Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 775 Der grösste Teil der Produktion ist auf längere Zeit hinaus fest verkauft auf Grund veränderlicher, die Tagesnotizen berücksichtigender Preise. Der Bleierzvertrag ist bis zum 1. April 1903 mit der Firma Albert Poensgen & Söhne in Düsseldorf abgeschlossen auf Grund einer veränderlichen Preisskala, die sich richtet a) nach dem Durchschnitts- preise des Produktionsmonates für gewöhnliches spanisches Blei der Londoner Ztg. ,Public Ledger“; bp) nach dem Durchschnittspreise für Silber des Produktionsmonates des „Hamb. Kursberichtes. Der Blende-Vertrag ist durch Gewerkenbeschluss vom 25. Okt. 1895 bis zum 1. Jan. 1901 mit Dr. Linnartz in Jouy aux Arches abgeschlossen mit der Berechtigung des letzteren, eine Verlängerung des Vertrages bis zum 1. Jan. 1906 unter denselben Be- dingungen eintreten zu lassen. Der Preis wird unter Zugrundelegung der Durchschnitts- notierung des Lieferungs- bezw. Produktionsmonates des Rohzink-Preises des „Public Ledger“ in London ermittelt. Die ausserord. G.-V. vom 16. Aug. 1899 beschloss: Der zwischen der Ges. Bliesenbach und Dr. Linnartz bestehende Zinkerzlieferungsvertrag vom 25. Okt. 1895 besteht nicht zu Recht und verweigert die Ges. Bliesenbach dem Dr, Linnartz, bezw. dessen Cessionar: der Stolberger Ges. zu Stolberg und in Westfalen, in Zukunft die Lieferung der Zinkerze. Von verschiedenen Aktionären der Ges. Bliesenbach wurde Klage auf Ungiltigkeitserklärung dieses Beschlusses erhoben, welche das Handelsgericht zu Düsseldorf auch am 6. Febr. 1900 mittels Urteil aussprach. Die G.-V. vom 12. April 1900 hob dementsprechend den G.-V.-B. vom 16. Aug. 1899 wieder auf. Ebenso wurde eine Klage der Ges. Bliesenbach gegen die Firma Albert Poensgen & Co. zu Düsseldorf wegen gewährter Frachtvergütung und Zurückerstattung der bereits erhobenen Beträge (aus oben erwähnten Vertrage herrührend) vom Düsseldorfer Handelsgericht am 5. Dez. 1899 abgewiesen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Vor-Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. und Remuneration an Vorst., Beamte und Arbeiter. Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grubenbesitz 4 470 000, Grundstücke u. Gebäude 81 825, Aufbereitungsanlage 277 709, Bahnanlage 13 091, Wasserhaltungs-, Fördermaschinen- u. Schachtanlage 154 980, Neuer Schacht 226 769, Schmiede u. Schreinerei 1256, Inventar 12 159, Vorräte 82 300, Kassa 10 227, Effekten 465 000, Debitoren 168 308, Bankguthaben 193 659. – Passiva: A.-K. 5 500 000, R.-F. 194 685, Arbeiter-Unterst.-F. 18 191, Kreditoren 50 807, alte Div. 330, Reingewinn 393 282. Sa. M. 6 157 296. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalbetriebskosten: a) Grube 463 336, b) Aufbereitung 195 024; Handlungsunkosten: a) Steuern 77 640, b) Diverse 21 965; Effektenkursverlust 9250, Abschreib. 112 494, Reingewinn 393 282 (davon R.-F. 19 391, Div. 330 000, Tant. an A.-R. 3842, do. an Vorst. 1729, Grat. an Beamte u. Arbeiter 10 000, Vortrag 28 319). – Kredit: Übertrag 5462, Betriebserträgnis 1 242 540, Zs. 24 991. Sa. M. 1 272 994. Kurs Ende 1896–1900: 232.25, 256, 243, 208, 120.50 %. Aufgelegt am 21./1. 1896 zu 130 %, Reingeführt am 29./1. 1896 an der Berliner Börse zu 13 Dividenden: 1895/96: 16 %; 1897–1900: 16, 16½, 11, 6 %. Div.-Zahl. 14 Tage nach der G.-V. Direktion: Fritz Daber, Louis Heim, Wilh. Roetzel. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. jur. Hans Jordan, Elberfeld; Stellv. Max Trinkaus, Düssel- dorf; L. Zuckermandel, Berlin; Dr. phil. Hch. Pfahl, Geh. Bergrat C. Heusler, Konsul Louis Wessel, Bonn; Gen.-Konsul Max Baer, Frankfurt a. M. Zahlstellen: Düsseldorf: C. G. Trinkaus, Bergisch Märkische Bank (dieselbe auch in Elber- feld, Köln u. Bonn); Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., Commanditges. auf Aktien; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne. Düsseldorfer Röhren- u. Eisen-Walzwerke vorm. Poensgen in Düsseldorf-Oberbilk, Cölnerstrasse 172. Gegründet: Im Jahre 1873. Letzte Statutänd. vom 4./4. u. 22. 11. 1900. Zweck: Betrieb eines Röhren- und Eisenwalzwerkes, speciell Herstellung von eisernen und Stahl- (auch nahtlosen) Röhren, Draht, Blechen und sonstigen Walzeisen in den Werken zu Oberbilk und Lierenfeld. Die Anlagen sind neuerdings bedeutend vergrössert. Das ungünstige Ergebnis 1900 ist vornehmlich dem grossen Verlust an den ungewöhnlich hohen Vorräten zuzuschreiben, welche erheblich unter Selbstkosten gerechnet auf- genommen werden mussten. Kapital: M. 7 800 000 in 7800 Aktien (Nr. 1=5200) à M. 1500 (bezw. Thlr. 5000., Ursprünsel. 13 6 300 000, erhöht zwecks Ausführung von Neubauten lt. G.-V.-B. v. 22./1 1. 1900 um * 1500 000 in 1000 neuen, ab 1./1. 1901 div.-ber. à M 1500, angeboten den Aktionären 21: 5 bezw. 5:1 bezw 9:2 bezw. 13: 3 bezw. 17:4 bis 31./12. 1900 zu 125 %; einzuzahlen gleich 50 0% u. das Agio, restl. 50 0% zuzügl. 5 % St.-Zs. ab 1./1. 1901 spät. am 30./6. 1901. Ger a Jahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. vewinn-Verteilung: Mind. 5, höchstens 10 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen mind. 5 % Tant. (bei 7 Mitgl. 6 %, bei 8 7 %, bei 9 8 %) an A.-R., Rest nach G.-V.-B. ――