890 Kohlenbergbau. Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Verein in Zwickau i. S. Gegründet: Am 23. Okt. 1854. Letzte Statutenänd. vom 9. Dez. 1899 u. 24. Febr. 1900. Zweck: Abbau von Steinkohlenlagern, Verwertung und Verarbeitung der dadurch gewonnenen Produkte und sonstige Nutzbarmachung des Grundeigentums der Ges. Der Verein hat 3 Schächte (Wilhelmschacht I, II, III) und 1 Kokerei in vollem Betrieb; das Areal desselben umfasst 212 ha, wovon nur ca. zehntenfrei ist. Für Neuanlagen und Fr. weiterungen wurden 1899 M. 320 502 (besonders für die neue Förderanlage auf Wilhelm. schacht II), 1900 M. 980 768 (besonders für das ca. 1832 a umfassende Günther'sche Gut in Reinsdorf) aus den verfügbaren Mitteln der Ges. ausgegeben. Erbaut ist 1899–1900 eine elektr. Krafterzeugungsanlage, die 1901 weiter ausgebaut werden soll. Hierfür und für den Bau einer neuen Kohlenaufbereitung wurden 1900 M. 600 000 in Reserve gestellt. Die Kohlenförderung 1894–1900 betrug 700 896, 803 753, 858 014, 926 429, 947 152, 946 395, 947 900 Karren. An Koks wurden 1898–1900 produziert 16 115, 16 705, 17 516 t. Kapital: M. 765 600 in 2320 Doppelaktien Lit. A u. B (Nr. 1–2320) à Thlr. 110 = M. 330. Anleihe: M. 1 000 000 von 1895 in 1500 Abschnitten à M. 300 und 1100 Abschnitten à M. 500 zu 4 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898 durch jährl. Ausl. von M. 40 000 im Mai auf 31. Dez. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf noch Ende 1900 M. 880 000. Kurs Ende 1896–1900: 104, 104.25, 104, 100.50, 99 %. Notiert in Zwickau. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Doppelaktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Die gesetzlichen Rücklagen sind erfüllt. 4 % Div., vom Rest 1 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Wilhelmschacht I 319 702, do. II 773 246, do. III 7000, Wetterschacht 27 045, neue Schachtanlage 100, Hermannsgrube 100, zehntenfreie Kohlen. felder 8000, Zehntenvorschüsse 56, Werkseisenbahnen 17 000, Grundst. 74 000, Bockwaer Wasserhaltungsgesellensch. 100, Effekten 681 525, Kautionseffekten 127 090, Kassa 100 563, Debitoren 694 002, Bankguthaben 1 197 789, Inventar 60 000, Werkmagazin 155 92, Werkschmiede 33 078, Stammholz u. Stangen 68 136, für geschnittene Hölzer 1028, Kohlenvorrat 2428, Koksvorrat 320, Knappschaftskto 9464. – Passiva: A.-K. 765 60, Anleihe 880 000, Betriebs-F. 93 102, R.-F. 76 560, Disp.-F. 393 027, Bau-F. 600 000, Kautionskto 127 090, Anleihe-Zs. 5778, Amort.-Kto 18 843, alte Div. 46 180, Kreditoren 183 753, Zehnten. beträge 197 712, Delkrederekto 109 720, restl. Gewinn 879 586. Sa. M. 4 376 954. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 2 721 645, Materialien 935 253, Reparaturen 107 635, Zehnten 527 456, Unkosten 198 240, zur Knappschaftskasse, Pensionskasse u. Beruls- genossenschaft 138 384, Anleihe-Zs. u. Amort. 76 800, z. Disp.-F. 371 200, z. Bau-F. 600 000 Abschreib. 148 444, restl. Gewinn 879 586. – Kredit: Vortrag 16 703, verkaufte Kohlen einschl. der vorhandenen Vorräte 6 051 856, verkaufte Koke, einschl. der vorhandenen Vorräte 390 166, Zs., Pachtgelder, Skontoabzüge u. verkaufte Altmaterialien 124 288 eigener Kohlenzehnten 105 142, geloste Anleihedepotstücke 13 500, verjährte Div.-Scheine 2990. Sa. M. 6 704 647. „. Gewinn-Verwendung: Gesamtreingewinn M. 1 850 786, davon Abschlags-Div. 371 200, Fert Div. 788 800, z. Bau-F. 600 000, Tant. an A.-R. 12 600, Beamtenpens.-F. 50 000, Begräbnis. unterst.-Kasse 10 000, Vortrag 18 726. „„ Kurs Ende 1886–1900: M. 2680, 2900, 3270, 3510, 3100, 2750, 2800, 3350, 3020, 3340, 3800, 4180, 4400, 4380, 4800 per Aktie. Notiert in Leipzig und Zwickau. Dividenden 1886–1900: M. 150, 190, 245, 200, 100, 150, 170, 180, 130, 200, 280, 310, 360, 38% 500. Abschlagszahlung im Dez., Rest sofort nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. F.) Direktion: A. E. Schmidt, C. Wächter. Aufsichtsrat: (9) Vors. Berg-Dir. Stadtrat Ed. Würker, Stellv. Stadtrat Heinrich Ferd. Burger, Paul Ebert, Komm.-Rat Stadtrat Aug. Hentschel, Fabrikant F. H. 3 3 Oskar Mosebach, Justizrat Dr. Hempel, Zwickau; Örtsrichter Ferd. Ehrler, Oberho ahg Zahlstellen: Für Div.: Oberhohndorf: Eigene Werkskasse; Zwickau: Vereinsbank, Hentsc & Schulz, C. Wilh. Stengel, Ed. Bauermeister, Zwickauer Bank. 0 0 3 ― Zwickauer Steinkohlenbau-Verein in Zwickau i. 8 Gegründet: Im Jahre 1837. Letzte Statutenänd. vom 10. April 1900. Isst 1272 ha, Zweck: Abbau und Verwertung von Steinkohlenlagern. Das Areal der Ges. umfsgszhäebte welches zum grössten Teil zehntenpflichtig ist. Im Betrieb sind die a 3 Vereinsglück, Aurora, Glückauf, Fortuna und eine Brikettfabrik. Für a Rtrische 1899 u. 1900 grössere Summen (M. 329 286) hauptsächlich ausgegeben für Reserve- Kraftübertragungsanlage beim Vereinsglückschacht und für eine unterirdisc le 5 wasserhaltungsanlage beim Glückaufschacht; diese Neuanlagen werden im 6m 99190 Kostenaufwand von ca. M. 480 000 erfordern und sind hierfür aus dem Gewinn aabten zus. M. 360 000 in Reserve gestellt. Zur Verminderung der durch die Mulde anger Wasserzuflüsse im südlichen Felde des Auroraschachtes wurde 1899 ein ca. 175 m lan Muldenschutzdamm errichtet, dessen Bau im Dez. 1899 beendet wulde.