Metall-Industrie. 959 Deutsche Gussstahlkugelfabrik Aktien-Gesellschaft vorm. Fries & Höpflinger in Schweinfurt. Gegründet: Am 27./4. 1896. Letzte Statutenänd. v. 19./6. bezw. 5./8. 1899 u. 29./6. 1901. Über- nahme der Stahlkugelfabrik von Fries & Höpflinger. Die früheren Besitzer brachten Immobilien, Maschinen, elektrische Anlage, Schmiede- und Schreinerwerkzeuge, Mobilien, Patente und Gebrauchsmuster, Vorräte, Kassa, Wechsel, Aussenstände für M. 445 430 ein und zwar gegen 350 Aktien der Ges. zu M. 1000 und Übernahme von zwei Hypoth. von zus. M. 25 000 zu 4½ % und M. 70 430 Passiven, welche sie aber selbst bezahlten. Zweck: Fabrikation von Gussstahlkugeln und anderen Artikeln, wie solche in den Räumen der Fabrik und mit den bestehenden und ergänzten Einrichtungen hergestellt werden können. In der Hauptsache arbeitet das Etablissement für Fahrrad-Fabriken. Fabriziert werden auch Gaserzeugungsapparate, Klosettspülkasten, Pat. Germania-Einschlageisen, Werkzeugmaschinen. Die Ges. war bei den Deutschen Rohkugelwerken, A.-G., in Schweinfurt mit M. 150 000 in 150 Aktien beteiligt zum Zwecke der Fabrikation von Stahlkugeln für gemeinschaftliche Rechnung; die Deutschen Rohkugelwerke erhielten als Gewinnanteil 25 % des Reingewinnes. Das Gussstahlkugelgeschäft liegt nach wie vor sehr darnieder. Die Räume und Maschinen des in die Ges. aufgegangenen Roh- kugelwerks werden wieder durch Kugelfabrikation beschäftigt, während die Räume u. Einrichtungen der Gussstahlkugelfabrik künftig hauptsächlich für die neuen Artikel, insbesondere auch für Tiefbohrwerkzeuge benutzt werden. Die Fabrikation des letzt- genannten Artikels hat bereits begonnen. Nach Durchführung der Fusion wird die Firma: .„Deutsche Gussstahlkugel- und Maschinenfabrik“' lauten. Kapital: Bis Ende Febr. 1901: M. 900 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 1000 nach Er- höhung lt. G.-V.-B. v. 25./1. 1897 um M. 200 000 (angeboten zu 150 %) und lt. G.-V.-B. v. 8./5. 1897 um weitere M. 100 000 (angeboten zu 440 %). Die G.-V. der beiden Ges. „Deutsche Gussstahlkugelfabrik A.-G.“ und „Deutsche Roh- kugelwerke“ in Schweinfurt vom 12. Okt. 1900 genehmigten die Fusion beider Etablissements durch Übertragung der Aktiva und Passiva der Rohkugelwerke nach dem Stande vom 1. März 1900 an die Deutsche Gussstahlkugelfabrik ohne Liquidation gegen Empfang- nahme von 600 neuen Aktien der Ges. à M. 1000. Ebenso wurden die weiteren Anträge auf Gratiseinlieferung der im Besitze der Deutschen Gussstahlkugelfabrik befindlichen 150 Rohkugel-Aktien an die Deutschen Rohkugelwerke zwecks Vernichtung dieser Aktien und auf Zuzahlung von 25 % des Nominalbetrages jeder Aktie der Deutschen Gussstahl- kugelfabrik event. auf Zusammenlegung aller derjenigen Aktien im Verhältnis von 4: 1, bezüglich welcher eine Zuzahlung nicht geleistet wird, genehmigt. Frist zur Zuzahlung und zur Einreichung der Aktien beider Ges. zur Zusammenlegung bis 31./. 1901. Die Aktien wurden mit Stempel versehen „Aufzahlung bezw. Zusammenlegung lt. G.-V.-B. v. 12./10. 1900 geleistet bezw. erfolgt'. Im Ganzen wurde auf 860 Aktien die 25 % Zu- zahlung geleistet, 640 wurden 4: 1 zusammengelegt, sodass also das zukünftige A.-K. M. 1 020 000 betragen wird. – Da die Durchführung der Kapitalveränderung am 28.)2. 1901 noch nicht vollendet war, so mussten noch für beide Gesellschaften Bilanzen für 1900/1901 aufgestellt werden. Nach Durchführung der Reorganisation wird sich die Deckung der Unterbilanz und Errichtung eines namhaften R.-F. ermöglichen lassen. Geschäftsjahr: 1. März bis 28. Febr. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. resp. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 28. Febr. 1901: Aktiva: Immobilien 405 661, Maschinen, elektr. Anlage u. Werkzeuge 393 339, Mobiliar u. Utensilien 3424, Patentkto 1, Beleuchtungsanlage 528, Pferde u. Wagen 2842, Feuerwehr 3837, Katalogkto 329, Modelle 657, Strassen-Kaution 5060, Waren 343 880, Debitoren 68 806, Kassa 2132, Wechsel 5953, Hypothekenbank- Pfandbr. 1888, Verlust 240 593. – Passiva: A.-K. 900 000, Kreditoren 578 578, Grat. u. Unterstütz.-Kto 360. Sa. M. 1 478 938. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899/1900 53 716, Betriebsverlust 26 731, Ge- hälter 31 968, Handlungsunkosten 23 599, Zs., Skonti, Dekorte, Staatsgebühren 33 182, Steuern 1213, Abbuchung auf Debitoren 18 713, Abschreib. 51 925. – Kredit: Ver- einnahmte Pacht 457, Verlust einschl. Abschreib. 40 593. Sa. M. 241 050. Kurs Ende 1896–1900: 325, 205, 91.25, 48, 19 %. Eingef. im Juni 1896 zu 137.50 % Notiert Dresden. Dividenden 1896/97–1900/1901: 30, 12, 0, 0, 0 %. Div.-Zahlung spät. am 1. Okt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Engelbert Fries, Wilh. Höpflinger. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. J. von Schmitt, Bamberg; Stellv. W. Freund, Dresden; Ludw. Löb, Berlin; Bankier S. Behrend, Berlin; Bank-Dir. Hans Neumeyer, Nürnberg; Max Frank, Dresden; Emil Hückler, Wildhausen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Nürnberg: Nürnberger Bank. ――§――――――