1464 Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Fabriken Gernsheim-Heubruch Aktiengesellschaft in Rheinau bei Mannheim. Gegründet: Am 12./11. 1881. Letzte Statutenänd. v. 7./12. 1899 u. 22./12. 1900. Die Ges. firmierte bis 1898: „Chemische Fabrik vormals Hofmann & Schoetensack“' und hatte ihren Sitz in Mannheim. Die Fabrik wurde im Mai 1894 von Ludwigshafen a. Rh. nach Gernsheim und der Sitz der Ges. lt. G.-V.-B. v. 18./4. 1898 unter Annahme der Firma „Chemische Fabrik Gernsheim“ von Mannheim nach Gernsheim verlegt, alsdann wurde lt. G.-V.-B. v. 22./12. 1900 die Firma mit Wirkung v. 1./1. 1901 wie obenstehend ab- geändert und der Sitz nach Rheinau verlegt. Zweck: Fabrikation u. Handel in chemischen Produkten. Speciell Fabrikation von pharma- ceut. u. techn. Artikeln, insbes. Vorprodukte für die Anilinfarbenfabrikation. Die Fabrik arbeitete bis 1900 mit 2 Dampfmaschinen mit 120 HP. und 2 Lokomobilen mit 50 Hbp. Arbeiterzahl ca. 80. Das Fabrikgrundstück Gernsheim umfasst 38 106 qm, die überbaute Grundfläche 6602 qm. Lt. G.-V.-B. v. 22./12. 1900 wurde auch die Vereinigung mit der Chemischen Fabrik Heubruch Ges. m. b. H. in Barmen, deren Fabrikationen von Barmen nach Gernsheim a. Rh. verlegt wurden, ausgeführt, der Betrieb konnte bereits Ende Jan. 1901 aufgenommen werden; ferner wurde die Chemische Fabrik von Dr. Witt & Co., G. m. b. H. in Mannheim- Rheinau, ab 1./1. 1901 angekauft. Die Übernahme der Barmer Ges. erfolgte in der Weise. dass die Apparate und Gerätschaften am 31./12. 1900 zum Buchwert übernommen und als Vergütung für den Geschäftswert und die Kundschaft 90 Genussscheine gewährt wurden. Die Fabrik von Dr. Witt & Co., G. m. b. H. in Rheinau, in der nur Salpeter- säure hergestellt wurde, ist erst kürzlich erbaut worden und wurde zum Herstellungs- preis ohne Vergütung für den Geschäftswert angekauft. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 1000. Urspr. M. 900 000, herabgesetzt lt. G.-V.-B. v. 22./12. 1900 auf M. 300 000 durch Zus. leg. von 3 in 1 Aktie, alsdann wieder erhöht um M. 300 000 (auf M. 600 000) durch feste Begebung von 300 Aktien à M. 1000 zu pari. Zwecks Zus. leg. und Abstempelung sind die alten Aktien vom 23./1. bis 30./9. 1901 bei W. H. Ladenburg & Söhne in Mannheim einzureichen, gleichzeitig konnte 23./1.–28./2. 1901 ein Bezugsrecht auf 100 neue Aktien zu pari zuzügl. 4 % Zs. v. 1./1. 1901 ausgeübt werden; auf 3 abgestempelte Aktien konnte 1 neue verlangt werden. Der Buch- gewinn aus der Reduktion wurde verwandt mit M. 368 906 zur Tilg. der Unterbilanz per Ende 1900, M. 60 000 wurden dem R.-F. und M. 90 000 dem Spec.-R.-F. zugewiesen, restl. M. 81 093 dienten zu ausserord. Abschreib. auf Apparate und Utensilien. Hypotheken: M. 50 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Jan.-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 2500), hierauf 4 % Super-Div., dann bis zu M. 200 pro Genussschein, das Übrige zur Verf. der G.-V. Die Genussscheine werden wertlos, wenn auf jeden M. 1000 bezahlt sind oder die Ges. in Liquidation tritt. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstück 26 143, Baulichkeiten 132 678, Apparate u. Utensilien 210 529, Material 14 712, Waren 221 645, Kassa 4987, Wechsel 53 455, Debitoren 110 995, Verlustsaldo 368 906. Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 50 000, Unterstütz.-F. 1566, Kreditoren 173 489, Unkostenrückstellung 9000, Delkrederekto 10 000. Sa. M. 1 144 055. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1899 330 664, Unkosten 35 538, Rück- stellung für ausserord. Ausgaben infolge Kapitalveränd. 9000, Abschreib. 18 063, Del- krederekto 10 000. – Kredit: Warenbruttogew. 34 360, Verlustsaldo 368 906. Sa. M. 403 266. Kurs Ende 1887–1900: 159.50, 138, 125.75, 88.50, 70, –, –, –, 35, 33, –, 29, 29.75, 25 % Notiert in Mannheim. Dividenden: 1887–88: 10, 8 %. 1889–1900: 0 %. (Verlustsaldo Ende 1899–1900 M. 330 664, 368 906.) Div.-Zahlung spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Friedr. Böckel, Otto Häffner, Mannheim. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat L. Aug. Baum, Stellv. Em. Meyer, W. Lindeck, Dir. Jos. A. Böhm, Mannheim. Prokurist: Ferd. Röller, Rheinau. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: W. H. Ladenburg & Söhne.? *Spratt's Patent Aktiengesellschaft in Rummelsburg b. Berlin. Gegründet: Am 12./2. 1901 mit Wirkung ab 1./1. 1901; handelsger. eingetragen am Gründer: Firma Spratt's Patent (Germany) Limited; Rechtsanwalt John Bate 9 8 , Rob. Baelz, London; Rechtsanwalt George Beethaem Batchelor zu Hill House, Esher, Surrey; Dir. Stephen Wingrove, Bandstead; Dir. Henry Prankerd Illard, Nach Massgabe § 5 des Gesellschaftsvertrags brachte die Firma (Germany) Limited zu London das gesamte Vermögen ihrer Berliner Zweigniederlassung