920 Metall-Industrie. Die Loewe'sche Ges. darf 25 Jahre hindurch weder direkt noch indirekt Handfener waffen, Munition, Sprengstoff oder Pulver fabrizieren, noch ohne Genehmigung a anderen Ges. vollständige Einrichtungen für neu zu errichtende Fabriken dieser a0 nach Deutschland, Österreich-Ungarn oder Belgien liefern. Ausgenommen ist die Liefern 1 solcher Einrichtungen an Staatsregierungen, desgleichen Lieferung von Einzelmaschin auch an Private, ferner die Herstellung von Geschützen mit einem Kaliber von indeslen 11 mm. Anderseits verzichtet die Patronenfabrik auf die Herstellung von Mashnen für Waffenfabrikation und wird solche für sich und für die von ihr „ Etablissements weiter von Loewe beziehen. Als Gegenleistung erhielt die Firma Ludw. Loewe & Co. A.-G. M. 6 000 000 in 6000 als vollbezahlt geltenden, vom 1. Jan. 1897 ab div.-ber. Aktien der Deutschen Waffen. und Munitionsfabriken à M. 1000, ferner M. 177 500 bar. Zweck: Fabrikation und gewerbsmässiger Vertrieb von Waffen und Munitionsartikeln aller Art, Herstellung von allen Materialien, Fabrikaten, Maschinen, Geräten und Sonstigen Gegenständen, welche mit dem industriellen Geschäftsbetriebe der Ges. im Zusammen. hange stehen. Die Fabrikation ist im Einverständnis mit dem Patentinhaber auf Maxim- Maschinen-Gewehre und Maxim-Maschinen-Geschütze ausgedehnt worden. Fabriken in Martinikenfelde bei Berlin, Karlsruhe, Grötzingen und Durlach. Im Jahre 1897 kam eine Gussstahlkugelfabrik hinzu, 1898 wurde ferner eine neue Fabrik für Munitionswagen in Karlsruhe errichtet, auch sind neue Patente zur Herstellung von biegsamen Röhren und gepressten Hohlkörpern erworben und ist 1900 die Aluminium— fabrikation und Anfertigung von Kugeln zu Kugellagern aufgenommen. Die Ges. war am 31./12. 1900 an folgenden Unternehmungen mit Aktien oder Anteilen beteiligt: Waffenfabrik Mauser in Oberndorf mit M. 1 980 000; Ungar. Waffenfabrik in Budapest mit fl. 337 500 (Div. 1899–1900: 8, 8 %); Fabrique Nationale d'armes de guerre in Herstal mit frs. 3 060 000; Dürener Metallwerke Hupertz & Harkort, G. m. b. H., in Düren (A.-G. seit 1900 mit M. 2 500 000) mit M. 1 500 000 (Div. 1899–1900: 9 5 % Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin zu Marienfelde mit M. 1050 000, welche Ges. erst Ende 1900 die Fabrikation aufnahm; Centralstelle für wissenschaftlich-technische Untersuchungen in Neubabelsberg und Königswusterhausen mit M. 700 000. Die Ges. ist auch zum Erwerb und Betrieb anderer industrieller Unternehmungen, auch durch Zeichnung oder Ankauf von Aktien oder Anteilscheinen solcher berechtigt, wenn nach der Annahme des A.-R. der Gegenstand solcher Unternehmungen in den Rahmen des Zwecks der Ges. fällt. Im Jahre 1898 beschäftigte die Ges. im Durchschnitt 3500–3600 Personen, im Jahre 1899–1900: 3225, 2905. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 4./11. 1896 um M. 6 000 000 behufs Ankauf der Waffenfabrik von Ludw. Loewe & Co. in Berlin; fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 22./4. 1899 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899), angeboten den Aktionären 17.–31. Mai 1899 zu 200 %: auf 4 alte entfiel 1 neue Aktie. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung weiterer Rücklagen, ver- tragsm. Tant. an Vorst., Grat. an Beamte und Arbeiter, dann 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. u. event. weitere 5 % Tant. an Mitglieder des A.-R., die besondere Mandate ausüben, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke 2 885 909, Gebäude 2 122 596, Maschinen 4 304 723, Mobilien u. Geräte 165 437, Werkzeuge 576 761, Fuhrwerk u. Pferde 1, Modelle u. Zeichnungen 1, Patente u. Licenzen 1, Kassa 33 183, Wechsel 41 455, Effekten u. Be- teiligungen 5 759 251, Kautionen 217 200, Guthaben bei Staats- etc. Behörden 4 976 725, sonstige Debitoren 1 717 357, Avale 3 171 170, Materialien, fertige u. halbfertige Fabrikate 5 654 404. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 3 729 854, Spec.-R.-F. 1 000 000, Beamten- bensions-F. 417 962, alte Div. 5350, Anzahlungen 2 931 459, sonstige Kreditoren 3 583 433, Avale 3 171 170, Gewinn 1 786 950 (davon Tant. an A.-R. 85 585, Div. 1 650 000, Vortrag 51 365). Sa. M. 31 626 180. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 657 935, Abschreib. 706 926, Minder- bewertung auf nom. M. 1 050 000 Aktien der Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin A. 0. 210 000, Gewinn 1 786 950. – Kredit: Vortrag 117 132, Zs., Kursgewinn, Skonto u. Gewinn an Beteiligungen 391 405, Fabrikations-Betriebsüberschuss 2 853 274. Sa. M. 3 361 812, Kurs Ende 1894–1900: 221, 337, 345, 357.75, 370, 293, 180 %; aufgelegt am 26./4. 1894 zu 165 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1889–1900: 0, 7½, 7½, 7½, 15, 18, 25, 25, 25, 25, 18, 11 %. Coup.-Verj.: 40. K9 Vorstand: Gen.-Dir.: Gen.-Major a. D. Herm. Budde, Alexis Riese; Stellv. Dir.: Hugo Hauger, Herm. Platz, Felix Haenisch, Friedr. Sachs, Oberstleutn. a. D. Adolf Simon, Hch. Meltzer, Prokuristen: Herm. Weisse, Herm. Romberg, Karlsruhe; Wilh. Reichel, Charlottenburg. Aufsichtsrat: (7–20) Vors. Komm.-Rat I. Loewe, Berlin; Stellv. Komm.-Rat J. N. Heidemanm Köln; Komm.-Rat Arnhold, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Aufschläger, Hamburg; Bankier Siglsm. Born, Berlin; Geh. Komm.-Rat von Duttenhofer, Rottweil; Komm.-Rat Konsul Gutmann Berlin; Bankier Louis Hagen, Köln; Gustav Hartmann, Dresden; Komm.-Rat u. Konu