Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 677 Ende 1900 vorhanden waren: 23 Schleppdampfer mit ca. 5000 PS. und ca. 350 000 Ctr. Schleppkraft, 70 Fahrzeuge mit einer Tragfähigkeit von ca. 450 000 Ctr.; hierbei sind 35 grosse eiserne Kähne und 35 Holzkähne, ferner 6 Prähme und je ein eigener Lager- schuppen in Cosel und Ohlau. Ausserdem ist von der Firma Krause & Nagel das am rechten Ufer der Oder ca. 7 km von Breslau stromaufwärts gelegene, ca. 10 962 qm grosse Grundstück Wilhelmshafen mit Anlegestelle und Vergnügungsetablissement auf die Ges. übergegangen. Ferner hat die Ges. das ca. 1050 dnn grosse Grundstück Sand- vorstadt, auf welchem die Firma Krause & Nagel eine Schiffsbaustelle betrieben hatte, miterworben. Die Berechtigung der Benutzung der Anlegestellen, soweit die Firma Krause & Nagel solche nach einem Vertrage mit der Stadtgemeinde zu Breslau vom 31. März 1894 für die Zeit bis zum 31. März 1906 gegen eine jährl. Pachtzahlung von M. 1200 besass, ist auf die Ges. für die gleiche Zeitdauer ebenfalls mit übergegangen. Der Rest der Anlegestellen ist von dem Deichverband Bartheln der Ges. für eine jährl. Ent- schädigung von M. 85 überlassen. Der Kaufpreis für den Erwerb aller Aktiva und Rechte der Firma Krause & Nagel ist in Höhe von M. 15 000 durch Übernahme einer auf Wilhelmshafen eingetragenen, mit 4¾ % verzinslichen, per 1. Jan. 1900 kündbaren Hypothek, in Höhe des Restes durch sofortige Barzahlung getilgt worden. Zur Leistung dieser Barzahlung hatte die Ges. seiner Zeit ausser dem Erlös aus M. 400 000 Aktien (Kapitalerhöhung 1895) ein 5 % Darlehen von M. 200 000 aufgenommen. 1899 hat die Ges. eine eigene Reparaturwerkstätte eingerichtet und legt 1901 in Guben eine Umschlag- stelle an, um auf der regulierten Lausitzer Neisse den nach der Lausitz und dem Königreich Sachsen transitierenden Güterverkehr über Guben zu lenken. 1901 soll zur Ausdehnung des Passagierverkehrs auf der Oder ein neuer Salondampfer in Dienst gestellt werden. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien (Nr. 1–2750) à M. 1000. Urspr. M. 72 000, erhöht 1889–91 um successive M. 78 000 und dreimal M. 50 000 auf M. 300 000, weiter erhöht 1892 um M. 60 000 und 1894 um M. 240 000 auf M. 600 000. Die G.-V. vom 26. Juni 1895 beschloss zur teilweisen Beschaffung der Mittel zum Ankauf der Firma „Dampfschiffs- Rhederei Krause & Nagel“ in Breslau (s. oben) Erhöhung um M. 400 000, die G.-V. vom S. März 1897 um M. 500 000, angeboten den Aktionären vom 24.–30. März 1897 zu 118 %, die G.-V. v. 14. März 1899 um weitere M. 500 000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, angeboten den Aktionären 3: 1 vom 22.–30./3. 1899 zu 124 % und die G.-V. vom 25. 4. 1901 um M. 750 000 (auf M. 2 750 000) in 750 neuen, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, an- geboten den Aktionären 7.–21./6. 1901 (3: 8) zu 107 %. Geschäftsjahr; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotierung des Spec.-R.-F., Dis 1 % 91 vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 1000 jährl. Fixum an jedes Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Bceamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der Spec.-R.-F. dient nach Beschluss des A.-R. zur Deckung von Jahresverlusten, zur Bestreitung von Erneuerungen oder zur Ergänzung der Div. auf 5 %. Eine andere Verwendung bedarf der Genehmigung der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Dampfer 1 030 983, Kähne 807 166, Zillen 15 862, Anlege- stellen 13 910, Etablissement Wilhelmshafen 98 000, Beleuchtungsanlage do. 5925, In- ventar do. 1, Lagerschuppen Cosel-Oderhafen 1200, Betriebswerkstatt 7443, Kontorinventar 1836, Dienstuniformen 1568, Schiffsinventar 145 563, Inventar Margarethen-Packhof 4289, Umschlagstelle Guben 29 071, Beleuchtungsanlage Margarethen-Packhof 1, Kassa 19 826, Vorräte 31 552, Schiffshypothek 20 000, Betriebswerkstattvorräte 23 791, Inventar Speicher Ohlauer-Chaussee 4802, Debitoren abzügl. Kreditoren 107 551, Kautionskto 49 178. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 214 022, alte Div. 485, Hypothek 15 000, Gewinn 190 016. Sa. M. 2 419 523. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 64 669, Steuern 12 551, Krankenkassen 8080, Materialien 22 934, Kohlen 186 372, Reparaturen 36 026, Schiffahrtsunkosten 152 631, Löhne 299 459, Provision u. Zs. 51 098, Assekuranz 39 167, Abschreib. 137 760, Gewinn 19 016 (davon Div. 160 000, Tant. an Vorst. 18 696, do. an A.-R. 8826, Vortrag 3492). — Lredit: Vortrag a. 1899 3052, Frachten 1 073 713, Schlepplöhne 15 453, Passagierfahrten 549. Sa. M. 1 200 769. a 1895 –1900: 117.25, 137.30, 144.80, 169.50, 126, 122.60 %. Eingeführt am 14. Okt. bivide 3 zu 125 %. Notiert in Berlin und Breslau. Diad. uden 1889–1900: 10, 12, 8, 4, 5, 8, 8, 8½, 9, 9, 8, 8 %. Zahlbar spät. April. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Otto Schostag, Paul Nagel, Paul Breslauer. 33 (5–9) Vors. Stadtrat Wilh. Eckardt, Stellv. Komm.-Rat L. Ledermann, H. Fur- 3 Stadtrat Wilh. Hardt, Stadtrat Alfons Marck, Breslau; Gen.-Konsul Felix Eisen- mann, Geheimrat W. Ledermann, M. P. Nelken, H. Schlesinger, Berlin. Zahlste 7 1 Eigene Kasse; Berlin und Breslau: Marcus Nelken & Sohn;: Berlin: Abraham 8 chlesinger. *