806 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eugen Buderus, Bergwerks-Dir. Lud. Roth, Wiesbaden; Rechtsanwalt Bank-Dir. Dr. jur. Katzenellenbogen, Carl Friedr. Stiebel, Frankfurt a. M.; Fritz Schiele, Giessen. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Frankfurt a. M.: Mitteldeutsche Credit- bank; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne.? Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- und Kohlenwerke Actien-Gesellschaft in Zabrze. O.-8S. Gegründet: Am 1./12. 1872; handelsger. eingetr. am 3./5. 1873. Letzte Statutenänd. v. 3./7. 1899. Zweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbesondere Produktion von Roheisen und seine Weiterverarbeitung zu Walz-, Schmiedeeisen, Stahl etc., Fabrikation aller zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen und anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände nebst dazu gehörigen Materialien, sowie die Holz- und Metallkonstruktion aller und jeder Art; Herstellung von Gusswaren, Fabrikation von Dampf- und anderen Maschinen, sowie Dampfkesseln etc. Die Ges. übernahm die Donnersmarckhütte des Grafen Guido Henckel Fürst von Donners- marck für M. 21 750 000. Zu der Hütte gehören Eisenerzgruben bei Georgenberg und Tarnowitz und Eisenerz-Berechtsame bei Repten, Stolarzowitz, Alt-Chechlau und Orzech; Kalksteinbrüche in Mikultschütz u. Naklo; die Steinkohlengruben „Vereinigte Concordia (neue Schachtanlage seit 1899 im Bau, kam Ende 1900 in Förderung) und Michael-' „Amalie“, „Königin Victoria“', „Jungfrau Metz-“', „Neue Abwehr“', „Zabrze“, Deutsch- Lothringen“', Saargemünd-' und „Mont Avron-', sowie 111,9 Kuxe der Grube „Emmy II. sämtlich bei Zabrze. „Marie-Anna' seit 1898 teilweise gepachtet. Die Ges. beabsichtigt, in Mikultschütz bezw. Rokittnitz die noch unverritzten Stein- kohlengruben „Jungfrau Metzé* und „Zabrze“ zu erschliessen und daselbst eine neue grosse Tiefbauanlage zu errichten, und hat mit den Vorarbeiten bereits begonnen. Diese Stein- kohlengrube soll der Concordia-Grube in Zabrze an Ausdehnung nicht nachstehen und allmählich auf dasselbe Förderquantum gebracht werden. Die Kohlenfelder bilden teils alten Besitz, der vor mehreren Jahren durch Tiefbohrungen aufgeschlossen wurde, und sind noch in letzter Zeit durch Austausch mit Borsigwerk erheblich erweitert worden. Die Donnersmarckhütte umfasst nach Abbruch eines alten z. Z. zwei Hochöfen (ein dritter im Bau), eine Koksanstalt mit Teer- und Ammoniakgewinnung, eine Giesserei, eine Röhrengiesserei, Maschinenwerkstatt und Kesselschmiede, eine Ziegelei und Schlacken- ziegelei. Im Bau befand sich seit 1900 eine Stahlwerksanlage mit Stahlfagongiesserei; da sich während des Baues die Verhältnisse auf dem Eisenmarkt so verschlechterten, wurde der Bau einstweilen sistiert. Neuerdings befindet sich im Bau eine grosse elektr. Centralanlage, deren Gasdynamomaschinen durch Hochofengas betrieben werden. Für Neuerwerbungen und Neubauten wurden 1900 insgesamt M. 2 873 831 ausgegeben. Za dem Werke gehören ca. 110 Arbeiterwohnhäuser etc. Bei der Pulverfabrik Pniowitz ist die Ges. mit 6 Anteilen, bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik mit ½s beteiligt. Die seit 1895 besessene Beteiligung an der Hernadthaler Ungarischen Eisen-Industrie A.-G. in Hernadthal, Hochofen-, Walzwerk- u. Stahlwerk-Anlagen (A.-K. 12 000 000 K Öösterr W) mit 4 000 000 K wurde im Febr. 1900 für M. 507 678 an die Rima-Murany-Salgo-Tarjane Eisenwerks-Act.-Ges. unter Vermittlung der Deutschen Bank verkauft. Der entstandene Verlust ist durch Abschreib. gedeckt. Auch ist die Käuferin unter Garantie „„ Bank als Selbstschuldnerin für die Forderung der Donnersmarckhütte an die thaler Ges. (Ende 1899 mit M. 2 973 200 zu Buch stehend) eingetreten, und ist die unter Verzinsung zum Bankdiskont der Oesterr.-Ungarischen Bank in bestimmten zu tilgen. (Die erste Hälfte war mit M. 1 499 611 bis Juni 1900 bereits sodass ult. 1900 noch verblieben M. 1 499 611.) Seit 1900 ist die Ges. an einem 33 für Aktien der Rima-Murany-Eisenwerks-A.-G. beteiligt (am 31./12. 1900 mit M. . zu Buch stehend; ebenso hat die Ges. seit 1900 Beteiligung mit K 700 000 . dem Röhrenwalzwerk Schönbrunn-Act.-Ges., österr. Schlesien (A.-K. K 2 100 000, Div. 1899/1900 0 % paeh 1896 wurde in Gemeinschaft mit O. Huldschinsky in Edlach bei Payer B0 Nieder-OÖsterreich, eine Spateisensteingrube (bam Knappenberge) erworben, 33 die Aufschlussarbeiten jetzt begonnen worden ist. Mit der gleichen Firma wurde 19 3 Spateisensteingrube „Eisensteinbergbau am Grillenberg“ erworben und in 093 nommen, sodass bereits zu Anfang 1901 Erze von dort dem Hochofenbetriebe der Gt zugeführt werden konnten. 18 000 00 , Kapital: M. 10 092 600 in 16 821 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 30 1877 Rückkauf von 7159 Stück Aktien. Ferner Rückkauf 1883–85 357, 18s9; zus. 411 Stück und 1888 von 2 Stück und Zus. legung der übrigen 4:3 ab 8. 313 blieben M. 10 092 600. Die G.-V. vom 3. Juli 1899 sollte über Erhöhung des 9 fye- M. 3 407 400 (auf M. 13 500 000) beschliessen, doch wurde der Antrag seitens de waltung zurückgezogen, bis die Frage der Gründerrechte endgiltig entschieden.