Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und Spiritus-Glühlicht. 1641 Kapital: M. 129 000 in 129 Aktien C à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in je 500 Aktien A und B à M. 1000; dann 1897 durch Zusammenlegung von Aktien von 5 zu 1 bezw. von 4 zu 1 auf M. 386 000 reduziert. Die G.-V. vom 15. Febr. 1899 beschloss fernere Herabsetzung, indem auf jede Aktie C 25 % des N ominalbetrages zuzuzahlen waren (auf 44 Aktien wurden M. 11 000 zugezahlt), der Rest der Aktien wurde im Verhältnis von 4 zu 1 zusammengelegt (Frist bis 3. Dez. 1899); von dem erzielten Buchgewinn wurden etwa M. 250 000 zu Abschreib. und Reservestellungen verwendet. Anleihe: M. 200 000 in 5 % Obligationen, rückzahlbar al pari ab 1902; unbegeben waren am 30. Juni 1899 M. 167 100. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni (früher Kalenderjahr). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Kassa 171, Utensilien 2000, Oblig. (nicht begeben) 167 100, Patentkto 1, Debitoren 252 461, Waren 11 327, Wechsel 800. – Passiva: A.-K. 129 000, Oblig. 200 000, Accepte 3420, Oblig.-Zs. 560, Tant. 720, Delkrederekto 73 087, Kreditoren 27 073. Sa. M. 433 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 162 422, Kontokorrent 157 730, Fabrikat.- Verbess.-Kto 360 000, Zs. 836, Utensilien 1811, Gerichtskosten 13, Oblig.-Zs. 1132, Tant. 1635, Insertion 340, Reisespesen 435, Patentkto 9999, Handlungsunkosten 8999, Salär 8637, Löhne 5130. – Kredit: Kontokorrent 100 917, Delkrederekto 326 912, Aktienkonvert.-Kto 268 000, Provision 2289, Waren 20 554. Sa. M. 718 674. Dividenden 1895/96–1899/1900: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Herm. Strauch. Prokurist: Ad. Koeppen. Aufsichtsrat: Vors. Alb. Traut, Kaufm. Foerster-Baldenius, A. S. Littauer, Ernst Kolbe. Bemerkungen: Gegen den Rechtsanwalt Dr. Magnus Haase in Berlin und mehrere Gründer und andere Mitglieder des ersten A.-R. und Vorst. der Ges. wurde wegen Vergehens gegen das Aktiengesetz das Hauptverfahren eröffnet. Vorkommnisse bei der Gründung les erfolgte weder mittelbar noch unmittelbar eine Einzahlung) und später bei der Geschäfts- führung der Ges. hatten zur Erhebung der Anklage geführt. Dem Vorstand und den A.-R.-Mitgliedern der A.-G. wurde vorgeworfen, dass sie in ihren Darstellungen den Stand der Verhältnisse der Ges. unwahr geschildert und verschleiert hätten. Am 1./2. 1901 wurde das Urteil vor der ersten Strafkammer des Landgerichts I in Berlin gesprochen; verurteilt wurden der Kaufm. Jul. Heinecke (Vorstand) zu 6 Mon. Gefängnis und M. 1500 Geldstrafe, der Ing. H. Riess und der Chemiker Jareis zu M. 300 Geldstrafe, der Rentner Aug. Richter zu 2 Mon. Gefängnis und M. 3000 Geldstrafe, der Rechtsanwalt Dr. M. Haase zu 4 Mon. Gefängnis und M. 10 000 Geldstrafe, der Fabrikant Joh. Lehmann und der Kaufm. S. Mehlich zu je M. 500 Geldstrafe. Das Reichsgericht bestätige am 21./6. 1901 das Urteil. Die G.-V. vom 19./3. 1900 beschloss die Geltendmachung von Ansprüchen der Ges. aus der Gründung gegen die verpflichteten Personen, sowie aus der Geschäftsführung gegen die Mitglieder des ersten Vorst. und A.-R. Es wird nur der Betrag von M. 200 000 eingeklagt, den man von den zahlungsfähigen Mitgliedern der früheren Verwaltung wird erstreiten können. Eine Entscheidung in diesem Civilprocesse war bis Ende Juni 1901 noch nicht gefällt. Hanseatische Acetylen-Gasindustrie Aktiengesellschaft in Hamburg. Gegründet: Am 14./3. bezw. 3.(4. mit Wirkung ab 26./2. 1901; handelsger. eingetragen am 6./4. 1901. Gründer: Fedor Ramon Rehlender, Hugo Ad. Sierich, Fr. Gisbert Gust. Schultze, Barend Wilh. Witt, Hanseatische Acetylen-Gas-Industrie Ges. m. b. H., Ing. Joh. Herm. Vering, Ing. Fr. Carl Wilh. Timm, Caroline Friederike Maria, geb. Kruse, des Carl Fr. Emil Eckert Witwe, Hamburg; Moritz Hille, Löbtau b. Dresden; Carl Chr. Jens, Altona. Die Hanseatische Acetylen-Gas-Industrie Ges. m. b. H. brachte als Einlagen in die Akt.-Ges. ein: Maschinen, Werkzeuge, Fabrikeinrichtungen, Modelle, fertige und halb- fertige Waren, Rohmaterialien, sowie das von der Hanseatischen Acetylen-Gas-Industrie Ges. m. b. H. erworbene Deutsche Reichspatent Nr. 113 866 mit Zusatzpatent u. Deutschen Reichs-Gebrauchsmusterschutz Nr. 121 037 sowie Markenschutz „Hanseat“ auf Acetylen- Gasapparate inkl. aller mit diesen Patenten in V erbindung stehenden Rechte. Der Wert aller dieser Einlagen wurde auf insgesamt M. 100 000 festgesetzt, und zwar der Wert der eingebrachten Patentrechte auf M. 40 000, derjenigen der übrigen Einlagen auf M. 60 000, und es wurde der Einlegerin dieser Betrag durch Gewährung von 100 Aktien der Ges. à M. 1000 vergütet. Zweck: Erwerb der bisher von der Hanseatischen Acetylen-Gas-Industrie G. m. b. H. zu Hamburg errichteten, im § 5 des Gesellschaftsvertrages näher aufgeführten Fabrikanlagen zur Herstellung von Acetylen-Erzeugungsapparaten und Beleuchtungsartikeln und Betrieb aller damit in Verbindung stehenden kaufmännischen und Fabrikgeschäfte, sowie event. Beteiligung an Unternehmungen, welche mit der Karbid- und Acetylenindustrie in Berührung stehen oder welche sonst in den Rahmen des Geschäftsbetriebes passen. Die