Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1013 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat R. Riedel, Justizrat L. Herzfeld, Bank-Dir. G. Böttcher, Halle a. S.: Bank-Dir. S. Weill, Wirkl. Geh. Oberbergrat u. Berghauptmann a. D. Freih. von der Heyden-Rynsch, Berlin; Dir. C. Krüger, Naumburg a. S. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Genossenschaftsbank von Soergel, Parrisius & Co.; Halle a. S.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co.; Leipzig: Dresdner Bankverein. Hallesche Union Actiengesellschaft Maschinenfabrik, Eisengiesserei und Kesselschmiede. vorm. Vaass & Littmann, H. W. Seiffert und Wolff & Meinel in Halle a. S. Gegründet: Am 10. Dez. 1871. Letzte Statutenänd. vom 15. Sept. 1898, 8. April, 27. Mai u. 30. Okt. 1899. Die Firma lautete bis Nov. 1889 „Pommersche Eisengiesserei und Ma- schinenbau-A.-G.*', mit Sitz in Berlin, von da ab ,Vereinigte Pommersche Eisen- giesserei und Hallesche Maschinenbau-Anstalt, vorm. Vaass & Littmann, mit Sitz in Stralsund'; jetzige Firma mit Verlegung des Sitzes nach Halle seit Herbst 1899. Geschichtliches: Die Ges. übernahm die dem Komm.-Rat Spalding gehörige Maschinenbau- anstalt und Eisengiesserei in Stralsund für M. 720000 und kaufte 1888 eine nachbarliche frühere Zuckerfabrik für M. 110 000, während zwei Wohnhäuser und die Lagerplätze am Hafen in Stralsund für M. 70 800 verkauft wurden. Die G.-V. vom 21. Sept. 1888 ge- nehmigte Ankauf der Eis- und Kühlmaschinenfabrik von Vaass & Littmann (Pächter Hermann Steinke und Paul Wolff), Halle a. S., ab 1. Juni 1888 für M. 560 000 bar und M. 250 000 in einer 4 %, fünf Jahre lang unkündb. Hypoth.; die Fabrik wurde 1889 um- gebaut. Die G.-V. vom 11. Jan. 1890 beschloss weiter den Ankauf der Maschinenfabrik von Schlör & Salchow in Barth ab 1. Jan. 1890 für M. 60 000 4½ % Hypoth. und M. 313 413 bar. Die G.-V. v. 2. Mai 1896 beschloss den Verkauf des Halleschen Etablissements und dessen Umwandlung in eine besondere A.-G., die G.-V. vom 22. Juni 1897 hob jedoch diesen Beschluss wieder auf. Weiter beschloss die G.-V. vom 13. Jan. 1898 den Ankauf der Halleschen Dampfpumpen- und Maschinenfabrik Wolff & Meinel ab 1. Jan. 1898 für M. 414 050 unter Verrechnung von M. 111 000 Hypoth. zur Anlage einer Eisengiesserei, zu welchem Zweck eine 4 % fünf Jahre unkündb. Hypoth. aufgenommen wurde. Die G.-V. vom 15. Sept. 1898 genehmigte Ankauf der Dampfkessel- und Apparatebauanstalt von H. W. Seiffert, Halle a. S. (Inh. Herm. Seiffert) ab 1. Okt. 1897 für M. 19 232 bar und M. 850 000 in Aktien (siehe unter Kapital), welche Leopold Friedmann für M. 970 000 mit der Verpflichtung übernahm, dem Vorbesitzer Herm. Seiffert die Kosten und Stempel des Kaufvertrages, der Auflassung etc. zu ersetzen. Die G.-V. vom 27. Mai 1899 beschloss den Verkauf der Etablissements in Stralsund u. Barth bezw. Umwandlung derselben in eine neue Ges. gegen Gewährung von Aktien. Die Errichtung der neuen A.-G. mit Wirkung ab 1. Jan. 1899 erfolgte am 12. Aug. 1899 unter der Firma „Pommersche Eisengiesserei und Maschinenfabrik A.-G. Stralsund-Barth“' mit einem A.-K. von M. 1 000 000. Der Verkaufspreis betrug M. 1 084 737.77, den die Hallesche Union mit M. 996 000 in 996 Aktien à M. 1000 und mit M. 18 737.77 in bar erhielt, während restliche M. 70 000 als 4 % Hypothek zur ersten Stelle auf den Stral- sunder Grundstücken eingetragen wurden. Das Stralsunder Etablissement zahlte für 1899–1900: 6, 4 % Div. Die Kosten der Abtrennung u. Neuorganisation der Pommerschen betrugen für die Hallesche Ges. M. 33 823, welche dem Spec.-R.-F. entnommen wurden. Die G.-V. vom 27. Mai 1899 beschloss ferner, den Sitz der Ges. nach Halle a. S. zu verlegen und die Firma umzuändern in „Hallesche Union Actiengesellschaft Maschinen- fabrik, Eisengiesserei und Kesselschmiede, vorm. Vaass & Littmann, H. W. Seiffert und Wolff & Meinel“ (im Sept. bezw. Okt. 1899 geschehen). Die G.-V. v. 30. Okt. 1899 beschloss den Erwerb sämtlicher Aktien der 1899 als A.-G. gegründeten, seit 1869 bestehenden Firma Wegelin & Hübner Maschinenfabrik und Eisen- giesserei in Halle a. S., A.-K. M. 2 500 000, inkl. Div.-Schein für 1899 zum Kurse von 160 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1899. Das Wegelin & Hübnersche Unternehmen erzielte an Reingewinn 1896–1900: M. 314 667, 321 259, 509 135, 462 614, 482 592 (Div. 1899–1900: 16, 16 %). Die Beschaffung der notwendigen Mittel hierzu geschah seitens der Halleschen * niondurch Ausgabe von M. 1 800 000 6 % Part.-Oblig., sowie durch Ausg. von M. 1 200 000 Aktien mit Div.-Ber. vom 1. Jan. 1900 ab, während der Rest von M. 1 000 000 der Ges. seitens der Verkäufer bis Ende 1904 zu 4 % Zs. gegen Hinterlegung von M. 1 000 000 Aktien der A.-G. Wegelin & Hübner gestundet wurde; ist bis dahin die Hälfte dieses Restbetrages zurückbezahlt, so kann die Ges. Prolongation der anderen Hälfte auf weitere 5 Jahre beanspruchen; Zahlung ganz oder in Raten nach vierwöchentlicher undigung jederzeit gestattet. Der Betrag der 1899er Div. von Wegelin & Hübner in Höhe von M. 400 0006 wurde vom Kaufpreise der Wegelin & Hübner-Aktien abge- schrieben, sodass dieselben unter Hinzuziehung der dem Verkäufer zu vergütenden Zs. von ca. M. 114 000 und einiger Erwerbskosten nunmehr mit M. 3 722 054 = 148.88 % zu