1292 Porzellan-Fabriken. Kurs: Eingeführt durch die Mitteldeutsche Creditbank im Mai 1901; erster Kurs am 20./. 1901: 122 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1900: 9, 9 % (auf M. 800 000), 9 % (auf M. 1 000 000). Coup.-Verj.: Nach gesetzl. Bestimmung. Vorstand: Dir. Friedrich Müller. Prokuristen: Oskar Fischer, Ernst Dockhorn. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp, Meiningen; Stellv. Gen.-Dir. Komm.-Rat. Alb. Heubach, Kloster-Veilsdorf; Komm.-Rat Herm. Koch, Dresden. Strehlen; Ferd. Wendriner, Nürnberg; Justizrat Jos. Hofmann, Meiningen; Gen.-Dir. Joh. Bünzli, Kahla. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Meiningen: B. M. Strupp und Filialen in Gotha, Hildburg. hausen, Salzungen und Ruhla; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank. Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. Aktiengesellschaft in Selb. Oberfranken. Gegründet: Am 28./8. 1897 mit Giltigkeit ab 1./1. 1897; handelsger. eingetragen am 20, 9. 1897, Letzte Statutänd. vom 19./4. 1900. Zweck: Übernahme und Fortführung der zu Selb und Asch unter der Firma Ph. Rosen- thal & Co. bestehenden Porzellanfabrik nebst Porzellanmalerei und Beteiligung an anderen gleichartigen Unternehmungen. 1898 wurden die Anlagen in Selb durch ein Massemühlengebäude und ein Maschinenhaus für eine neue 100 pferdekräftige Dampf. maschine erweitert, ferner wurde das ganze Etablissement mit einer elektr. Beleuchtungs- anlage versehen. Bezügl. der Patente ist mit einer Firma ein fester Licenzvertrag ge- schlossen, wonach der Ges. für 1901 eine Gebühr von M. 8000, für 1902–1904 von je M. 10 000 zu zahlen ist. Für den Rest der Dauer des Patents ab 1./1. 1905 kann die Licenznehmerin sich gegen Zahlung von M. 10 000 jährl. das Anwendungsrecht weiter erhalten. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Genussscheine: 1500 Stück (Nr. 1–15), zu jeder Aktie einer ausgegeben. Dieselben lauten auf Namen und sind durch Cession übertragbar. Sie gewähren kein Aktionär-, vor allem kein Stimmrecht. Am Reingewinn nehmen sie in der unten angegebenen Weise teil. Die Genussscheine unterliegen der Tilg. durch Rückkauf oder einmalige Kapital- abfindung von M. 1000 pro Stück und sind zu diesem Behufe auszulosen oder gan; oder teilweise zu kündigen. Fällt der Zeitpunkt der Auszahlung der Kapitalsabfindung in die ersten 4 Monate des Geschäftsjahres, so nehmen die Genussscheine an der Div. dieses Jahres nicht mehr teil. Im Falle Liquidation der Ges. werden die Genussscheine, nach- dem die Aktien mit ihrem Nennwert zurückgezahlt sind, mit M. 1000 pro Stück abgefunden, während ein etwaiger Rest lediglich den Aktien zugute kommt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Selb, Hof oder Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Rest 7–10 % vertragsm. Tant. an Vorst., 7½ % Tant. an A.-R., sodann bis 6 % Super-Div.; vom etwaigen Überschuss erhält jeder Besitzer eines Genussscheines bis zu M. 50. Der-hiernach noch verbleibende Rest steht zur Verf. der G.-V. und wird event. als Super-Div. halb an die Aktionäre, halb an die Genussscheine verteilt. Wenn jedoch ein Teil der Genussscheine bereits getilgt ist, so erhalten die Besitzer der nicht getilgten Genussscheine von der vorstehend ge- dachten Hälfte des Gewinnrestes nur den Betrag, welcher bei Partizipierung von 1500 Genussscheinen an dieser Gewinnresthälfte auf die noch nicht getilgten Genuss scheine entfallen würde, während der von dieser Gewinnresthälfte darnach verbleibende Betrag einem Spec.-R.-F. zufliesst, welcher lediglich zur Tilg. von Genussscheinen ver- wendet werden darf. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Gebäude 570 940, Grundstück 81 018, Maschinen 135 620, Modelle 33 980, Matrizen 2977, Utensilien 62 781, Pferde u. Geschirre 3509, Patente 70 028, Waren 363 317, Materialien 73 157, Beleuchtungsanlage 26 156, Wechsel 10 887, Checkkt 445, Kassa 11 502, Debitoren 309 401, Bankguthaben 31 896. – Passiva: A.-K. 1 500 000 R.-F. 33 573, Kreditoren 51 590, Accepte 3225, Witwenkasse 4000, alte Div. 80, Gewinn 195 152,. Sa. M. 1.787 621, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 129 427, Löhne 213 529, Fabrikationskto 337 918, Abschreib. 62 741, Dubiose 7794, Gewinn 195 152 (davon R.-F. 8750, Div. 150 000, Tant an Dir. 5313, do. an A.-R. 7970, Vortrag 23 117). – Kredit: Gewinn v. 1899 20 135, Waren. gewinn 918 487, Licenzgebühr 8000. Sa. M. 946 623. Kurs: Aktien u. Genussscheine wurden Ende Mai 1901 durch die Dresdner Bank in E eingeführt; erster Kurs am 30./5. 1901; Aktien: 152 %; Genussscheine: = % per Stück. Notiert in Dresden. Dividenden 1897–1900: Aktien: 11½, 10, 8, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Genussscheine.: M. 65, 20, 0, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Ph. Rosenthal. Prokuristen: Alfred Augustin, Max Hentschel.