Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 795 Genussscheine: Jeder erste Aktienzeichner der Aktien Nr. 1–600 erhielt zu je einer Aktie einen auf Namen lautenden, durch Indossament übertragbaren Genussschein. Die Genussscheine nehmen am Reingewinn teil, gewähren aber sonst keinerlei Aktionär- rechte; sie können durch einmalige Abfindung von M. 200 pro Stück zurückgekauft werden. Inleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 1000; Tilg. ab 1910. Zur Bestreitung der Kosten für das im Bau begriffene Hammerwerk soll der Betrag der Anleihe 1901 verdoppelt werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., alsdann 4 % Div., vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., bis M. 20 an Genussscheine, Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Liegenschaften 242 255, Gebäude 817 104, Maschinen 374 843, Kontorgeräte 10 374, Mobilien u. Utensilien 147 967, Waren 391 678, Kassa 489, Debitoren 264 631, Modelle u. Schreinerei 15 113, Licenz 25 000. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 600 000, Kreditoren 471 675, Gewinn 17 783. Sa. M. 2 289 459. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Versich. etc. 41 975, Gewinn (zu Abschreib.) 17 783. – Kredit: Vortrag a. 1899 3407, nicht verbrauchter Saldo von Gründungs- unkosten 4150, Bruttogewinn 52 200. Sa. M. 59 759. Dividende 1899–1900: 0 % (Baujahr), 0 %. Coup.-Verj.: Das Statut bestimmt darüber nichts. Direktion: Ing. Gust. Noll, Kaufm. Gust. Vorländer. Prokuristen: Wilh. Castendyck, Ing. K. Tiersch. aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Heinr. Vögele, Stellv. Konsul Carl Bürck, Ing. Aug. Bernatz, Dir. Jos. A. Böhm, Ing. Ph. Kippenhan, Mannheim; Franz Ludowici, Ludwigs- hafen a. Rh.; Dir. Hans Winkler, Rheinau. Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein in Mechernich, Rheinpreussen. Gegründet: Am 9. Febr. 1861. Letzte Statutenänd. vom 20. Nov. 1899. Jweck: Ausbeutung von Bleierzkoncessionen, insbesondere des Koncessionsfeldes Meinertz- hagener Bleiberg, unterirdisch und oberirdisch, mittels der Schächte Schafsberg und Virginia. Verarbeitung der Erze auf dem Poch- und Waschwerk zu Bachrevier und Ver- hüttung der Erze auf der Blei- und Silberhütte zu Mechernich. Der Grundbesitz beträgt insgesamt 1114 ha 42 a 55 qm mit eigener Eisenbahn, 33 Beamten- und 223 Arbeiter- wohnungen, Speiseanstalt etc. In 1895 wurden benachbarte Koncessionsfelder (Neu Schunk Olligschläger und Gute Hoffnung im Kreise Schleiden) der Eifeler Bergwerksgewerkschaft erworben. Schacht Virginia wurde in 1897 ausser Betrieb gesetzt, dagegen eine neue Grube am Callmuther Berg in Förderung genommen. 1900 wurden die bei Bleialf im Kreise Prüm gelegenen Bleierz-Grubenfelder „Bleialfer Neue Hoffnung“ u. „Gute Hoffnung“ erworben. In ersterem Felde hat schon vor Jahren ein schwunghafter Betrieb statt- gefunden, der jedoch wegen starker Wasserzuflüsse, denen die damaligen maschinellen Einrichtungen nicht gewachsen waren, im Jahre 1886 zur Einstellung kam. Die von der Ges. geplanten Arbeiten zur Wiederaufnahme des Betriebes werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen, sodass für die nächsten Jahre aus gedachter Grube noch kein Zugang in der Erzförderung zu erwarten ist. –— Teilweise werden fremde Erze hinzu- gekauft. In dem eigenen Kalksteinbruche bei Eiserfey wird für eigenen Bedarf Kalk- stein genommen, so 1898–1900: 21 766, 17 535, 16 225 t. Produktion: 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 Schmelzerze . t 34 777 29 098 28 208 27 808 21 342 19 693 20 280 21 278 Glasurerze „ 678 781 731 719 662 760 977 867 Handelsblei . „ 20 232 16 002 19 263 19 973 23.142 21399 18 978 16 936 Gilbek (666 6 449 17 000 25 060 26 593 33 470 28 782 21 750 Arbeiterzahl stellte sich durchschnittlich 1896–1900 auf 2282, 2021, 1928, 1997, 2 ann. Kabital: M. 6 400 000 in 3200, früher auf Namen, jetzt auf Inhaber abgest. Aktien (Nr. 1–3200) a M. 2000. Urspr. A.-K. M. 9 600 000 in Aktien à Thlr. 1000 (= M. 3000), abgestempelt auf M. 2000 lt. G.-V.-B. vom 21./2. 1895. Die G.-V. vom 15./9. 1895 hat den G.-V.-B. vom 21./2. 1895 auf Herabsetzung der Aktien von M. 3000 auf M. 2000 in der Weise ergänzt, dass die nicht abgestempelten Aktien (zu M. 3000) den abgestempelten Aktien hinsichtlich aller Rechte (Stimmrecht, Vermögensanteil, Div.-Recht etc.) vollständig gleichgestellt, bezw. dass die nicht abgestempelten Stücke fernerhin ebenfalls nur noch für M. 2000 giltig sein sollen. Anleihe: Bis M. 1 000 000 in 4 % Oblig. It. G.-V.-B. v. 6. April 1899, rückzahlbar zu 102 %, in den ersten 5 Jahren unkündbar, von da ab Tilg. in 15 Jahren; kündbar mit 6 Monaten Frist. Sicherheit: Grundstücke u. Gebäude der Ges. Vorerst bis Ende 1900 begeben M. 600 000. Gesehäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Mai in Mechernich, Aachen oder Köln. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St.