834 Kohlenbergbau. Norddeutsche Braunkohlenwerke Actiengesellschaft in Frellstedt. Gegründet: Am 11. April 1900; handelsger. eingetragen am 12. Mai 1900. Gründer: Die Commerz- u. Disconto-Bank, Bank-Dir. Georg Wellge, Karl Diedrichsen)$, Bernh. Arnol. Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Wachsmuth, Hamburg; M. Gutkind, Braunschweig; Dir. Joh. Heinr. Rückert, Frellstedt. Zweck: Bergbau auf allen Gruben und Feldern, welche die Ges. eigentümlich oder pacht. weise, oder unter jedem anderen Titel besitzt oder erwerben wird, zwecks Gewinnung von nutzbaren Mineralien. Die Ges. hat zunächst von der Gewerkschaft vereinigte Glückauf, Völpke, deren Besitz an Grubenfeldern und Schachtanlagen zum grössten Teile fest, zum kleinen Teile in Option, und von der Gewerkschaft vereinigte Braunkohlen- werke in Frellstedt den grössten Teil von deren Besitz an Grubenfeldern und Schacht. anlagen, sowie deren Brikettfabrik erworben. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Fabrik-Dir. Joh. Heinr. Rückert, Frellstedt; Bergwerks-Dir. Heinr. George, Helmstedt. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Georg Wellge, Bank-Dir. Wilh. Heintze, Bernh. Arnold, Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Wachsmuth, Hamburg; Komm.-Rat Max Gutkind, Braunschweig. Anhaltische Kohlenwerke in Frose in Anhalt mit Zweigstellen in Reppist und Gross-Raeschen bei Senftenberg. Gegründet: Am 5. Febr. 1881. Sitz bis 1. Juli 1884 in Berlin. Letzte Statutenänd. v. 4. März 180. Zweck: Erwerbung, Ausbeutung und Betrieb von Braunkohlenwerken, Herstellung und Ver. wertung von Fabrikaten aus Braunkohlen, sowie Erwerb, Einrichtung und Betrieb aller industriellen Anlagen und Handelsgeschäfte, die sich dem Betrieb von Braunkohlenwerbken anlehnen; insbesondere Betrieb und Ausbeutung des Braunkohlenbergwerks „Ludwig' bei Frose nebst Brikettfabrik, übernommen von der Gewerkschaft der Zeche Anhalt bei Frose ab 1. Jan. 1881 mit allen Anlagen, Beständen, Forderungen und Verbindlichkeiten für M. 1 200 000 in Aktien. Die Abbau-Berechtsame umfassen ein Areal von ca. 3000 Morgen. Der Abbau erfolgt mittels 7 Schächten, von denen 3 der Förderung, 2 der Wasser. haltung und 2 der Wetterführung dienen; eine der Ges. gehörige Eisenbahn verbindet die Anlage mit der Station Frose. Ein Teil des Feldes wird durch Tagebau ausgebeutet. Die G.-V. vom 6. Mai 1889 genehmigte den Ankauf der Braunkohlenwerke der Marien- grube Gruhl & Co. bei Senftenberg ab 1. Jan. 1889 für M. 2 300 000. Die Mariengrube besitzt 2 Kohlenfelder: das Südfeld bei Reppist von 111,2438 ha und das Nordwesteell bei Klein-Räschen von 116,7752 ha und 15 resp. 16 im Mächtigkeit. Der Abbau des Süd. feldes erfolgt durch 2 Förder- und 1 Wasserstollen (der obere 3.] Stollen ist abgebaut) mittels Kettenförderung durch 2 Betriebsmaschinen mit 2 Dampfkesseln. Die Kohlen werden grösstenteils zu Briketts verarbeitet in 2 Fabriken, von denen die ältere 6 Damp. tellertrockenöfen à 17 Teller, 4 Dampfkessel und 3 Pressen, die neuere 9 Dampfteller. trockenöfen à 21 Teller, 7 Dampfkessel und 6 Pressen enthält. Die Werke besitzen Eisenbahnanschluss nach Senftenberg. Im Nordwestfelde ist ein Wasserstollen, Tagebau und eine weitere Brikettfabrik mit 8 Trockentelleröfen, 8 Dampfkesseln und 6 Eresseh, sowie mit Eisenbahnanschluss nach Gross-Räschen etabliert und 1896 eine zweite Brikelt. fabrik mit 2 Pressen angelegt, die im Febr. 1897 in Betrieb kam. Auf dem Südfelde 19 Reppist kam 1899 ein Kohlenfeld von ca. 140 ha in Zugang; dasselbe birgt beste Kokle für eine starke Förderung auf eine grosse Reihe von Jahren. Angelegt wurde 0 200 HP. starke elektrische Centrale. Auf dem Nordwestfelde bei Klein-Räschen Vurd 1899 eine kleine Ziegelei mit einem deutschen Ofen für ca. 1 000 000 Jahresprodukfia Steine für den eigenen Bedarf errichtet u. mit dem Bau einer Arbeiterkolonie angefangen. Produktion: Braunkohlen Absatz Briketts Absatz Einnahme 1894 hl 9091 715 8 731 140 Ötr. 3252 479 3254 122 M. 1 758 43 0 1895 „ 9 989 795 9 508 590 „ 3 668 435 3 690 952 „ 1 837 186 1896 „ 11 614 285 11 067 340 „ 4 225 781 4 247 940 „2 058 429 1897 „ 12 806 790 12 532 990 „ 4 723 032 4 726 427 „ 2 310 516 1898 „ 12 811 735 12 427 850 „ 4 771 133 4 667 373 „2 341 1899 „13 213 841 12 854 561 „ 4 803 107 4 838 904 5 2 411 609 1900 „ 13 737 995 13 400 749 5 214 282 5 181635 „2 598 489 77 * Die Schwelerei produzierte 1897–1900: 18 693, 17 732, 15 468, 8481 Ctr. 3 157 299, 117 208, 136 264, 66 142 Ctr. Grudekoks, verkauft wurden 1898–1900: 1. 15 445, 8453 Ctr. Teer: und 103 902, 202 276, 92 006 Ctr. Grudekoks. 7300 Kapital: M. 4 000 000 in 5000 Aktien (Nr 1–5000) à M. 300 und 2500 Aktien (r. 500l à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht zur Erweiterung der Brikettfabrik von M. 120 000 der Anleihe I. Em. lt. G.-V.-B. v. 26. Febr. 1884 um M. 300 000, er und 893, 0