Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 651 direktion zu Stettin vom 21. OÖkt. 1872 verliehene Erlaubnis zur Anlegung und zum Betrieb einer Strasseneisenbahn in Stettin und Umgegend eingeräumt worden sind. Koncessionsdauer seitens der königl. Regierung bis 2. April 1946, seitens der Stadt Stettin und des Kreises Randow bis 31. Dez. 1936, in welchem Jahre dann die Stadt resp. der Kreis die Bahn nach Taxe übernehmen kann. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Stettin und Umgebung, resp. Erwerb und Ausnutzung bezügl. Koncessionen. Die Kosten der in 1895 geplanten bezw. begonnenen Erweiterung des Bahnnetzes und Umänderung in elektrischen Betrieb mit oberirdischer Stromzuführung wurden teils durch die unter Kapital angeführte Vorz.-Aktien-Em., teils durch Ausgabe 4 % Oblig. (s. Anleihe) gedeckt. Nach Erbauung der neuen Strecken besftzt die Ges. folg. Linien in der Geleiselänge von ca. 44 km, in der Betriebslänge von ca. 30 km, in der Bahnlänge von ca. 25 km in 1,435 m Spurweite: 1) Molkerei Eckerberg-Breitestrasse; 2) Thiergarten-Nemitzer Friedhof; 3) Bellevue-Frauendorf; 4) Ringbahn; 5) Bahnhof-Langestrasse; 6) Bahnhof-Kochstrasse. Die Stadt Stettin hat sich durch Vertrag vom 23. Okt. 1885 bezw. 2./4. Jan. 1896 eine Beteiligung am Gewinn ab 1. Jan. 1895 ausbedungen. Dieser Gewinnanteil beträgt 3 % der verfügbaren Div.-Summe, solange die Div. 5 % des A.-K. nicht übersteigt, bei 5–6 % Div. beträgt die betr. Abgabe 4 % und steigt progressiv mit jedem Prozent Div.- Gewinn um 1 % bis zum Höchstbetrag von 10 %. Wenn die Stettiner Strassen-Eisenbahn-Ges. nach Ausbau der in dem zuletzt erwähnten Vertrage vorgesehenen Linien ihr Betriebskapital durch Erhöhung des A.-K., Aufnahme von Anleihen etc. vermehrt, so soll eine neue Vereinbarung betreffs der zu zahlenden Rente stattfinden, und wird, bis eine solche zustande gekommen ist, der Berechnung das bis- herige Betriebskapital zugrunde gelegt. Sollte bis zum 31. Dez. 1936 eine Verlängerung des Vertrages vom 2./4. Jan. 1896 nicht stattgefunden haben, so steht es dem Magistrat frei, entweder die sämtlichen auf Grund dieses Vertrages umgewandelten bezw. neu ein- gerichteten Strassenbahnen mit oder ohne Kraftstation, Depots, Material und Inventar nach Taxe käuflich zu übernehmen, oder die Stettiner Strassen-Eisenbahn-Ges. an- zuhalten, dass sie die benutzten Strassen und Plätze unter Entfernung der Strassenbahn- anlagen auf ihre Kosten binnen 9 Monaten wieder in vollkommen guten Zustand her- stelle. Die Taxen sind im Mangel einer gütlichen Einigung schiedsrichterlich fest- zustellen. Einen der Schiedsrichter ernennt der Magistrat, den anderen der Unter- nehmer. Einigen sich diese nicht, so erfolgt die Entscheidung durch einen, von dem obersten Staatsverwaltungsbeamten der Provinz Pommern zu ernennenden Obmann. Statistik: 1898 1899 1900 Beförderte Personen „% 8 384 464 9 334 600 Mausschliesslich Einnahmen M. 793 803 873 610 974 509/ Zeitkarten. Wagenpark Ende 1900: 82 Motorwagen, 47 Anhängewagen. Kapital: M. 3 000 000 in 2300 St.-Aktien (Nr. 1–2300) à M. 500 u. 650 St.-Aktien (Nr. 2301–2350, 3551–4150) à M. 1000, sowie in 1200 Vorz.-Aktien (Nr. 2351–3550) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht 1881 um M. 100 000, 1886 um M. 50 000, ferner lt. G.-V.-B. vom 10. April 1895 und 28. April 1896 um M. 1 200 000 in 1200 Vorz.-Aktien à M. 1000 (angeboten den Aktionären M. 600 000 Zu 107.50 %). Diese Vorz.-Aktien nahmen Gewinn ab 1. Jan. 1898 teil und bezogen bis dahin 4 % Bau-Zs. Sie berechtigen zu 9 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung früherer Ausfälle und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die G.-V. vom 30. März 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 in 600 St.-Aktien à M. 1000 (div.-ber. für 1899 zur Hälfte), angeboten den Aktionären im Abril-Mai 1899 zu 135 %, mit Einzahlung 60 % sofort, restliche 75 % bis 15. Aug. 1899. Auf M. 4000 alte Aktien konnte eine neue bezogen werden. Anleihe : M. 2 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar mit 103 %, lautend auf den Namen und an die Ordre der Deutschen Bank in Berlin; 1200 Stück zu M. 500 Lit. A (Nr. 1–1200) und 1700 Stück zu M. 1000 Lit. B (Nr. 1201–2900); dieselben sind durch Blankoindossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab Juli 1899 bis 1937 zum 2. Jan. jeden Jahres; ab 1900 verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6monat. Frist vorbehalten. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. In Umlauf Ende 1900: M. 2 272 000. Aufgelegt am 29./3. 1897 zu 102.50 %. Zahlst. wie unten bei Div. Kurs Ende 1897–1900: 6 101, – Neotiert in Berlin Stunw näftsfahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April, in der Regel im März. Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 8 50 erteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann 5 % Div. an Vorz.-Aktien, dann bis 5 % St.-Aktien, verbleib. Überschuss gleichmässig an beide Aktienarten. Der A.-R. ausser einer festen Vergütung von M. 7000 eine Tant. von 5 % von derjenigen welche nach Abzug von 4 % erster Div. an beide Aktienarten verbleibt. Die an Vorst. und Beamte wird auf Handlungsunkosten verbucht. Gewinnbeteiligung Bil tadt Stettin siehe oben. anz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kassa 85 33 90 81, Guthaben bei Bankiers 215 442, Effekten 904, Bahnbau 2 027 789, Stromzuführung 57 578 247, Wagen 1 093 450, Wagenneubau 2436,