Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1479 Wasserkraft von ca. 40 HP. zur Verf. steht. Arbeiterzahl ca. 200. 1899/1900 wurden in Barnsdorf neue Magazin- und Kontorgebäude errichtet. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Hypotheken: I. M. 75 000 zu 5 % verzinslich der Bayer. Hypoth. und Wechsel-Bank, mit 1 % bis 1927 tilgbar. II. M. 25 000 zu 6 % verzinslich derselben Bank, mit 2 % bis 1916 tilgbar; in Sa. bis Ende 1900 M. 20 718 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Nürnberg. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage 4 % Div., vom Rest nach Abzug sämtlicher Abschreib. und Rücklagen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 6000), Überrest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grund u. Boden 23 351, Wasserkraft 137 200, Wehranlage 1, Gebäude etc. 338 594, Strassenbau, Fabrikkanal 2, Maschinen u. Zubehör 217 321, Utens. 7522, Fuhrpark u. Rollbahn 4983, Erneuerungskto 1, elektr. Lichtanlage 3269, Waren u. Materialien 245 205, Debitoren 339 697, Bankguthaben 124 153, Effekten 133 831, Kassa 24 095, Wechsel 19 909, Patente 1. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Hypoth. 79 281, R.-F. 23 659, Kreditoren 24 877, Delkrederekto 16 302, Wohlfahrtszwecke-F. 4200, Gebühren- äquivalent-R.-F. 1000, Gewinn 219 818. Sa. M. 1 619 139. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben f. Saläre, Reisen, Steuern, Versich. etc. 113 652, Kursverlust 3779, Abschreib. 48 235, R.-F. 8850, Div. 112 500, Spec.-R.-F. 20 000, Gebühren- äquivalent-R.-F. 1000, Delkrederekto 5000, Tant. an A.-R. 8715, do. an Vorst. u. Grat. 12 344, Fonds f. Wohlfahrtszwecke 2500, ausserord. Abschreib. 5000, Vortrag 43 908. – Kredit: Vortrag a. 1899 42 810, Bruttogewinn 342 675. Sa. M. 385 486. Kurs Ende 1899–1900: 114.70, 125 %. Zugelassen Aktien Nr. 1–1250, davon zur Subskription aufgelegt 500 Stück am 27. April 1899 zu 125 %. Notiert in Frankfurt a. M. Dividenden 1897–1900: 8, 8, 9, 9 %. Div.-Zahl. spät. am 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Leonhard Ott. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Carl Gonnermann, Nürnberg; Stellv. Gutsbes. Carl Schlenk, Barnsdorf; Bankier Carl Brettauer, Berlin; Bankier Ernst Kohn, Rechtsanwalt Emil Josephthal, Nürnberg. Prokuristen: Friedr. Hahn, Jul. Oesterlein. Zahlstellen: Roth: Gesellschaftskasse; Frankfurt a. M., Hamburg u. Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; München, Nürnberg, Fürth, Würzburg u. Bamberg: Bayerische Bank. Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation in Treptow bei Berlin mit Filialen in Rummelsburg, Greppin b. Bitterfeld, Moskau, Lib au u. St. Fons b. Lyon. Gegründet: Am 21. Juli 1873. Letzte Statutenänd. vom 29. Juli 1899. Zweck: Fabrikation und Verwertung von chemischen Produkten, Erwerb und Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Fabrikation von Anilinfarben, Anilinsalz, Anilinöl und neuerdings auch Amidonaphtolsulfosäure. Arbeiterzahl ca. 1700. 1873 Fusion der Gesellschaft für Anilinfabrikation in Rummelsburg bei Berlin, Dr. C. A. Martius und Dr. Mendelssohn-Bartholdy mit der Farbenfabrik am Wiesenufer, früher Dr. Jordan. Das Etablissement in Rummelsburg produziert Rohprodukte für die Teerfarben-Fabrikation, das am Wiesenufer die Teerfarben selbst. 1890 wurden zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände in Wernsdorf a. d. Oberspree Grundstücke erworben, 1894 solche am Bahnhof Greppin bei Bitterfeld. Die dorthin verlegten Betriebe wurden 1896 eröffnet; die in Greppin erbauten Neuanlagen sind im Herbst 1900 in Betrieb gekommen; gegenwärtig wird daselbst noch eine Fabrik zur Herstellung von Sulfosäuren errichtet. 1898 wurden Grundstücke, und zwar an der Berliner Fabrik 2 Morgen 61 qR., an der Rummelsburger Fabrik 4 Morgen 83 qR. angekauft. Die Grundstücke der Ges. haben demnach jetzt eine Ausdehnung in Rummelsburg von 18 Morgen, in Treptow von 17 Morgen, in Wernsdorf von 37 Morgen, in Greppin von 250 Morgen. Die Ges. besitzt im Auslande Fabriken in Moskau und Libau (Russland, letztere neuerbaut und im Jan. 1900 in Betrieb gesetzt), sowie in St. Fonds b. Lyon (Frankreich). Die Ges. besitzt eigene Vertretung in Amerika, welche in eine A.-G. unter der Firma „Berlin Aniline Works'' mit Sitz in New York umgewandelt worden ist. Die Aktien dieser Ges. befinden sich sämtlich im Besitz der deutschen Ges. Die Ges. erwarb 1900 die bei Bitterfeld gelegene Braunkohlengrube Hermine mit Wirkung ab 1./4. 1900, um die Deckung des Kohlenbedarfes der der Ges. gehörigen Greppiner Fabrik in ausgedehnterer Weise als bis jetzt sicher zu stellen. Zur Beschaffung der hierfür und für in Aussicht genommene Erweiterungen der Fabriken notwendig werdenden Geldmittel genehmigte die G.-V. v. 26./7. 1900 die Aufnahme einer 4½ % zu 103 % rückzahlbaren Obligationsschuld von M. 3 000 000. Die Braunkohlengrube Hermine WMurde in eine G. m. b. H. umgewandelt, deren Stammanteile die Ges. besitzt. Rapital: M. 7 000 000 in 5200 Akt. (Nr. 1–5200) à M. 500, 4400 Akt. (Nr. 5201–9600) à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 020 000 in 1700 Aktien à M. 600, erhöht 1881 auf M. 1 800 000 in 600 Aktien à M. 3000, 1883 um M. 800 000 auf M. 2 600 000 unter Abänderung des Nenn-