1486 Pulver-, sonstige Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Pulverfabrik Tinsdal A.-G. in Hamburg, Nobelshof, Zippelhaus. Gegründet: Im Jahre 1878. Zweck: Betrieb der an der Elbe bei Schulau gelegenen Pulver- fabrik, früher der Firma Klée & Köcher gehörig. Kapital: M. 150 000 in 30 Aktien à M. 5000 auf Inhaber oder Namen lautend. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., 5 % Div., Rest Super-Div. abzügl. Tant. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Ländereien, Gebäude etc. 242 092, Dampfmaschinen etc. 9784, Mobilien 731, Schiffe 532. – Passiva: A.-K. 150 000, Kreditoren 73 208, R.-F. 20 811, Div. 9000, Vortrag 120. Sa. M. 253 140. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 40 824, R.-F. 1025, Div. 9000, Vortrag 120. Sa. M. 50 971. – Kredit: Gewinn M. 50 971. Dividenden 1886–1900: Je 6 %. Direktion: Carl Duttenhofer, Düneberg. Prokuristen: P. A. von Watter, J. W. Goldenberg. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Max von Duttenhofer, Komm.-Rat Heidemann, Oscar Wolff, Walsrode. Sprengstoff-A.-G. Carbonit in Hamburg, Nobelshof. Gegründet: Am 2. Aug. 1890. Letzte Statutenänd. vom 20. Juni und 18. Juli 1899. Die Ges. übernahm von der Firma Schmidt & Bichel deren Fabriketablissement nebst Zubehör, sowie deren Koncessionen zur Anfertigung von Sprengstoffen, ferner C. E. Bichels Patent zur Herstellung von Hellhofit und Carbonit und zahlte dagegen M. 1 257 599. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonstigen Sprengstoffen, sowie Munition, Zündmitteln aller Art und verwandten Stoffen, ferner Erwerb und Verwertung von Patenten für Sprengstoffe und Zündmittel. Die Ges. ist berechtigt, sich an ver- wandten Geschäften anderer Ges. oder Personen zu beteiligen. Die Fabrik ist auf einem Terrain von ca. 54 Morgen Land, bei Schlebusch belegen, an der Chaussee, nahe dem Rhein und mehreren Eisenbahnen im Jahre 1887 neu errichtet. 18 massive und 47 hölzerne Gebäude dienen zur Herstellung aller Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Specialartikel: des Sicherheitssprengstoffes Carbonit, zur Verwendung in Kohlengruben, die durch Schlagwetter- und Kohlenstaubgefahren bedroht sind. Ausserdem wird auch der neue Ammoniaksalpetersprengstoff „Ammon- carbonit“ fabriziert. Arbeiterzahl ca. 100. Der Geschäftsgewinn der Ges. gelangt zufolge eines Societätsvertrages, welcher am 31. Dez. 1890 auf die Dauer von 15 Jahren zwischen den sämtlichen zur Dynamite Trust Comp. in London gehörigen deutschen und englischen Sprengstoffgesellschaften einerseits und einer Gruppe von fünf anderen deutschen Sprengstofffabriken andererseits über die Verteilung des aus der Herstellung und dem Verkauf von Nitroglycerin- sprengstoffen erzielten Gewinnes geschlossen wurde, mit diesen zur Verrechnung. Auch die Erträgnisse des Carbonite Syndicate Ld. London, das den Vertrieb des Carbonits in England übernommen hat, werden während der Vertragsdauer in die Societät eingebracht. Ferner ist die Ges. an der „De Zuid Afrikaansche Fabrieken voor Ontplofbare Stoffen Beperkt“' beteiligt. Im Jahre 1900 hat die Ges., um Schwankungen des Erträgnisses weniger ausgesetzt zu sein, mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg einen Ver- trag vereinbart, dessen wesentlichste Bestimmung der Ges. bis zum Jahre 1925 die Ver- teilung einer Div. von ¾ der Dynamite-Trust-Div. und durch besondere Abmachungen für das Vorjahr 1899 die Verteilung einer 6 % Div. gestattet. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.9 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 5 % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Ubrigen 0. Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 4000 fester Vergütung), Rest Super-Div. bezw. zum Extra-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke, Koncessionen, Anlagen, Gebäude, Maschinen 579 912, Ammoniaksalpeter-Sprengstoff-Fabrik 50 000, Effekten, Patente, Verträge 250 000, auswärt. Magazine 40 623, Roh- u. Betriebsmaterialien, Waren etc. 264 434, Beteiligungen 51 372, Debitoren 433 177, Bankguthaben 43 143, Staatspapiere d. R.-F, Debentures des Carb.. Synd. u. Aktien der Zuid. Afrik. Fabr. 254 083, Kassa 35 119. Passiva: A.-K. 1 600 000, Kreditoren 178 118, R.-F. 68 481, Extra-R.-F. 17 500, alte Div. 370, Reingewinn 137 396. Sa. M. 2 001 865. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterialien, Löhne, Transporte, Fabrikunkosten, Emballagen etc. 1 108 960, Handlungs- u. Generalunkosten 83 535, Abschreib. 40 669, Rein- gewinn 137 396 (davon R.-F. 6869, Tant. an Vorst. u. A.-R. 10 526, Div. 120 000). Kredit: Vortrag a. 1899 576, Warengewinn u. vertragsm. Vergüt. 1369 986. Sa. M. 1 37 0 562. Kurs Ende 1895–1900: 125, 133, 128.50, 121,50, 118, 110 %. Eingeführt am 16. Jan. 1895 zu 127.50 %. Notiert in Hamburg.