Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1117 Die Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen wird sich in dem Arbeitsgebiet der „Elektra“ der direkten Thätigkeit enthalten. Die „Elektra“ ist dagegen verpflichtet, sich ausser- halb ihres Arbeitsgebietes ebenfalls jeder direkten Thätigkeit zu enthalten. Ausserdem ist dieselbe verpflichtet, von allen Geschäften, welche sie in ihrem Arbeitsgebiet über- nimmt, 25 % zu Originalbedingungen der Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen an- zubieten, welche nach freier Wahl die Beteiligung annehmen oder ablehnen kann. Die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. behält volle Freiheit in Bezug auf reine Lieferungsgeschäfte für elektrische Anlagen. Wenn sie aber im Wirkungs- kreis der „Elektra“ Finanz- bezw. Betriebs- und Unternehmergeschäfte einleitet, welche sich für die letztere eignen, so ist sie verpflichtet, derselben diese Geschäfte zu Original- bedingungen anzubieten und umgekehrt. Die „Elektra“ übernahm von der Cont. Ges. für elektr. Unternehmungen in Nürn- berg den grössten Teil der Aktien der Zwickauer Elektricitätswerk- und Strassenbahn-A.-G. (Div. 1898–1900: 4½, 4¼, 3½ %), ferner die elektrische Strassenbahn von Schandau nach dem Lichtenhainer Wasserfall; Verlängerung der Linie von Schandau nach dem Bahnhof ist geplant, ebenso die Einführung der elektrischen Beleuchtung in Schandau, weiter über- nahm die „Elektra“' ab 1. Jan. 1899 von der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. das Elektricitätswerk und die Strassenbahn in Mühlhausen i. Th., wobei seitens der Elektr.- Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. der „Elektra“ eine fünfjährige Zinsgarantie von 4 % auf das Anlagekapital gewährleistet wurde. Die Koncession des Magistrats zu Mühlhausen dauert 50 Jahre ab 19./12. 1898. Von der Cont. Ges. für elektrische Unternehmungen wurden ferner übernommen die Koncessionen für eine Bergschwebebahn von Loschwitz nach den Rochwitzer Höhen, welche am 6./5. 1901 in Betrieb kam. Die „Elektra'' erhielt die Koncession zum Bau und Betrieb eines Elektricitätswerkes in Ilmenau i. Thür. (Betrieb Ende 1899 aufgenommen). Die „Elektra“' ist an dem Elektricitätswerk Grossröhrsdorf nebst Bretnig mit M. 40 000 beteiligt. Die „Elektra“ erbaut in Ölsnitz im Erzgebirge eine grosse Überland-Centrale, die in Ölsnitz selbst und in einer Reihe der umliegenden Orte, wie Aue, Callnberg, Erlbach, Hartenstein, Hohndorf, Kirchberg, Lössnitz, Lugau, Niederwürschnitz, Thierfeld, Wilden- fels, Zschocken etc., Strom für Licht u. Kraftzwecke abgeben wird. Das durch Kon- cessionsverträge gesicherte Versorgungsgebiet zählt vorläufig etwa 75 000 Einwohner, der Anschluss dürkte bei Eröffnung des Werkes etwa 16 000 Normallampen resp. deren Strom- äquivalent betragen. 5 Mit der Stadt Apolda i. Thür. hat die Ges. einen Vertrag wegen Übernahme und Weiterbetrieb der bisherigen Gasanstalt und der Errichtung eines Elektricitätswerkes daselbst abgeschlossen; die Koncessionsdauer für Gasanstalt und Elektricitätswerk, deren Betriebe vereinigt werden sollen, ist auf 50 Jahre festgesetzt. Die Gasanstalt hat in den letzten drei Jahren eine Div. von 7½ und 10 % gezahlt. Die Unternehmungen in Apolda und Ilmenau wurden unter dem 14./2. 1901 mit Wirkung ab 1./7. 1900 an eine eigene Akt.-Ges. unter der Firma Thüring. Elektrizitäts- und Gas-Werke mit Sitz in Apolda abgetreten; A.-K. M. 1 000 000. Die Aktien befinden ich grösstenteils im Besitz der Elektra. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000 Ser. A–0) à M. 1000, vorerst mit 3 geit Ende März 1899 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gevinn-Vertellung: 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Unternehmungen in eigener Verwaltung 2 204 010, do. im Bau 1 817 301, Debitoren 87 731, Effekten 1 931 340, Konsortialkto 741 935, Hypoth. 23 000, Kassa 2249, Mobilien 9392. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Kreditoren 559 911, R.-F. 14 866, alte Div. 360, Gewinn 243 872. Sa. M. 6 819 011. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unkosten 53 010, Gewinn 243 872 (davon Ab- a auf Mobil. 3142, R.-F. 11 025, Div. 182 000, Vortrag 47 104). – Kredit: Vortrag Beäd 6: Gewinn aus Unternehmungen, Effekten u. Zs. 276 660. Sa. 296 882. Ei enden: 1898/99: 4 % p. r. t.; 1899/1900–1900/1901: 4, 3 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) irs Ende 1899–1900: 99.25, – % Zugelassen M. 6 000 000, davon zur Subskription aufgelegt 1 0 at am 27./5. 1899 zu 118 %. Erster Kurs am 3./6. 1899: 119 %. Notiert in Berlin u. Dresden. Direktion: Dr. Alfred Stoessel. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Reg.-Baumeister a. D. Dir. O. Petri, 5 ürnperg; Stellv. Konsul Max Arnhold, Dresden; Königl. Sächs. Oberfinanzrat a. D. Gen.- alter Ledig, Chemnitz; Geh. Reg.-Rat Th. Hierling, Gotha; Baurat Th. Köhn, Sächs. Oberst z. D. Wittmer, Nürnberg; Gen.-Kons. F. Wiedemann, Dresden; M Udo Schulz, Breslau. Rblse Reg.-Baumeister Ernst Friedr. Baschwitz, Kfm. Walter Dietz. . Gesellschaftskasse, Gebr. Arnhold, Philipp Elimeyer; Berlin u. Köln: B. 4 naffhausen'scher Bankverein; Breslau: Gebr. Guttentag; Leipzig: Credit- u. Spar- ank, Erttel, Freyberg & Co.; Nürnberg: Anton Kohn; München: Bayer. Vereinsbank.