Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1217 Oberschlesische Portland-Cement-Fabrik in Oppeln. Gegründet: Am 3. April 1888. Letzte Statutenänd. vom 6. Nov. 1899. Jweck: Betrieb einer Cementfabrik, früher L. Schottländers Erben in Oppeln gehörig, mit jetzt 10 Dietzschen Öfen, übernommen für M. 735 000 bar, M. 600 000 in 4 % Hypoth. und M. 1 100 000 in Aktien. Die Grundstücke der Ges. haben einen Flächeninhalt von zusammen 88,93 ha, wovon 84, 40 ha zusammenhängend in Oppeln, der Rest ausserhalb der Stadt liegt; ungefähr ¾ des Areals enthalten Kalksteine für die Cementfabrikation. Das Werk wurde durch den Bau einer neuen grossen, auf momentan 200 000 Fass Jahres- broduktion eingerichteten Fabrik, welche im Frühjahr 1900 in Betrieb kam, bedeutend erweitert; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zweck siehe unten. Die alten Anlagen sind oder werden einer durchgreifenden Reparatur unterzogen. Produktion 1889–97: Normaltonnen: 180 300, 227 575, 245 850, 158 345, 277 056, 266 017, 233 280, 277 010, 315 230; versandt wurden Normaltonnen: 190 020, 189 029, 180 886, 221 655, 283 356, 237 522, 248 917, 309 542, 326 156; für später fehlen die Angaben, doch blieb der Versand 1900 gegen den des Vorjahres zurück. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. April 1889 auf M. 2 750 000 und lt. G.-V.-B. vom 21. Nov. 1898 um M. 250 000 auf jetzigen Stand in 250 neuen, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 150 %, angeboten den Aktionären 11: 1 bis 30. Dez. 1898 zu 154 %. Anleihe: M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1889, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1893 bis 1910 durch jährl. Ausl. von mindestens M. 30 000 im Okt. auf 2. Jan.; kann beliebig verstärkt werden. Ende 1900 noch in Umlauf M. 351 500. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Jan.-April in Breslau oder Oppeln. Stimmrecht: Jede Aktie giebt 1 St., bei mehreren Aktien geben je 3 Aktien 1 St., über- schiessende Aktien werden voll gerechnet. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Ver- gütung von M. 12 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Utensilien 2 747 448, Neuanlage 1 094 441, Debitoren einschl. Bankguthaben 191 312, Kautionseffekten 71 241, Kassa 10 079, Wechsel 31 684, Assekuranz 18 688, Bestand an Portlandcement, Halbfabri- katen, Materialien u. Ersatzstücken 261 786. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 351 500, KR.-F. 392 960, Spec.-R.-F. 300 000, alte Div. 260, Oblig.-Zs. 3515, Gewinn 378 448. Sa. M. 4 426 683. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 150 000, Reparaturen 111 148, allg. Unkosten 130 796, Oblig.-Zs. 14 060, Oblig.-Rückzahlungs-Agio 1065, Tant. 26 308, Spec.-R.-F. 100 000, Div. 240 000, Vortrag 12 139. – Kredit: Vortrag 6207, Bruttogewinn 779 310. Sa. M. 785 518. Kurs der Aktien Ende 1888–1900: 157, 144.25, 117.60, 90, 60.70, 85.25, 99.50, 111.75, 138.50, 159, 185, 194.30, 118.50 %. Eingeführt am 4. Sept. 1888 zu 150 %. Notiert in Berlin, Breslau. Dividenden 1888–1900: 10, 10, 8, 5½, 1½, 2½, 6, 6, 9, 11, 13, 13, 8 %. Zahlbar spät. 1./6. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Altmann, Sophus Tetens. aufsichtsrat: (3–5) Vors. Jul. Schottländer, Stellv. Dr. Ph. Immerwahr, Franz Leonhard, „ Breslau; Stadtrat Jul. Pringsheim, Oppeln; Gen.-Konsul Eug. Landau, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Breslau u. Berlin: Breslauer Disconto-Bank, S. L. Landsberger. Oppelner Portland-Cement-Fabriken vormals F. W. Grundmann in Oppeln. Gegründet: Am 17. Aug. 1872. Letzte Statutenänd. vom 18. Nov. 1899. Zweck: Herstellung und Verkauf von Portland-Cement. Die Ges. übernahm die vormals Ernndmannsche Cementfabrik in Oppeln (1857 gegründet) für M. 2 100 000 und später die 1865/66 erbaute Pringsheimsche Cementfabrik in Königl.-Neudorf bei Oppeln. 1883/84 wurden die Fabriken umgebaut, 1890/91 erfolgte mittels der 1891 aufgenommenen Anleihe die Erweiterung der Neudorfer Fabrik. Die G.-V. vom 12. Febr. 1898 beschloss Rekonstruktion und Erweiterung der Oppelner Cementfabrik, die 1899 zum Abschluss gekommen ist. Zur Abrundung des Besitzes wurden 1899 mehrere grössere Steinbruchterrains für M. 88 067 erworben, ferner wurde ein Aufseherwohnhaus und ein Arbeiterschlafhaus für 100 Mann errichtet. Produktion 1889–97: 202 257, 232 091, 225 817, 251 720, 304 127, 289 217, 260 199, 301 812, 331 462 Normaltonnen; Absatz: 215 557, 213 711, 214 488, 232 575, 330 299, 271 714, 268 200, 327 335, 341 463 Normaltonnen, für später wurden die Angaben nicht veröffentlicht, doch war die Produktion 1900 um ca. 8 %, der Versand um ca. 12 % Ka I 1899. Die Produktionsfähigkeit beträgt nunmehr 500 000 Fass. apital: M. 3 000 000 in 687 Aktien à Thlr. 500 = M. 1500, 2251 Aktien à Thlr. 200 = M. 600 und 2063 Aktien à Thlr. 100 = M. 300 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 2 400 000 auf M. 4 200 000 und Rückkauf von viermal M. 300 000 in den Jahren 1876, 1877, 1878 und 1879. Die G.-V. vom 16. Febr. 1895 beschloss Neudruck der Aktien; der Umtausch He 2 andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. I. *