1000 und 50 Aktien à M. 1000 (siehe unten). Urspr. A.-K. M. 1 050 000 in 3500 Aktien à M. 300. Herabgesetzt auf M. 349 800 durch Zus. leg. von 3 Aktien in 1 ab 2. Jan. 1886; begeben 1888: 225 Stück à M. 1000, ferner 1889: 175 Stück à M. 1000. – Die G.-V. vom 8./2. 1893 beschloss Begebung weiterer 2200 Aktien zu M. 1000. Begeben lt. Eintragung vom 13./3. 1893 zu pari an Hermann Friedmann: M. 100 000; It. Eintragung vom 9./9. 1893 noch M. 400 000; davon lt. Anzeige vom 20./12. 1894: M. 200 000 zurückgekauft; It. einer von der Ges. selbst und von der Rhein.-Westf. Bank unterzeichneten Anzeige vom 7./4. 1895 war dies jedoch noch nicht geschehen; doch war deren Unterschrift gefälscht. A.-K. daher M. 1 249 800 in 1166 Aktien zu M. 300 (aus den Nr. 1–3500 waren solche mit Konvertierungsstempel giltigb und 700 Nr. 3501–4200 zu M. 1000 und 200 Nr. 4201–4400 zu M. 1000 (nicht lieferbar), welche die Ges. 18./12. 1894 von Herm. Friedmann auf Lieferung zurück- gekauft hatte, die ihr aber nicht geliefert worden sind, indem 148 Stück davon beim „Deutschen Creditverein verpfändet waren. – Ausserdem sind durch die Rhein.-Westf. Bank 400 Stück illegale Aktien Nr. 4401–4800 zu M. 1000 in Umlauf gesetzt worden. Der Prozess des Deutschen Creditvereins gegen die Ges. auf Abnahme von ihm wider- rechtlich verpfändeter M. 148 000 Aktien gegen Zahlung von M. 155 505 ist in allen Instanzen zu gunsten der Ges. entschieden und der Deutsche Creditverein hat die M. 148 000 Aktien an die Ges. 1899 ohne Entgeld abgeliefert. Von den restl. M. 52 000 sind im Verlauf des Jahres 1900 weitere nom. M. 30 000 Aktien für M. 5714 in den Besitz der Ges. zurückgelangt. Der Rest von nom. M. 22 000 wird, da die Besitzer nicht festzustellen, gerichtlich aufgeboten werden. Erst dann kann die weitere Reduktion des A.-K. von M. 50 000 durchgeführt werden. Die G.-V. vom 29. April 1897 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Zus, legung von 4 Aktien in 1 Aktie und durch Rückkauf um M. 1800, wie oben. Die weiter in Aussicht genommene Reduktion um M. 50 000 hat wegen oben genannt noch fehlenden M. 22 000 alte Aktien noch nicht stattfinden können. Die G.-V. v. 23./4. 1898 beschloss Erhöhung bis auf M. 1 000 000 behufs Einführung des elektr. Betriebes und Erweiterung des Bahnnetzes. Dieser Beschluss gelangte nicht zur Ausführung. 0 Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1894, Stücke à M. 500, rückzahlbar mit mind. 1% nebst ersparten Zs. ab 1899 zu 105 % durch Verl. im Jan. (erste 1899) auf 1. Aug. 33 Anleihe ist jederzeit mit 3 Monaten Frist zum I. Febr. oder 1. Aug. kündbar. 28,. 1. u. 1./8. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Bisher wurden, da der Zweck der Aufnahme Geteilien bei der Grossen Berliner Omnibus-Ges.) inzwischen hinfällig geworden ist, M. zurückgekauft. In Umlauf Ende 1900: M. 221 500. Die Oblig. wurden vom 6. 1116,18 für Aktionäre zu 99 %, für dritte zu 101 % zur Zeichnung gestellt. aehloss Die Ausgabe neuer 4 % Oblig. bis zu M. 1 000 000, zu 103 % rückzahlbar, beschlb? die G.-V. v. 23. April 1898; nicht erfolgt.