1240 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Thonfelder. Die Gebäude daselbst wurden im Laufe der letzten Jahre wesentlich ver. grössert; die sämtlichen Anlagen in Satzvey dienen z. Z. zur Herstellung von glasierten Thonrohren, ausserdem sind dieselben jedoch reichlich ausgestattet mit Maschinen und Einrichtungen zur event. Herstellung von feuerfesten Produkten, Verblendsteinen und sonstigen Thonwaren. Das Grundstück Slawyansk (Südrussland) ist ein nahe qer gleichnamigen Station belegenes Thonfeld von 21 ha 11 a 52 qm Grösse, welches noch bebaut werden soll. Das Grundstück Druschkowka (Südrussland) liegt an gleich. namiger Station und hat eine Grösse von 10 ha 37 a 40 qm mit Thonfeldern zur Her. stellung erstklassiger feuerfester Produkte. Auf diesem Grundstücke ist im Verein mit den Oberschles. Kokswerken und chem. Fabriken, A.-G. in Berlin, eine Fabrik für feuer- feste Steine errichtet und Anfang 1901 in Betrieb gekommen. Die Grundstücke Prijutino und Gross Chelm sind gepachtet, wobei in Prijutino (bei St. Petersburg) eine zugehörige Fabrik mit gepachtet wurde; in Gross Chelm (Oberschles.) wurde dagegen eine eigent Fabrik errichtet. Ferner sind im Frühjahr 1901 die Thonwerke in Enniger b. Hamm i. Westt. auf einem mit Vorkaufsrecht gepachteten Grundstücke u. in Nachitschewan (Rostow, Süd. russland) in Betrieb gesetzt. Mit Ausnahme des Thonwerkes Satzvey dienen die sämt. lichen Fabriken dem Hauptgeschäftsbetrieb, nämlich dem Kaminbaugeschäfte, indem si- die hierfür erforderlichen Formsteine liefern. Die Ges. baut ihre Kamine nicht nur ans eigenem Materiale, sondern errichtet oder pachtet auch Fabriken an solchen Plätzen. wo ein dauernd genügender Absatz durch die seitherigen geschäftlichen Erfolge gewähr. leistet ist. Im übrigen ist die Ges. fast in allen Kulturstaaten mit Thonwarenfabriken in Verbindung getreten, welche ihr die nötigen Formsteine nach ihrer Vorschrift her- stellen, sodass der heutige Geschäftsbetrieb der Ges. sich bereits auf sämtliche Kontinente mit Ausnahme Australiens erstreckt. Diese Ausdehnung bedingte die Einrichtung von Zweigniederlassungen u. existieren selbständige Bureaus der Ges. in Wien, St. Petersburg Moskau, Nachitschewan a. Don, New York, Gross Chelm u. Sheffield, ferner Agenturen in Gleiwitz. Budapest, Charkow, Trelleborg (Schweden), Christiania, Drontheim, Kopenhagen, Marseille, Hamburg. Die bei der Gründung der Ges. bestandenen Filialen in Nancy und Dortmund wurden aufgehoben u. deren Arbeitsfeld nach Marseille resp. Düsseldorf über. wiesen. – Gesamtumschlag der Ges. 1897–1900: M. 1 005 016, 1 427 463, 2 093 228, 3 289 68. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Nom.-Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 660 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 5./6. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, begeben u 101.50 % und lt. G.-V.-B. vom 29./3. 1900 um M. 340 000 (auf M. 1 200 000) in 340 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1900, fest übernommen von einem Konsortium zu 130 %. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Partial-Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 auf Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold, Dresden. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 180 durch jährl. Ausl. von mind 2 % u. ersp. Zs. am 1./4. auf 1./10. Sicherheit: I. Hypoth. auf dem Thonwerk Satzvey. Ende 1900 in Umlauf M. 384 000. Zahlst.: Wie bei Div. Hypotheken: M. 12 000 (Rest von M. 24 000), verzinslich zu 4½ % auf dem 1899 von A. Custodis erworbenen Grundstück in Commern, rückzahlbar bis 1./1. 1902, und M. 21 000 auf dem Grundstück Düsseldorf, Gartenstr., verzinslich zu 4 %, kündbar jederzeit mit 6 Monate Frit. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (neben M. 1000 auf Unkostenkonto zu verbuchendem Fixum für jedes Mitglicch, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Summe aller Abschreib. bis Ende 1900 M. 125 466. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke: Satzvey 267 871, Nachitschewan-Rostow 39 186, Stawrokowo-Slawjansk 23 829; Gebäude: Satzvey 544 377, Düsseldorf 22 218, Enniger 55 124, Gross-Chelm 117 732, Prijutino 39 774, Nachitschewan 56 944; Maschinen: Satzvey, Enniger, Gross-Chelm, Prijutino, Nachitschewan 119 138, Patentkto 4545, Fabrikutensilien Satzvey, Gross-Chelm, Prijutino 6666, Fuhrpark Satzvey 2193, Mobilien: Düsseldorf Satzvey, Enniger, Gross-Chelm, Wien, St. Petersburg, New York 14 340, Geräte: Düsscl. dorf, Enniger, New York, St. Petersburg, Nachitschewan 12 955, Fabrik Druschkowk (Anteil) 184 176, Kassa 83 072, Wechsel u. Effekten 8377, Warenbestände 172 798, Materialiel 51 750, Debitoren 560 321, vorausbez. Versich., Pacht-Zs. 5032, Kautionen 46 795. Passiva: A.-K. 1 200 000, Anleihe 384 000, Warenschulden 172 866, Bankierschulden 362 839 abzügl. M. 235 059 Bankguthaben etc. = M. 127 780, Accepte 114 987, Anleihe-Coup. 67, R.-F. 120 941, Spec.-R.-F. I 30 000, do. II 10 000, Delkrederekto 14 189, Gewinn 264 390. Sa. M. 2 439 223. 919 391 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 511 688, Arbeitslöhne 706 199, Frachten 318 à Materialien 60 968, Zs. 23 990, Abschreib. 54 205, Gewinn 264 390 (davon Spec. R. I. 20 000, do. II Düsseldorfer Ausstellung] 10 000, Delkrederekto 10 000, Einrichtungskos * Sheffield 10 000, Div. 156 000, Tant. an Vorst. 20) 276, do. an A.-R. 13 448, Vortrag 24 665) Kredit: Vortrag a. 1899 11 628, Gewinn an Waren 1 928 205. Sa. M. 1 939 834. as Kurs: Eingeführt durch den A. Schaaffh. Bankver. in Berlin im April 1901. Erster Fur am 18./4. 1901. 157 %. Dividenden 1897–1900: 9, 11, 13, 13 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Alphons Custodis, Ing. Harry Self, Düsseldorf; Wilh. Sprenger, Satzvey.