1234 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien.

c) das Röhrenwerk, welches zur Beförderung des Thons nach der Ziegelei aient,
und die Schmalspurbahn auf Marwitzer Feldmark, sowie die Grundstücke, auf welcl
sich diese Anlagen befinden (3 ha 69 a 45 qm);

2) die der Firma Dampfziegelei u. Thonwerk Hennigsdorf a. H. August Burg in
Berlin gehörigen:

a) auf der zu 1 bezeichneten Ziegelei und den zu 1 bezeichneten Fabriken befnd.
lichen Vorräte an rohen, fertigen und halbfertigen Waren und aller zum Betriebe ge.
hörigen Materialien, Inventarien, Werkzeuge und Modelle; b) das in Berlin unter ihrer
Firma betriebene Baumaterialiengeschäft einschl. der bisherigen Firma und mit qen
Recht auf Fortführung derselben unter Übernahme aller Aktiven und Passiven.

Die Firma Simon Boehm erhielt für ihre Einlagen M. 2 000 000 in 2000 Aktien, wo.
gegen die Firma Dampfziegelei u. Thonwerk Hennigsdorf a. H. August Burg für fe
Einlagen im Werte von M. 1 093 878 (inkl. Bankguthaben von M. 100 000) M. 993 00% in
993 Aktien der Ges. und M. 878 bar erhielt. Die überschiessenden M. 100 000, welche
danach der A.-G. verbleiben, flossen in den allg. R.-F. und wurden zur Herstellung
eines Erweiterungsbaues auf dem Fabrikgrundstücke verwandt. 1900 wurden a
Hennigsdorfer Fabrikanlagen weiter ausgebaut u. für Neuanlagen u. Neuanschaffungen
im ganzen M. 206 017 ausgegeben. Verkauft wurden 1899–1900: 2 600 000, 3 200 000 Stüch
Falzziegel und 77 000 000, 54 000 000 Stück Steine.

Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 8t.

Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke 1 052 714, Gebäude u. Brennöfen 699 80,
Betriebsutensilien 363 798, Modelle, Formen u. Patentkto 3132, Pferde u. Wagen 9017
Vorräte 532 531, Hypoth. 30 000, Kassa 55 719, Effekten 8302, Kambio 26 422, Prämien u.
Assekuranz 5065, Debitoren 641 762. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 109 631, Del.
krederekto 49 411, Kreditoren 229 649, Gewinn 40 514. Sa. M. 3 429 207.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 113 094, Gebäudereparaturen 954.,
Maschinenreparaturen 6695, Abschreib. 60 852, Sonderabschreib. 70 000, Delkrederckto
40 000, Gewinn 40 514 (davon R.-F. 12 025, Tant. 12 953, Vortrag 155). – Kredit: Vor.
trag a. 1899 6727, Gewinn an Waren 242 994, Pacht u. Miete 4657, Zs. 16 318, Vergütun
zu Sonderabschreib. 70 000. Sa. M. 340 698.

Dividenden 1899– 1900: 0, 0 %. (Sowohl für 1899 wie 1900 gaben die Böhmschen Erben
für Sonderabschreib. je M. 70 000 her.)

Direktion: Jos. Rosenthal, Berlin; Fabrik-Dir. Ant. Sandner, Hennigsdorf a. H.; Stellv.
Max Möser, Berlin.

Aufsichtsrat: Vors. Handelsrichter Hugo Deutsch, Stellv. General-Sekr. Max Broemel, Prof,
Wilh. Cremer, Fabrikbes. Dr. Meyer, Berlin; Rentner Isidor Freymark, Architekt Rich.
Wolffenstein, Baumeister Martin Altgelt, Charlottenburg. Prokurist: Georg Czempin.

Hen

Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik in Berlin.

Mühlenstrasse 24, mit Fabrik in Münsterberg in Schlesien.
Gegründet: Am 23. Sept. 1874. Letzte Statutenänd. vom 27. März 1900 u. 3. April 190l.

Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- und Chamottefabril.
(Der Kauf erfolgte für M. 975 000, wovon M. 825 000 in Aktien und M. 150 000 in Oblig
gewährt wurden.) Es sind jetzt 53 ÖOfen im Betriebe, auch ist eine Rohleistenfabrik
handen. Fabrikation von Porzellan- und Thonwaren, Ausbeutung und Nutzbarmachuns
der Grundstücke. Das Areal der Ges. hat einen Flächeninhalt von 89 ha, nachdem L)
19 ha (davon 5 ha in Münsterberg, 14 ha auswärts) für M. 106 891 angekauft wurden:
1900 weitere Thonfelder für M. 40 714 hinzuerworben. Die Ges. erwarb 1890
bindungsbahn (4 km) zwischen der Fabrik und dem Bahnhofe Münsterberg für M. 6
Für Neu- und Umbauten (ein neues Brenngebäude mit 6 Öfen, ein neues „
gebäude etc.). sowie Erwerbungen wurden 1900 zus. rund M. 320 000 aus den
mitteln der Ges. aufgewandt. Einen Prozess, den die Ges. wegen Abnahme ihres 15
M. 150 000 verkauften Grundstücks in Danzig, Hochstriess 28 mit dem Käufer .
hat die Ges. endgiltig gewonnen. Der Gewinn daraus kommt dem Jahre 1901 zu an

Umsatz 1895–1900: M. 1 114 482, 1 028 226, 1 212 012, 1 537 749, 1 582 824, 1594 10

Kapital: M. 2 250 200 in 1667 Aktien (Nr. 1–1667) à M. 600 und 1250 Aktien (Nr. .
à M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 3
geboten den Aktionären zu 130 %, 1890 um M. 175 000 zwecks Ankaufs der Verbindun 65
bahn nach Bahnhof Münsterberg, 1892 um M. 375 000, angeboten den AAfe
126.50 %, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 6. Mai 1898 zwecks Tilg. der schwebenden
und zur Verstärkung der Betriebsmittel um M. 450 000 (auf M. 2 250 200) in 450 ab 3
1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 120 %, bezogen
M. 26 000; diese an der Berliner u. Dresdner Börse mit M. 41 143 verkauft. Die K0=
der letzten Em. wurden dem R.-F. II entnommen.