1160 Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2/1 u 1. Tilg. ab 1902 durch jährl. Auslos. im Juni (zuerst 1901) auf 2./1. Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R, vertragsm. Tant. an Dir., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Immobilien 870 111, Bahnanlagen 82 026, Betriebsinventar 50 830, Grubenaufschlüsse 5711, Warenvorräte 189 575, Effekten 29 086, Debitoren 316 708, Kassa 2938. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 250 000, Oblig.-Zs. 5625, R.-F. 11 119, alte Div. 1500, Kreditoren 211 611, Gewinn 67 132. Sa. M. 1 546 987. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwaltungs- u. Geschäftsunkosten 32 872, Oblig.-Z8. 11 250, Zs. u. Steuern 10 618, Arbeiterwohlfahrt 13 599, Abschreib. 27 724, Reingewinn 67 132 (davon an R.-F. 3076, Div. 60 000, Tant. an A.-R. 1846, do. an Dir. 1846, Vor- trag 362). – Kredit: Vortrag a. 1899 5594, Betriebsüberschuss 157 602. Sa. M. 163 197, Dividenden 1897–1900: 6, 7, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Johannes Uhrmacher. Aufsichtsrat: Vors. Christian Uhrmacher sen., Obercassel: Bankier Carl Cahn, Garnison-Bauinspektor Paul Leuchten, Berlin; Jos. Schulz, Bonn. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bonn u. Köln: Westdeutsche Bank vorm. Jonas Cahn. Odenwälder Hartstein-Industrie in ÖOber-Ramstadt, Grossherzogt. Hessen, Prov. Starkenburg, mit Filialen in Heidelberg und Limburg a. d. L. Gegründet: Am 24. Mai 1898. Letzte Statutenänd. v. 8. Mai 1899. Gründer: Breitwieser & Co. Karl Breitwieser, Ober-Ramstadt; Ing. Ph. Leferenz als Inhaber der Firma Gebr. Leferen;, Ed. Reis, Heidelberg; Karl Weber, Bischofsheim v. d. Rhön (Bayern). Breitwieser & Co., Ober-Ramstadt, und die Firma Gebr. Leferenz, Heidelberg, haben als auf das Grund- kapital einzurechnende Einlagen ihre unter ihren Firmen betriebenen Handelsgeschäfte mit allen Aktiven, insbesondere Hartsteinbetrieben, Mobilien, Aussenständen etc. ein- gebracht mit dem festgesetzten Werte von M. 800 000 bezw. M. 306 000. Diese Werte sind durch Hingabe von bezw. 800 und 306 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000 ausgeglichen. Die Anlagen bestehen aus den Hartsteinwerken in Ober- Ramstadt, dem Basaltwerk Rossberg und dem Steinbruchgelände in Hering, sowie dem in Nieder-Ramstadt gelegenen Diabas-Hornfelswerk. Die Abbaufähigkeit der einzelnen Steinbrüche beträgt nach geologischen Schätzungen bei stärkstem Betriebe bei Ober-Ramstadt ca. 100, bei Nieder-Ramstadt ca. 40, bei Limburg ca. 70–80 Jahre. Das für die Ges. nutzbare Areal begreift insgesamt: a) an Eigentum: Abteilung Ober-Ramstadt: Gem. Ober-Ramstadt, Rossdorf und Hering 28 ha 72 a 89 qm, Abteilung Heidelberg: Gem. Nieder-Ramstadt: 11 ha 66 a 09 qm, Abteilung Limburg: Gem. Obererbach und Ahlbach 1 ha 56 a 88,5 qm; b) gepachtet: Abteilung Limburg ca. 92 ha 5 a. Die 3 Werke sind ausgestattet mit Dampfmaschinen von ca. 300 HP. zum Betriebe von 8 Steinbrechern und den hydraulischen Pressen für die Plattenfabrik in Ober-Ramstadt. Mit 4 Dynamos wird das elektrische Licht erzeugt und werden ver- schiedene Arbeitsmaschinen sowie die elektrischen Gesteinbohrer betrieben. Zur Be- förderung des gebrochenen Materials dienen auf den gesamten 14 km Geleislängen 4 Lokomotiven, 400 Kippwagen und 5 Bremsberge. In den Betrieben sind zusammen ca. 600 Arbeiter beschäftigt. Erworben wurde ferner am 1. Juli 1898 für M. 305 000 das Basaltwerk der Firma C. Stein & Co. in Limburg, welche grosse Basaltsteinbrüche im Westerwald ausbeutet, gelegen in den Kreisen Limburg und Westerburg, teils auf eigenem Areal, teils auf Grund von Berechtigungen, welche auf Jahre hinaus ge- pachtet sind. 1900 wurden für Erweiterungs- und Neubauten, Maschinen, Ankauf von Gelände und Lagerplätzen etc. M. 268 400 aufgewandt. Zweck: Erwerb und Betrieb von Hartsteinwerken, sowie Betrieb der Hartsteinindustrie und aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte, Erwerb von Grundstücken und Anlagen zu verwandten Zwecken. Die Ges. befasst sich in der Hauptsache mit Herstellung von Schotter- und Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunststeinen und Platten. Ihr Absatzgebiet erstreckt sich auf die Rheinlande von Baden bis zu den Khein- mündungen. Das Material der Ges. findet hauptsächlich zur Herstellung von Strassen 13 bei Hafen- u. Quaibauten Verwendung. Umsatz 1898–1900: M. 798 220, 1023 521, 1 003 290, Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Inh.-Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 500, rückzahlbar au 103 %; begeben zunächst M. 320 000, restliche M. 180 000 freihändig 1900 zu 92 %. Tile. ab 1901 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % im April auf 1. Okt. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung des Kaufpreises des Limburger Werkes und zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel. Zur Sicherstellung der Anleihe sind die sämtlichen Immobilien der Ges. mit einer Kautionshypothek von M. 515 000 belastet, und zwar die Liegenschaften Abteilungen Ober-Ramstadt und Heidelberg zusammen mit M. 500 000, Limburg um M. 15 000. Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte; Darmstadt: Gebr. Kahn.