Salz- und Kali-Bergwerke. „ 899 Steinsalzbergwerk Inowrazlaw in Inowrazlaw. Gegründet: Im Jahre 1881. Letzte Statutenänd. vom 18./11. 1899 u. 29./4. 1901. weck: Betrieb des Steinsalzbergwerks Inowrazlaw (erworben 1881 für M. 4 000 000), sowie Erwerb, Betrieb u. Ausnutzung anderer bergmännischer Anlagen und Gerechtsame, auch Gipsmühlenbetrieb. Es sind zwei Schachtanlagen in Betrieb. 1899 ist eine neue Gips- mühle mit einem Kostenaufwand von M. 215 855 erbaut, dieselbe ist gleichzeitig für Fabrikation von Stuck- u. Baugips eingerichtet. 1900 erwarb die Ges. ein mitten in ihrem Areal belegenes ca. 4 Morgen grosses fremdes Grundstück für M. 26 500, unter dem bauwürdiger Gips ansteht. Ferner wurde 1900 im Südfelde der Gerechtsame der Ges. eine Diamantbohrung angesetzt; dieselbe soll event. bis 900 m Tiefe niedergebracht werden; weitere Tiefbohrungen werden event. folgen. Die Kosten dieser Bohrungen bis Ende Dez. 1900 wurden durch Begebung von M. 15 000 4 % Teilschuldverschreib. der Ges. bestritten. Die G.-V. vom 29./4. 1901 beschloss Ankauf der Sodafabrik der Firma Robt. Suermondt & Cie., G. m. b. H. in Montwy i. Pos., mit Wirkung ab 1./1. 1901 gegen Gewährung von M. 5 400 000 neuer, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien des Steinsalzbergwerkes (s. unter Kapital). Der Absatz betrug an Salz und Gips zusammengerechnet 1889–1900: 784 877, 555 234, 560 970, 623 474, 621 670, 786 927, 876 027, 852 198, 770 712, 677 340, 734 013, 817 557 Ctr. (Förderung 1899–1900: 723 080, 836 972 Ctr.) Kapital: M. 8 000 000 in 6500 Aktien à M. 400 und 4500 Aktien à M. 1200, letztere mit Div.- Reeht ab 1./1. 1901. Früheres A.-K. M. 4 000 000 in 8000 Aktien à M. 500, herabgesetzt 1896 auf M. 2 600 000, durch Rückkauf von 1500 Stück Aktien = M. 750 000 vermittelst der Anleihe und durch Herabsetzung des Nominalwertes der übrigen 6500 Stück Aktien von M. 500 auf M. 400. Ende 1900 waren noch 19 alte nicht abgestempelte Aktien in Umlauf. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 29./4. 1901 um M. 5 400 000 (auf M. 8 000 000) in 4500 Aktien à M. 1200 zwecks Ankauf der Sodafabrik der Firma Robt. Suermondt & Cie., G. m. b. H. in Montwy (s. oben). Sämtliche neue Aktien wurden den Gesellschaftern genannter Firma für die von ihnen abgetretenen und eingebrachten sämtlichen Geschäftsanteile dieser Ges. als Gegenleistungzum Nennwertgewährt, und zwar der Kommandit-Ges. Robt. Suermondt & Cie., Aachen, 2100; dem Bankier Frédéric Robt. Suermondt, Aachen, 700: dem Rentner Heinr. John Suermondt, Aachen, dem Rittmeister a. D. Osk. Suermondt, Berlin, dem Oberleutnant Otto Suermondt, Darmstadt, dem Fräulein Amalie Elisabeth Nancy Suer- mondt, Aachen, je 350 u. dem Komm.-Rat Gust. Goecke, Montwy, 300 Stück. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % hypothekar. Teilschuldverschreib. von 1896, 1000 Stücke à M. 1000. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1897 mit jährl. 2 % nebst ersparten Zs. durch jährl. Verl. im Juli auf 31. Dez.; verstärkte Tilg. unter Anrechnung der Mehrzahlungen auf die zunächst verfallenden Raten und ab 1898 gänzliche oder teilweise Kündigung zu jeder Zeit mit 6 Monaten Frist vorbehalten. Verj.: Coup. nach 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. n. F. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 000 000 zu gunsten der A.-G. für Montan-Industrie. Noch in Umlauf Ende 1900 M. 916 000, wovon M. 247 000 noch unbegeben sind. Zahl- stellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschland, A.-G. für Montan-Ind.; Aachen: Robt. Suermondt & Cie. Kurs Ende 1897–1900: 100, –, –, – %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Jan.-April in Inowrazlaw oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an Vorst., 8 % an A.-R. neben M. 8400 jährlichem, auf Unkosten zu verrechnenden Fixum, Rest Super-Div. Der bis zum Erlass des Gesetzes v. 18. Juli 1884 angesammelte R.-F. dient ebensowohl zur Deckung von bilanzmässigen Verlusten wie zur Ergänzung der Div. Die Gesamtabschreib. seit 1881 betragen Bis Ende 1900 einschl. M. 910 689. Extraabschreib. 1896 infolge Kapitalreduktion M. 2 215 010 55.37 % des urspr. A.-K. von M. 4 000 000. zilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 1 985 000, Grundstücke 116 500, Gebäude 137 000, Schächte u. Querschläge 460 000, Maschinen 215 000, Kesselanlagen 11 000, Salzmühlwerke 40 000, Gipsmühlwerke 211 500, Eisenbahn 16 500, Thonrohrleitung 10 997, Speisewasseranlage 5000, Werkzeugmaschinen 500, Utensilien u. Mobilien 8000, Salzlösebassin 5000, Badeanstalt 1, Fernsprecher 1, Werkzaun 1, Versuchsbohrungen 17 181, Bestände 88 929, Vorlagen auf 1901 2723, Bankguthaben 107 235, Debitoren 47 585, Kassa 8985, Wechsel 500, Effekten 247 000. – Passiva: A.-K. 2 600 000, Anleihe 916 000, Anleihe-Tilg.-F. 15 880, do. Zs.-Kto 13 580, R.-F. 39 617, alte Div. 964, Löhne pro Dez. 6 6538, Salzsteuer 3988, Kontrollgebühr 149, Kreditoren 19 638, Gewinn 125784. Sa. M. 3742 140. zewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versicherung 2598, Arbeiterwohlfahrt 5670, Steuern 10 478, allg. Unkosten inkl. Vergütung für A.-R. 24 349, Gehälter inkl. Vergütung für Vorst. 45 163, Anleihe-Zs. 38 000, Wasserschäden 1130, Unterhaltung der Beamtenwohnungen 31, Abschreib. 47 245, Gewinn 125 784 (davon R.-F. 6277, Div. 117 000, Tant. an Vorst. 765, do. an A.-R. 1222, Vortrag 520). – Kredit: Vortrag a. 1899 230, Betriebsgewinn 279 214, Zs. 17 210, Extraordinarien 2587, Landwirtschaft 1008, verfallene Div. 135, Dubiosen- eingang 65. Sa. M. 300 452. 5