Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1761 Kapital: M. 2 700 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à Thlr. 200 = M. 600. Anleihe: M. 600 000 in 4 %, (bis 1. Okt. 1888 5 %) Partial-Oblig. von 1873, Stücke à M. 3000, 1500 u. 600. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1874 durch jährl. Ausl. von 1 % u. Zs. im Sept. auf 1. April. Zahlstellen wie bei Div. und Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank. Am 31. März 1901 noch in Umlauf: M. 264 900. Kurs Ende 1896–1900: 101.25, 100.75, –, –, – %. Notiert in Halle a. S. Hypotheken: M. 1 938 000 zu 4, 3 u. 3½ %. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., etwaige ausserordentl. Rücklagen, bis 6 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von M. 5000, welche in dividendenlosen Jahren fortfällt, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Fabrikgebäude 142 180, Maschinen u. Utensilien 94 758, Schnitzeltrocknungsanlage 13 374, elektr. Beleuchtungsanlage 1, Kohlengrubenbau 30 795, do. Vorräte 3424, Ziegeleibau 7364, do. Vorräte 644, Zucker- u. Syrupvorräte 860, Fabriks- materialien 42 644, Eisenbahnbau 33 667, Eisenbahnmaterialien 815, Grundstücke 3 847 597, Acker- u. Wirtschaftsgeräte 35 221, Viehbestände 293 490, Ökonomiematerialien 74 352, Getreidevorräte 184 300, Getreidebau 61 252, Futtervorräte 67 520, Futterbau 8266, Rüben- samen 11 148, Rübenbau 37 772, Kassa 944, Effekten 72 348, R.-F.-Anlage 264 399, Kautionen u. vorausbez. Pächte 51 811, Aussenstände 106 317, Bankguthaben 391 187. Passiva: A.-K. 2 700 000, Hypoth. 1 938 000, Hypoth.-Zs. 6875, Prior.-Oblig. 264 900, ausgel. Oblig. 13 800, Oblig.-Zs. 653, Kreditoren 169 671, alte Div. 639, R.-F. 270 000, Neubaukto 18 754, Spec.-R.-F. 120 000, Hagelversich.-F. 25 000, Unterstütz.-F. 16 930, Ge- winn 333 238. Sa. M. 5 878 462. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen u. Verlust der Kohlengrube 29 083, Zs. u. Diskont 95 267, Handlungsunkosten 21 739, Vergütung an A.-R. 5000, Abschreib. 30 961, Gewinn 333 238 (davon für Ern.-Bauten 40 000, Unterst.-F. 8000, Tant. an Vorst. 16 991, Div. 256 500, Tant. an A.-R. 10 820, Vortrag 926). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 2044, Gewinn der Fabrik 319 516, do. Landwirtschaft 180 073, do. Ziegelei 10 022, do. Effekten 3606, verfall. Div. 27. Sa. M. 515 290. Kurs der Aktien Ende 1886–1900: In Berlin: 101.25, 99.25, 105, 104, 100, 114.75, 113, 100, 93.10, 107.75, 111.75, 117.10, 118.50, 117.60, 123.75 %. – In Leipzig: 100, 100, 104, 104, 99.50, 115.90, 113, 101, 93, 107, 112.25, 116, 118.50, 119, 124.75 %. – Auch notiert in Halle a. S. Dividenden 1886/87–1900/1901: 0, 5, 5, 5, 8, 12, 12½, 7, 1, 9½, 4, 6, 8, 6 9½ % Zahl- bar ab 1. Okt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: R. Thiele, W. Kuntze (zugleich Betriebs-Dir.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Gust. Boettcher; Stellv. Amtsrat R. Rusche, Reg.-Bau- meister A. Höschele, Halle a. S.; Stadtrat Bail, Berlin; Georg Schröder, Leipzig. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co.; Halle a. S.: Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaempf & Co.; Leipzig: Bankhaus Meyer & Co. X Rositzer Zucker-Raffinerie in Rositz, S.-A. Gegründet: Am 7. Dez. 1882. Letzte Statutenänd. vom 7. April 1900. Zweck: Herstellung von raffiniertem Zucker (Würfel- und gemahlener Zucker) aus Melasse vermittelst des Scheiblerschen Bistrontium- Saccharat-Verfahrens und aus Rohzucker, Gewinnung von Kalisalzen. Die Ges. übernahm von der Nationalbank für Deutschland, Jacob Landau, Reinh. Seelig in Berlin für M. 2 800 000 die in Zechau und Rositz be- legenen Feld-, Wiesen- und Teichgrundstücke mit der darauf errichteten Zuckerfabrik und Raffinerie mit allen dazu gehörigen Wohngebäuden, Schlempekohlefabrik, Böttcherei, Werkstätten, Pumpstation, die Zweigeisenbahn und Arbeiterkaserne. Die Fabrikanlage wurde 1894/97 bedeutend vergrössert. Die Ausgaben für Neuanlagen u. Verbesserungen 1899/1900 betrugen M. 81 126. An Zuckersteuer einschl. Betriebssteuer und Zuschlag für Überkontingent kamen 1900 M. 3 423 222 zur Verrechnung. Am 5. Mai 1900 brachen die Schwungräder zweier grossen Dampfmaschinen der elektr. Centrale und verursachten eine 20tägige Betriebsstörung. Es ist jetzt eine neue grosse Dampfdynamomaschine in der Aufstellung. 1888 erwarb die Ges. das gesamte A.-K. der Strontianit-Societät in Berlin im Betrage von M. 5 000 000, reduciert auf M. 3 000 000, und damit das ges. Vermögen und die Patente der Societät ab 1. Juli 1888 für M. 3 000 000 in Aktien. Die Societät ist im März 1896 in Liquid. getreten. Durch Vertrag v. 26. Juni 1897 übernahm die Raffinerie-Ges. die gesamte Masse der Societät und dadurch, dass dieselbe zunächst aus M. 1 000 000 Rositzer Zucker- Raffinerie-Aktien bestand, wurde das Kapital der Raffinerie-Ges. nach Ablauf des Sperr- jahres (Mitte August 1897) von M. 6 000 000 auf M. 5 000 000 herabgesetzt. – Die Ges. war bei der Chemischen Fabrik (Strontian- u. Barytprodukte) Walter Feld & Co., G. m. b. H. in Hönningen a. Rh., deren Kapital M. 1 300 000 betrug, mit M. 1 160 000 beteiligt, welche Beteiligung von der Rositzer Raffinerie übernommen wurde und für die Zeit vom 1. Juli 1898 bis 30. Juni 1899 M. 87 000 Gewinn = 7½ % und für 1899/1900: 10 % Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. I. 111