Fabriken für Chemikalien etc. 1457 Direktion: Gen.-Dir. Gust. Ad. Philipp. GAufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Jul. Favyreau, Stellv. Fr. Ad. Schulz, Reclitsanwalt Dr. Felix Zehme, Leipzig. Prokuristen: Ad. Fried. Sick, G. H. M. Smago, H. Chr. Wehrenpfennig, Friedr. Karl Böhme. Zahlstellen: Leipzig: Gesellschaftskasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: A. Busse & Co. Akt.-Ges. „Ascania“ Chemische Fabrik zu Leopoldshall, Actien-Gesellschaft vormals F. R. Kiescel. Gegründet: Im Jahre 1871. Letzte Statutenänd. vom 19./12. 1899 u. 1./5. 1901. Übernahme der chemischen Fabrik von F. R. Kiesel in Leopoldshall für M. 1 515 000. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte, speciell Chlorkalium, Chlormagnesium, Brom, Kieserit und Düngersalzen. Die Fabrikation von Oxalsäure wurde, weil verlustbringend, 1899 aufgegeben und wurden nur noch die vorhanden gewesenen Bestände aufgearbeitet. Die G.-V. vom 21. Dez. 1892 genehmigte einen mit der Chemischen Fabrik Kalk zu Köln vereinbarten Vertrag, nach welchem seit dem 1. Jan. 1893 die Fabrik Kalk das der Ascania zustehende Rohsalz in ihren Leopoldshaller Etablissements mit verarbeiten lässt und der Gewinn aus der gesamten Rohsalzverarbeitung –— auf diese beschränkt sich das Kartell allein – im Verhältnis der Anteile an den Rohsalzbezügen verteilt wird. Kapital: M. 276 000 in 460 Aktien (Nr. 1–460) à M. 600 nach Reduktion des urspr. A.-K. von M. 1 380 000 durch Zusammenlegung von 5 Aktien zu 1 lt. G.-V.-B. vom 19. Mai 1876. Bei Erhöhungen haben die Gründer und die jeweiligen Aktionäre Bezugsrechte al pari je zur Hälfte. Hypotheken: M. 70 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin oder Leopoldshall. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist gefüllt), bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mindestens jedoch M. 3000 feste Jahresvergütung), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Generalgrundstück- u. Fabrikkto 183 000, Pferde u. Wagen 1, Neubeschaffungen 17 409, Debitoren 62 865, Kautionskto 82 705, Effekten 58 467, Sola- wechsel 100 000, Kassa 685. Passiva: A.-K. 276 000, Hypoth. 70 000, R.-F. 27 600, Spec.-R.-F. 2600, alte Div. 1482, Kreditoren 5114, Solawechsel 100 000, Reingewinn 22 337. Sa. M. 505 134. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 5898, Gehälter 3750, Kursverlust 870, Abschreib. 9000, Gewinn 22 337 (davon Tant. 1090, Div. 20 700, Vortrag 547). – Kredit: Vortrag a. 1899 540, Fabrikationsüberschuss 34 818, Pacht u. Miete 4150, Interessen 2194, verfall. Div. 153. Sa. M. 41 856. Kurs Ende 1886–1900: 248, 217.75, 246, 234.50, 190, 95, –, 127.25, 194.25, 130.25, 145, –, 146.50, 133, – %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1900: 14, 16, 16, 12, 12, 6, 3, 8½, 8½, 6/ 8½, 7½, 9, 6½,, 7½ %. Div.- Zahl. spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Th. Korndorff. aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rentier R. Jena, Braunschweig; Stellv. Bankier Oscar Heimann, Bankier Rich. Schreib, Berlin; A. F. Ringk, Bernburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank. Chemische Fabrik Buckau in Magdeburg Fabriken in Buckau, Stassfurt und Ammendorf. Gegründet: Am 21./5. 1869. Letzte Statutenänd. vom 2./5. 1900 u. 27./4. 1901. Zweck: Fabrikation und Verwertung chemischer Produkte für gewerbliche Zwecke, speciell kalcinierter und kaustischer Soda, sowie Chlor und Atzkali. Fabriken zu Buckau (chier der Betrieb eingestellt), Stassfurt und elektrochemische Werke in Ammen- dorf. Die Arbeiterzahl beträgt ca. 500. Von ihrem 5 ha 79 a 83 am betragenden Grundbesitz in Buckau verkaufte die Ges. 1899 einen Teil ihres Ackergrundstückes an der Schönebeckerstr. und die Wiese in Salbke. Die Maschinen von Buckau haben teil- weise in den andern Betrieben der Ges. Verwendung gefunden. Für Neubauten und Neubeschaffungen in Stassfurt und Ammendorf wurden 1899 M. 138 407, 1900 M. 422 324 ausgegeben. Der aus dem Verkauf des Buckauer Grundstücks erzielte Betrag wurde mit M. 46 000 zur Bildung einer Prozessreserve, mit M. 22 360 zur Tilg. des Aufgeldes für die am 1. Jan. 1900 noch unverlosten Teilschuldverschreibungen und mit M. 3141 für Arbeiterzwecke und zu Abschreib. für Ammendorf verwandt. Lapital: M. 3 000 000, und zwar M. 2 100 000 in 7000 St.-Aktien à M. 300 und M. 900 000 in 600 Prior.-St.-Aktien à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 840 000, erhöht 1876 um M. 210 000, 1878 um M. 210 000, 1883 um M. 240 000, 1885 um M. 600 000 in St.-Aktien und 1886 um M. 900 000 in 600 Prior.-Aktien à M. 1500. Diese mit Vorz.-Recht auf 5 % Div. und vorrecht im Falle der Liquidation. Hanäbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. I. 92