1194 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Planck & Co. Kommandit-Gesellschaft auf Aktien in Hannover mit Fabriken in Vorwohle und Neuland b. Harburg a. E. Gegründet: Am 19. Juli 1872 als einfache Kommandit-Ges. unter der Firma Vorwohler Portland. Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co., alsdann wurde die Firma am 24. April 1875 fein. getragen am 4. Mai 1875) in eine Kommandit-Ges. auf Aktien umgewandelt; am 15. Dez. 1888 entfiel der Zusatz Prüssing aus der Firma, lt. G.-V. v. 5. April 1900 der Zusatz Kommandit-Ges. auf Aktien hinzugefügt. Letzte Statutenänd. v. 5. April 1900, Zweck: Fabrikation von Portland-Cement, dessen Weiterverarbeitung zu baulichen Gegen. ständen, Herstellung und Zubereitung von sonstigen Baustoffen, Handelsbetrieb mit der- artigen Gegenständen, sowie Betrieb der zu vorstehenden Zwecken dienenden Neben- geschäfte und Beteiligung an anderen, verwandten Zwecken dienenden Geschäften und Gesellschaften. Vorwohle liegt an der Eisenbahn Kreiensen-Holzminden. Die Kleinbahn Vorwohle- Emmerthal wurde im Jahre 1900 dem Betriebe übergeben, wodurch der Weser. umschlagsplatz Bodenwerder erreicht wurde, was für den Export von Wichtigkeit ist. Der Vorwohler Grundbesitz, welcher den Oblig. verpfändet ist, hat eine Grösse von 40 ha 51,4 a. Ausserdem besitzt die Ges. dort weitere 2 ha 46,4 a. Zu dem Grundbesit gehört der 15 ha 34 a grosse Kalksteinberg, welcher das Rohmaterial liefert. Die Gebäude bestehen aus ausgedehnten Fabrikgebäuden, Maschinen- und Kesselhaus, Mühlengebäude, Ringöfen, Darren, Werkstätten, Fassfabrik, Lagerhäuser, zahlreiche Wohnhäuser. Die Lagerhäuser haben Verbindungsgeleise mit der Eisenbahnstation. Die maschinellen Einrichtungen entsprechen den neuesten Anforderungen. Die Dreicylinder-Dampt. maschine mit Einspritzkondensation und Corlisssteuerung für eine Leistung bis 800 effektiven Pferdestärken und die dazu gehörigen Dampfkessel sind neu. Der der Anleihe von 1898 verpfändete Grundbesitz in Neuland bei Harburg hat eine Grösse von 4 ha 55.26 a. Die dortige kleine Fabrik ist komplett eingerichtet und arbeitet hauptsächlich für den Export. Neuerdings ist die Fabrikation daselbst aufgegeben und mit der Vorwohler Fabrik vereinigt. Ausserdem besitzt die Ges. Kalkländereien in Lüneburg in Grösse von 1 ha 40 a 60 qm und ein Wohnhaus in Holzminden. Durch die Neubauten und die Neuanlagen in den Jahren 1898 und 1899 ist die Produktionsfähigkeit der Vorwohler Fabrik gegen früher verdoppelt. Es können jetzt dort rund 400 000 Fass jährl. hergestellt werden. Die Ges. gehört dem Nordwest-Mitteldeutschen Portland-Cement-Syndikat an. E= bleibt ihr gemäss der Kontingentierung ein Jahresabsatz von rund 212 000 Fass gesichert. Kapital: M. 1 564 800 in 1304 Inh.-Aktien (Nr. 1–1304) à M. 1200, sowie M. 40 000 Einlage des bersönl. haftenden Gesellschafters. Urspr. A.-K. M. 696 000 in 1160 Nam.-Aktien à M. 60, erhöht lt. G.-V.-B. v. 15. Nov. 1881 um M. 108 000 in 180 Nam.-Aktien à M. 600, weiter lt. G.-V.-B. v. 7. Jan. 1882 um M. 139 200 in 232 Nam.-Aktien à M. 600, lt. G.-V.-ß. v. 5. Mai 1882 um M. 124 800 in 208 Nam.-Aktien à M. 600, dann lt. G.-V.-B. v. 25. Okt. 1888 M. 213 600 in 178 Nam.-Aktien à M. 1200, begeben zu 127 % und lt. G.-V.-B. vom 15. Dez. 1888 um M. 60 000 in 50 Nam.-Aktien à M. 1200, welche zu pari an den persönl. haftenden Gesellschafter überlassen wurden. Laut G.-V.-B. vom 15. Dez. 1888, 19. Jan. 1880 u. S. April 1896 wurden die Nam.-Aktien in Inh.-Aktien und je zwei Aktien à M. 60 in eine Aktie à M. 1200 umgewandelt. Fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 5. Aprl 1900 um M. 223 200 (auf M. 1 564 800) in 186 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, begeben an die Berliner Bank zu 165 % plus 6 % Stück-Zs. Die letzte Kapitals erhöhung erfolgte zur Vergrösserung der Vorwohler Anlagen und behufs Beteiligung an der Cementbau-Firma B. Liebold & Co., A.-G. in Holzminden. Prior.-Anleihen: I. M. 420 000 in 4 % Oblig. von 1889, Stücke à M. 600. Zs. 1./4. und 1./0. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai in Hannover, Braunschwei Tilg. zu pari ab 1890 durch jährl. Ausl. von 1½ % m. Zs. im Mai auf 1. Okt. oder Total-Tilg. ab 1901 zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die Fabri in Vorwohle. Noch in Umlauf Ende 1900: M. 333 600. Kurs Ende 1896–1900: 101, 10l, 101, 98, 97.50 %. Notiert in Hannover u. Braunschweig. „ II. M. 800 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. J* 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1899 mit mind. 2 % und ersparten Zs. durch jährl. Ausl. im auf 1. Okt. Verstärkte Tilg. nach voraufgegangener 6monat. Künd. jederzeit Sicherheit: Hypoth. zur zweiten Stelle auf den Vorwohler Besitz und zur ersten 0 auf dem Harburger Besitz. Noch in Umlauf Ende 1900: M. 768 000. Kurs Ende 1898–1900. 102.25, 100, 98.25 %. Notiert in Hannover. Zahlstellen für beide Anleihen: Gesellschaftskasse; Braunschweig: Braunschweie Credit-Anstalt; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, A. Seligmann; Berlin: Berliner Bank, Meyer Cohn. Verj. der Coup. bei beiden Anleihen: 4 J. n. F. i g, wohle oder Harburg. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 7 2 v., voll Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, dann 4 % Div. Y. verbleib. Betrage Tant. an A.-R., pro Mitgl. 2 % (ausser einem Fixum von M. 750 für