1144 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Schongau geführt und zwar berührt die eine Leitung die Orte Steingaden und Peiting, während die andere über Lechbruck, Burggen und Bernbeuren nach Schongau führt. Mit der Stadtgemeinde Schongau wurde seitens der früheren Firma Erwin Bubeck am 15. Nov. 1897 ein Koncessionsvertrag auf 30 Jahre vereinbart, welcher ebenfalls bei Gründung der Ges. gegen Verrechnung der direkt aufgewendeten Unkosten an die-. selbe übergegangen ist. Vom 12. Betriebsjahre ab ist die Stadtgemeinde Schongau berechtigt, das EFlek. tricitätswerk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten drei Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens die Höhe des investierten Kapitals decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Bei Erteilung einer Koncession nach Ablauf der Koncessionsdauer hat die Ges. unter sonst gleichen Bedingungen den Vorrang. – Des weiteren ging der am 24. März 1898 durch die frühere Firma Erwin Bubek mit der Gemeinde Peiting auf die Dauer von 30 Jahren abgeschlossene Koncessions- bezw. Stromlieferungsvertrag unter den gleichen Bedingungen an die Ges. über, während diese mit der Gemeindeverwaltung Urspring-Steingaden am 27. Nov. 1899, mit der Gemeinde Bernbeuren am 31. Dez. 1899, mit der Gemeinde Burggen am 6. Jan. 1900 ebenfalls 30jährige Verträge abgeschlossen wurden. Am 25. März 1900 wurde endlich noch mit der Gemeinde Lechbruck ein solches Übereinkommen, auf Vorläufig 15 Jahren lautend, abgeschlossen. Während die über Steingaden nach Schongau führende Leitung seit 31. Dez. 1899 vermittelst der Dampfreserve in Betrieb ist, wird die Leitung über Lechbruck-Burggen-Bernbeuren noch im Laufe 1900 dem Betriebe übergeben werden können. 3) Elektricitätswerk Sulzbach i. Oberpfalz. Auf Grund des am 20. März 1899 mit der Stadt. gemeinde Sulzbach abgeschlossenen zunächst 5jährigen Koncessionsvertrages kamen vorläufig 2 Dampf. maschinen von je 50–70 PfI. Leistungsfähigkeit nebst zugehöriger Kesselanlage zur Aufstellung. Durch dieselben werden zwei Gleichstrom-Dynamomaschinen von je 8230 Kilowatt Leistung in Betrieb gesetzt. Zur Verstärkung der Anlage wurde eine grosse Accumulatorenbatterie aufgestellt. Sollte mit Ablauf der Koncessionsdauer das Elektricitätswerk seitens der Stadtgemeinde Sulzbach unter den vertraglichen Be. stimmungen nicht angekauft werden, so verlängert sich die Koncession stillschweigend um weitere 25 Betriebsjahre mit der Bestimmung, dass die Stadtgemeinde Sulzbach vom 10. Betriebsjahre ab wiederum das Recht hat, das gesamte Werk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten 3 Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens das angelegte Kapital decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Die Centrale kam am 15. April 1900 in Betrieb. Kapital: M. 2 000 000 in 4 Serien A, B, C, D von je 500 Aktien à M. 1000 (Aktien-Nrn. 1–2000) Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 1000 u. 500 (Nr. 751–1250) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Doertenbach & Cie. in Stuttgart, übertragbar durch Indossament, unkündbar bis 1. Okt. 1905. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 bis längstens 1948 durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1905) von M. 4000 steigend bis M. 40 000 auf 1. April; kann ab 1. Okt. 1905 beliebig verstärkt event. auch die ganze Anleihe mit 6 Monate Frist gekündigt werden. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1900,: 99.50 %. Ein- geführt am 24./10. 1900 zu 99.50 %. Notiert in München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Überschuss event. ausserord. Abschreib. und Rücklagen, sodann 4 % Div., vom Rest 12½ % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kassa 11 932, Effekten 14 656, Beteiligungen 375 000, eigene Centralen 1 819 849, do. Betriebsvorräte 1641, Inventar 1, Debitoren 1 452 546. Passiva: A.-K. 2 000 000, Kreditoren 541 416, Oblig. 1 000 000, R.-F. 5804, do. II 30 000, alte Div. 61, Reingewinn 102 844. Sa. M. 3 680 126. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 61 071, Abschreib. 4618, Reingewinn 102 845. – Kredit: Vortrag 3617, Zs. 36 687, Betriebseinnahmen 41 230, Gewinn aus Be- teiligungen 87 000. Sa. M. 168 534. Kurs Ende 1900: 100 %. Eingeführt am 24./10. 1900 durch das Bankhaus S. Lebrecht in München zu 100 %. Notiert in München. Dividenden: 1898/99: 4 % p. a. (16 Mon.); 1900: 0 %. 3 Direktion: Ing. Erwin Bubeck. Prokuristen: Ober-Ing. Th. Kober, Woldemar Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Konsul Dr. Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Heinr. Th. Rikoff, München; Komm.-Rat Friedr. Troeltsch, Weissenburg a. S.; Max Doertenbach, Stuttgart; Max Ebbinghaus, Heidenheim a. Brenz. „ Zahlstellen: München: Gesellschaftskasse, Simon Lebrecht; Stuttgart: Doertenbach & Cie. Bayerische Elektricitätsgesellschaft Helios, Aktienges. in München, Briennerstrasse 3, mit Zweigniederlassung in Landshut, Bayern. Gegründet: Am 31./1. 1899. Letzte Statutänd. vom 25./6. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Bayerische Elektricitätsgesellschaft Fr. X. Berndorfer & Cie. vorm. Joh. Weiss in München legte in die A.-G. ein ihr gesamtes Fabrikgeschäft mit Aktiven und Passiven nach dem Stande vom 30. April 1898 um den Gesamtpreis von M. 218 400. Der a nahmepreis wurde durch die von der Inferentin üÜbernommenen Aktien der Ges. der Rest von M. 105 900 zuzügl. 4 % Zs. ab 1. Mai 1898 war 8 Tage nach erfolgte Registrierung bar zahlbar. Betrieb für Rechnung der Ges. ab 1. Mai 1898. 115 Zweck: Eigentumserwerb an dem zu Landshut in Bayern bestehenden %7 der Firma Bayerische Elektricitätsgesellschaft Fr. X. Berndorfer & Cie. vorm. Joh. Vervollkommnung dieses Etablissements und Ausnutzung der Elektricität in A.-R. genehmigten Form. Ausführung elektrischer Licht- und Kraftübertragungsanlagen,