Woll-Wäschereien und Woll-Kämmereien etc. 1313 Vogtländische Carbonisiranstalt in Grün bei Lengenfeld. Gegründet: Im Jahre 1889. Letzte Statutenänd. vom 21./3. 1901. Jweck: Karbonisierung von Wollen, Kämmlingen und wollenen Abgängen. Kapital: M. 300 000 in 60 Aktien à M. 5000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Februar-April in Reichenbach oder Lengenfeld. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. dewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. event. weitere Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % an A.-R. (in jedem Falle aber mind. M. 2500), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 276 276, Maschinen 75 491, Geräte 2418, Debitoren 32 318, Bankguthaben 19 587, Kassa u. Wechsel 5930, Kohlen 2159, Betriebskto 4523. – Passiva: A.-K. 300 000, Hypoth. 63 356, Kreditoren 1572, R.-F. 30 337, Gewinn 23 438. Sa. M. 418 704. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 2673, allg. Unkosten 20 159, Grundstückunterhaltung 280, R.-F. 1233, Tant. 3071, Div. 19 500, Vortrag 866. Sa. M. 47 785. – Kredit: Kar- bonisiererlös M. 47 785. Dividenden 1892–1900: 5, 5, 6½, 8, 8, 8, 7, 7, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Carl Stern. Prokurist: Max Bechler. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Beutler, Stellv. Theod. Braune, Edm. Dürr. Leipziger Wollkämmerei in Leipzig mit Zweigstelle in Hoboken-Antwerpen. Gegründet: Am 7./2. 1872; handelsger. eingetragen am 2./3. 1872. Letzte Statutenänd. vom 26./3. und 30./8. 1900. Zweck: Betrieb von Wollwäschereien, Wollkämmereien und damit zusammenhängenden Geschäftszweigen. Areal am Berliner Bahnhof in Leipzig 127 000 qm. 1898 wurde ein Arbeiterheim gebaut. In Hoboken-Antwerpen wird in einem erpachteten Etablissement eine Fabrik betrieben. Kapital: M. 4 405 500 und zwar M. 3 108 000 in 2072 Vorz.-Aktien à M. 1500 und M. 1 297 000 in 865 St.-Aktien à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, Erhöhung um M. 2 400 000 lt. G.-V.-B. v. 9./4. 1898 in 1600 neuen, ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten bis 25./5. 1898 zur Hälfte den Gründern, zur Hälfte den bisherigen Aktionären zu pari. Das A.-K. betrug somit bis 1900: M. 4 200 000 in 2800 Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 30./8. 1900 beschloss zur Beseitigung der infolge ungünstiger Woll- konjunktur bis Mitte August 1900 entstandenen Unterbilanz von M. 4 515 903; 1) Reduktion des A.-K. von M. 4 200 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung von 3 Aktien zu 1, indem von 3 eingeforderten Aktien eine abgestempelte Aktie zurück- gegeben wurde. Frist bis 19./10. 1900. 18 Aktien, welche nicht zur Einlieferung kamen, wurden für kraftlos erklärt und durch 6 neue Aktien in der Weise ersetzt, dass an die Stelle von je 3 für kraftlos erklärten Aktien je 1 neue Aktie trat. – Den Aktionären wurde auch das Recht eingeräumt, an Stelle der Zus. legung durch bare Zuzahlung von 66 % des Nennwertes ihrer Aktien diese in Vorz.-Aktien umzuwandeln. Frist bis 19./10. 1900; einzuzahlen M. 500 bis 19./10. 1900, M. 500 bis 15./12. 1900. 2) Das durch die Zus. legung herabgesetzte Grundkapital wurde durch Ausgabe von 1867 Vorz.-Aktien im Betrage von je M. 1500 erhöht. Die Vorz.-Aktien wurden zum Nennwerte ausgegeben, lauten auf den Inhaber und nehmen an der Div. vom 1./1. 1901 ab teil. Die Vorz.-Aktien erhalten im voraus eine Div. von 4 % (s. Gewinn-Verteilung). Im Falle einer Auflösung der Ges. sind bei der Verteilung der Liquidationsmasse die Inhaber der Vorz.-Aktien wegen der Aktienbeträge vor den Inhabern der St.-Aktien zu befriedigen. Insoweit Aktionäre von dem ihnen eingeräumten Rechte, ihre Aktien durch bare Zuzahlung von 66 % des Nennwertes für jede Aktie in Vorz.-Aktien umzuwandeln, Gebrauch machen, erhöht sich die Gesamtzahl der auszugebenden Vorz.-Aktien und damit derjenige Teil des Grundkapitals der Ges., welcher aus Vorz.-Aktien besteht, während andererseits der aus St.-Aktien bestehende Teil des Ges.-Kapitals sich ent- prechend vermindert. Y 3) Den Gründern der Ges. bezw. ihren Erben wurde die Hälfte der Vorz.-Aktien zum „„.. angeboten, den sonstigen Aktienbesitzern auf je drei Aktien eine Vorz.-Aktie benfalls zum Nennwerte. Frist in beiden Fällen 19. Ökt. 1900. Die von Gründern und Aktionären nicht abgenommenen Vorz.-Aktien werden öffentlich zur Zeichnung zum Nennwerte aufgelegt. – Gleichzeitig hatten sich die Mitglieder der Verwaltung in demeinschaft mit einigen weiteren Freunden der Ges. bereit erklärt, der Ges. ohne bäs Gegenleistuns ein Kapital von M. 1 400 000 zwecks weiterer Beseitigung der vor- anen Unterbilanz zu gewähren. (Ist geschehen.) Das A.-K. beträgt somit seit 1900 4 405 500, wie oben vermerkt. Hanäbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902 I. 83