―― ¹ — Aa Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1299 eine Centrale zur Erzeugung von elektrischer Kraft für die Giesshalle, die Schleiferei und die Lichtanlage, Maschinenanlagen zur Aufbereitung der Rohmaterialien und Her- stellung feuerfester Produkte, sowie Werkzeugmaschinen zum Betriebe einer neu ein- gerichteten Schlosserei und Schmiede für Reparaturen und Neuanlagen; die Ges. besitzt 2 Lokomotiven zum Betriebe des Wagenverkehrs auf dem eigenen Anschlussgeleise. Arbeiterzahl 1900 ca. 480. Hapital: M. 3 100 000 in 3100 gleichartigen Aktien (Nr. 1–3100) à M. 1000. Ursprüngl. A.-K. M. 2 500 000. Die G.-V. vom 24. Jan. 1891 beschloss Ausgabe einer Anleihe von M. 600 000, welche lt. G.-V.-B. vom 10. Dez. 1892 in M. 600 000 Vorz.-Aktien umgewandelt wurde, die ihrerseits durch G.-V.-B. vom 15. April 1899 in gewöhnliche, den übrigen M. 2 500 000 vom 1. Jan. 1900 ab gleichberechtigte Aktien umgewandelt wurden. Die umgewandelten Aktien tragen die Nrn. 2501–3100 und sind mit folgendem Aufdruck versehen: „Für diese Aktie ist gemäss den G.-V.-B. vom 15. April 1899 auf das Vorzugsrecht ver- zichtet worden.“ Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1892, Stücke à M. 400, Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 in längstens 27 Jahren durch jährl. Ausl. der. G.-V. auf 1. Juli. Ende 1900 noch in Umlauf M. 596 400, unbegeben M. 271 200. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spätestens im April in Eckamp, Düsseldorf oder Aachen. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. Fixum von M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstück, Anschlussgeleise, Gebäude, Maschinen u. Apparate 4 822 971, Betriebsmaterialien 199 341, Glasvorräte 322 850, Kassa u. Effekten 21 157, Staatspapiere 35 120, Versich. 4807, Debitoren 630 518. – Passiva: A.-K. 3 100 000, Oblig. 596 400, Kreditoren 130 780, alte Div. 12 800, Amortisationskto 1 244 630, R.-F. 310 000, Spec.-R.-F. 150 167, Gewinn 491 988. Sa. M. 6 036 766. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Verwaltungsunkosten 76 256, Abschreib. 299 331, Gewinn 491 988.– Kredit: Grundst.-Ertrag 4727, Fabrikationsgewinn 862 849. Sa. M. 867 577. . Tant. 44 838, Div. 372 000, Spec.-R.-F. 49 832, für Unterstütz. 12 000, orträg 13 317. Kurs Ende 1900: 122 %. Eingeführt durch die Breslauer Disconto-Bank in Berlin im Mai 1900. Erster Kurs am 5. Juli 1900: 142 %. Notiert in Berlin und Düsseldorf. Dividenden: In den Jahren 1894–96 wurde nach Abschreib. von M. 323 829.39 ein Gesamt- gewinn von M. 810 959.29 erzielt und es gelangte nach Tilg. der Unterbilanz aus dem verteilbaren Überschuss von M. 143 485.34 nach Ablauf des Geschäftsjahres 1896 die rück- standige Div. von 6 % p. a. für 1893–95 auf M. 600 000 Vorz.-Aktien mit 18 % zur Ver- teilung. – Dividenden 1897–99: St.-Aktien: 10, 10, 10 %; Vorz.-Aktien: 16 % (hiervon 6 % rückst. Div.), 10, 10 %; 1900: 12 %. Coup.-Verj.: Die gesetzl. Frist. Direktion: E. Demeure. Prokurist: Paul Bohne. Aufsichtsrat: (5) Vors. Graf Oswald de Kerchove de Denterghem, Gent; Stellv. Justizrat Carl Springsfeld, Gen.-Dir. Komm.-Rat Ad. Kirdorf, Aachen; Victor Gillion, Brüssel; Jules Philippot, Gosselies Courcelles. Jahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Breslau: Breslauer Disconto-Bank; Lüttich: Crédit Genéral Liegeois; Brüssel: Caisse commerciale; Gent: Banque de Gand; Charleroi: Banque de Charleroi; Aachen: Aachener Disconto-Ges.; Köln: J. H. Stein. Deutsche Spiegelglas-Actien-Gesellschaft zu Kl. Freden, Provinz Hannover, mit Filiale zu Grünenplan in Braunschweig. Gegründet: Am 5. Sept. 1871. Letzte Statutenänd. vom 12. März 1900. Zweck: Herstellung und Vertrieb aller Arten von Spiegelglas, Rohglas, gegossenem, ge- bpresstem und geblasenem Glas, sowie verwandter Erzeugnisse; Betrieb aller mit diesem Zweck unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehender Geschäfte. Zur Erreichung des Zweckes wurde die Glasfabrik von Gebr. Koch zu Grünenplan (jetzt 180 Jahre bestehend) und ane in Freden belegene Wassermühle erworben und an Stelle der letzteren eine grosse Schleiferei mit Wasser- und Dampfkraft neu angelegt und 1873 vollendet. Gleichzeitig wurde eine daselbst neu erbaute Giesserei dem Betriebe übergeben. In Grünenplan wurde 1897 eine Erweiterung des Hüttenbetriebes vollendet und in Freden gleichzeitig die Dampfkraft erhöht und zur Vergrösserung der Produktion die Schleiferei umgebaut. Die Neuanlagen in Freden wurden 1899 voll in Betrieb gesetzt; in Grünenplan wird em neues Hüttengebäude errichtet und 1901 in Betrieb kommen. Neue Arbeiterwohnungen sind 1900 sowohl in Grünenplan als Freden erbaut. In Freden wurden 1900 überdies die Magazinräume bedeutend erweitert. Die Giesserei wird elektrisch betrieben. Die Ges. ist der Konvention der Deutschen Spiegelglasfabriken beigetreten. 00 9 * 2