928 Metall-Industrie. Actien-Gesellschaft für Federstahl-Industrie vormals A. Hirsch & Co. in Cassel mit Filialen in Aschersleben und Mehlis. Gegründet: Am 28. Aug. 1886. Letzte Statutenänd. vom 29. Dez. 1900. Übernahme aer Corsettenfedernfabrik von A. Hirsch & Co. in Cassel und Fortbetrieb derselben. Der Über. nahmepreis betrug M. 926 000 und wurde durch 926 Aktien der Ges. à M. 1000 beglichen. Zweck: Herstellung von Federstahl, von Gegenständen, welche ganz oder zum Teil aus Feder- stahl oder anderen Metallen bestehen, insbesondere von derartigen für die Korsetten- und Fahrrad-Fabrikation, desgleichen die Herstellung von Maschinen und Apparaten, die zur Fabrikation solcher Artikel bestimmt sind. In Aschersleben besteht eine Filiale, deren Grundstücke, Gebäude und Maschinen im Jahre 1890 für M. 42 500 erworben wurden (Umsatz daselbst 1898–1900: M. 270 000, 302 900, 236 970). Im Jahre 1888 beteiligte sich die Ges. bei der neuerrichteten Wien-Casseler Federstahl-Industrie-Ges. Böhler & Cons. in Wien mit fl. 100 000. Dieses Unternehmen wurde jedoch bereits 1889 aufgelöst; die Ges. übernahm die Aktiva, verkaufte die Mobilien, behielt die Grundstücke, Maschinen und Kessel vorläufig zur späteren Ver- wertung und schrieb 1889/90 M. 124 445 auf die Beteiligung ab. Ein Auftrag auf Kriegs.- munitionsartikel von M. 1 500 000 veranlasste 1889 die Aufnahme eines neuen Fabrikations- zweiges für Armeematerial und eine Kapitalserhöhung. 1896 wurde die Fahrradglocken- fabrik von W. Kührt & Schilling in Mehlis i. Thür. um ca. M. 400 000, sowie zur event. Vergrösserung des Etablissements ein Grundstückskomplex am Bahnhof Ihringhausen bei Cassel für M. 65 000 erworben; die Glockenfabrik wurde bislang unter der bisherigen Firma als G. m. b. H. weitergeführt, 1900 aber samt der Metallwaren-Firma Georg Schilling Söhne in Mehlis zu einer A.-G. unter der Firma „Vereinigte Thür. Metallwaren- Fabriken“' in Mehlis mit einem A.-K. von M. 1 000 000 verschmolzen. Die Casseler Ges. wandelte ihre bisherige Beteiligung an der G. m. b. H. samt den bezügl. Debitoren in Aktienanteile der neuen Ges. um; die Beteiligung steht mit M. 546 607 zu Buche und der daraus für 1900/1901 resultierende Gewinn kommt im lauf. Jahre zu Verrechnung. Umsatz 1886–1900: M. 986 557, 1 319 500, 1 233 600, 1 484 000, 1312 749, 1 591 380, 1671085, 1 709 330, 1 613 800, 1 607 242, 1 586 082, 1 641 000, 1 466 000, 1 591 700, 1 667 000. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1880 um M. 500 000, angeboten den Aktionären 2: 1 bis 20. Mai 1889 zu 150 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist erfüllt), 4 % Div.; nach Vornahme aller event. besonderen Abschreib. u. Rücklagen die vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grund u. Boden 167 730, Gebäude 406 386, Maschinen 251 960, Mobilien 2715, Pferde u. Wagen 1830, Utensilien 5605, Modelle 1, Werkzeuge Betriebsmaterialien 10 882, Emballagen 2491, Dampf 292, Kontor 1207, Kassa 10 lf. Wechsel 71 285, Effekten 94 654, Beteiligung an Ver. Thür. Metallwaren-Fabriken 546 600, Fabrikvorschuss 1278, Debitoren 364 893, Bankguthaben 99 005, Kto Wien 125 000, Filiale Aschersleben 93 808, Fabrikationskto 194 190. Passiva: A.-K. 1 500 000, Debitoren-R.-F. 10 713, Arbeiter-Unterst.-Kto 5001, R.F. à 300 000, do. B 300 000, Kreditoren 33 859, alte Div. 600, Gewinn 302 419. Sa. M. 24526 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 44 958, Reparaturen 49 852, Utensilien 3 Modelle 274, Werkzeuge 3278, Pferde u. Wagen 3578, Betriebsmaterialien 17I, Damb 45 399, Arbeiterwohlfahrt 3249, Gehälter 63 616, Kontor 5048, Versich. 3022, allg. 30 481, Filiale Aschersleben 20 340, Kursverlust 1664, Gewinn 302 419 (davon Div. Tant. an A.-R. 23 339, do. an Dir. u. Prok. 44 344, Arbeiterbeteilig. 11 000, Grat. 19 Gt Vortrag 31 735). – Kredit: Vortrag a. 1899 9026, Interessen 19 241, Fabrikations bruttogewinn 558 178. Sa. M. 586 446. 3 21805 Kurs Ende 1887–1900: 136.25, 134, 161, 170, 125, 134, 147.80, 182.60, 189.25, 222, 218.00, 204.80, 197, 199.75 %. Eingeführt am 17./9. 1887 zu 128 %. Notiert in Berlin. 1) Dividenden 1886–1900: 8, 8, 8, 8, 15, 8, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. K. Direktion: Siegfried Hirsch, Michael Pulvermacher, A. Rühling. „ Aufsichtsrat: Vors. G. Plaut, Cassel; Stellv. Dir. Jul. Unger, Cannstatt; Bankier F. Röchling. Gnadenfrei i. Schl.; Aug Daltrop, Cassel. Prokurist: W. Witzschel. a Zahlstellen: Cassel: Mauer & Plaut, Leop. Plaut & Co.; Berlin: Deutsche „„ Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co., Dresdner Bank; Stuttgart: Würt bergische Vereinsbank. Schrauben-, Muttern- und Nietenfabrik Aktiengesellschaft in Danzig. Gegründet: Am 29. April 1899 unter der Firma Nietenfabrik Danzig; Firma 19 G.-V.-B. vom 18. Dez. 1899. Letzte Statutenänd. vom 18. Dez. 1899, 20. Abrif I 25. April 1901. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. andert lt. 00 und