Patentverwertungs-Gesellschaften. 1829 Eisenbahn- und Industric-Gesellschaft, Aktiengesellschaft in Schöllkrippen bei Aschaffenburg. Gegründet: Am 17. Sept. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von dem Ingenieur und Eisenbahnbau- und Betriebs- unternehmer Herm. Christner in Köln a. Rh. auf Grund der Allerhöchsten Genehmigungs- urkunde vom 17. Sept. 1897 errichteten Lokalbahn von Kahl a. M. nach Schöllkrippen zwecks Beförderung von Personen und Gütern mittels Dampfbetriebes. Fortsetzung von Kahl an den Main geplant. – Erwerb von Sandgruben, Steinbrüchen und Kalk- gruben behufs Errichtung von Ringöfen für Herstellung von hydraulischem Kalk und hydraulischen Steinen; Betrieb genannter Sandgruben, Ringöfen, Steinbrüche und Steinfabrik, sowie Verkauf der erzielten Produkte und hergestellten Fabrikate. Die Ges. betreibt auch den Gross-Blankenbacher Ringofen. Geschichtliches: Die Übernahme der Bahn, der Immobilien und Anlagen erfolgte für M. 1 760 000, doch waren in diesem Preise für M. 260 000 Anlagen, wie Gebäude, Ring- ofen, Kalkmühle, Drahtseilbahn, ferner Gelände, Waggons etc. mit inbegriffen, welche Herm. Christner noch für seine Rechnung anzpkaufen bezw. herzustellen hafte. Für genannte M. 1 760 000 empfing Herm. Christner M. 1 256 000 in 1256 Aktien der Ges. à M. 1000, sowie M. 504 000 bar. Kapital: M. 1 260 000 in 1260 Aktien (Nr. 1–1260) à M. 1000. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1899, auf Namen lautend, rückzahlbar zu 101 %, Stücke à M. 1000. Zs. am 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. ab 1. Jan. 1905 mit 1 % und Rersp. Zs.; ab 1. Jan. 1910 verstärkte oder Totaltilg. mit 3 monat. Künd. zulässig. Sicher- heit: Hypothek zur ersten Stelle auf Bahn und alle sonstigen Immobilien und Anlagen. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: A. Eisenbahnbetrieb: Bahnanlage 1 300 260, Gebäude 95 757, Fahrpark u. Betriebsmittel 183 553, Kautionskto 2580, Mobilien 22 791, Materialien 4001, Kassa 9821, Kalkwerk (Betriebsvorschüsse etc.) 45 549, Ringofenanlage 206 020, Debit. 2024; B. Ringofenbetrieb: Waren 5585, Materialien 17 762, Säcke 2282, Wechsel 2850, Kassa 28, Aussenstände 39 858. Passiva: A. Eisenbahnbetrieb: A.-K. 1 260 000, Prior. 500 000, Ern.-F. 5150, R.-F. 3994, Accepte 20 000, Reservekto 8350, Kreditoren 186; B. Ringofenbetrieb: Von dem Eisenbahnbetrieb erhaltene Vorschüsse 45 549, Reservekto 930, Gewinn: a) Eisenbahnbetrieb 74 677, b) Ringofenbetrieb 21 887. Sa. M. 1 940 725. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Eisenbahnbetriebsunkosten 49 248, Oblig.-Zs. 17 842; Ringofenbetrieb: Unkosten 3692, Materialien 75 703, Zs. 2188, Oblig.-Zs. 2157, Provision 11 684, Skonto 1062, Löhne 64 331, Frankaturen 1001, Steuern u. Abgaben 1083, Del- krederekto 42, Abschreib. 14 893, Gewinn 96 564. – Kredit: Vortrag 2296, Eisenbahn- betrieb 139 471, Ringofenbetrieb 199 728. Sa. M. 341 496. Dividenden 1899/1900: 6 %. Direktion: Friedr. Sander. Aufsichtsrat: Vors. Eisenbahnbau- u. Betriebsunternehmer Herm. Christner, Köln; Stellv. Fabrikant Heinrich Brüning, Hanau a. M.; Fabrik-Dir. August Brüning, Langendiebach; Kaufm. Heinrich Ott, Hanau a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hanau: J. Benjamin. Patentverwertungs-Gesellschaften. Aktien-Gesellschaft für Kohlenstaub-Feuerungen (Patente Wegener) in Berlin, W. Unter den Linden 16, II. (In Liquidation.) Gegründet: Im Jahre 1892. Letzte Statutänd. v. 17./5. 1898. Die G.-V. v. 13. 4. 1901 beschloss Auflösung der Ges. Die Ges. bezweckte Verwertung der Patente W egenerr Kapital: M. 546 000 in 150 Aktien Lit. A à M. 2000 und 246 Aktien Lit. B A M. 1000 nach Herabsetzung um M. 25 000 durch Vernichtung von 25 Aktien im Jahre 1896. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1900? Aktiva: Patentkto 209 585, Kassa 9, Carl Wegener 7602, Wegener, Schmidt & Co. 17 155, Effekten 12 727, Mobilien 1797, Verlust 307 527. – Passiva: A.-K. 546 000, Dresdener Bank 10 403. Sa. M. 556 403. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 301 364, Handlungsunkosten etc. 5130, Abschreib. 2434. – Kredit: Verkauf einer Lokomobile 140 0, Verlust 30 7527. Sa. M. 308 927. Liquidations-Bilanz am 15. April 1901: Aktiva: Effekten 1960, Mobiliar 700, Maschinen 100, Patente 2000, Karl Wegener 700. Passiva: Kassa 40, Gehalt 600, Bureauunkosten 90, Notariatskosten 160, Anwaltskosten 467, Gerichtskasse 226, Maschinenfabrik Cassel 19 000. Sa. M. 20 584. ―――――― =