782 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Actien-Gesellschaft in Friedenshütte bei Morgenroth, O.-S. Gegründet: Am 11./2. 1871. Letzte Statutenänd. vom 11./12. 1899 u. 11./5. 1901. Zweck: Betrieb von Bergbau und Gewinnung von Erz und Kohle, Erzeugung von Korks mit Gewinnung aller hierbei in Frage kommenden Nebenprodukte, Darstellung von Roheisen und Weiterverarbeitung desselben zu Stahl, Flusseisen und Schweisseisen; He..- stellung von Halbfabrikaten und Fertigfabrikaten als: Handelseisen aller Art, Facon. eisen, Eisenbahn-Oberbaumaterial (Schienen, Schwellen, Laschen, Unterlagsplatten, Bandagen, Scheibenräder, Radsätze, Bleche, sowie Universaleisen und Schmiedestücke, ferner Erzeugung von Gusswaren. Herstellung aller zum Bau und zur Ausrüstung vonisen. bahnen etc. erforderlichen Gegenstände, sowie Holz- und Metallkonstruktionen aller At. Weiterbetrieb der Berg- und Hüttenwerke der liqu. Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau-Aktien-Ges. Minerva, insbesondere der Hütten Zawadzki, Sandowitz, Colon. nowska, Vossowska, Renardshütte, Lisczok und Friedensbütte. Die Ges. übernahm ferner von der Minerva zusammen 493 Kuxe von 7 Steinkohlenzechen, einen Abbauvertrag auf 30 Jahre (bis 1901) bez. eines Kohlenfeldes der fiskalischen Königin Luisen-Grube bei Zabrz., Pachtverträge über 3 andere Gruben, diverse Eisenerzfelder und Förderrechte in den Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik, Pless und Kreuzburg (der Erzfördervertrag mt der Hugo Henckelschen Verwaltung lief Ende 1893 ab), eine amerikanische Mühle mt Bäckerei, ca. 6000 Morgen Forst- etc. Grundstücke. Preis M. 6 750 000. Die Vorräte an Erzen, Kohlen und Eisen wurden mit M. 1 683 255 bewertet. Anderweit erwarb die 68s, noch 255 a Kalksteinfeld etc. und 44 Kuxe von Steinkohlenzechen, und weiter baute sie im Felde von Königin Luisen-Grube eine neue Schachtanlage mit Separation. m 1883 wurden von der Stadt Beuthen 183 Morgen Terrain und in 1889 38 Kuxe der Saaragrube erworben. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser den erwähnten und später hinzugekauften Grund. stücken, Forsten, Eisenerz- und Steinkohlen-Berechtsamen: das Hüttenwerk Friedenshütte mit einer Koksanstalt mit Teer-, Ammoniak- und Benzol-Gewinnung, einer Kohlenwäsch 4 Hochöfen, ausgestattet mit modernen Gebläsemaschinen und Cowperapparaten; einen Stahlwerk, bestehend aus einem Thomas-Bessemer-Werk und zwei Martinöfen, sowie aus einem Walzwerk. Das Stahlwerk wurde 1884 in Betrieb gesetzt; dasselbe enthält 4 Konverter à 10 t, 2 Martinöfen, 3 Kupol- und 2 Spiegelöfen, 1 Giesshalle, 25 Dampfkessel, 1 Fabri für basisches feuerfestes Material, 1 Walzwerk für Schienen, Schwellen, schweres Fasor. und Stabeisen und für Blech und Universaleisen, 1 Werkstatt,. Schmiede etc. Auf der Friedenshütte befindet sich noch ein kürzlich vollendetes grosses Bloch- walzwerk, eine Grobstrecke, eine Blech- und Universaleisenstrecke, ein Hammerwerb, ein Bandagenwalzwerk und eine Mitte 1899 in Betrieb genommene Achsen- und Räde, fabrik mit sämtlichen nötigen Vorrichtungen, zus. 82 Kessel, 16 Schmalspur- und 4 Normalspurlokomotiven. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 15 Puddelöfen, 10 Schweissöfen, 5 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzer. strecken, 30 Kesseln und einer Normalspurlokomotive. Das Eisenblech-Walzwerk i Sandowitz, das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die grose amerikanische Mühle und Bäckerei zu Zawadzki ist bis 30. Juni 1910 verpachtet. Das Hammerwerk zu Lisczok ist abgebrannt und wird nicht wieder aufgebaut. Auch die Renardshütte, der Kalksteinbruch in Lagiewnik (inzwischen verkauft) und die Stein. kohlengruben Saara I., Eintracht I., kons. Friedrich Wilhelm und kons. Oskar sind ausser Betrieb. Auf Friedrich Wilhelm finden jetzt die im folgenden Absatz erwähnten M schlüsse statt. 3 Unmittelbar an die Friedenshütte grenzende konsolidierte Kohlenfelder (Schwarzwalte terrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) werden jetzt aufgeschlossen und wurde zur Koster. deckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. i. J. 1899 um M. 4 400 000 erhöht Die Aufschlussarbeiten dürften ca. 3 Jahre dauern und Ende 1902 vollendet sein, é dass dann mit der Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht und Maria- schacht begonnen werden kann. 3 In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Rös anlage und Bahnanschluss in Rostoken bei Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 16 worben und in 1896 zwei neue Koksofengruppen gebaut. Ferner besitzt die Ges. D000 mitbrüche in Radzionkau-Rudypiekar. rik Die Ges. ist auch bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik und der Pulverfabrit Pniowitz beteiligt. faä, Die Ges. beteiligte sich bei dem am 7. April 1883 konstituierten Milowicer werk (Russland) mit M. 650 000 des M. 1 300 000 betragenden A.-K. dieser Ges. und 45 nahm deren Verwaltung. Die Aktien standen mit M. 390 000 zu Buche und wurde 1899 mit einem Nutzen von M. 672 750 veräussert. 060 Mitte 1900 wurden die der Firma A. Wünsch gehörigen beiden Zinkhütten . munde-Hütte und Beuthener Hütte nebst dem dazu im Schwarzwald (Kreis Beuthen 0..