1848 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. Zeit wesentlich zurückgegangenen Preisen anzunehmen waren; ausserdem trugen hierzu bei die ungünstigen Zinsverhältnisse bei dem knappen Geldstand, sowie die Mehraus- gaben für Löhne und Saläre, was alles nicht durch den gegen frühere Jahre erzielten Mehrumsatz ausgeglichen werden konnte, da hierbei auch die durch die starke Kon- kurrenz gedrückten Preise ihren ungünstigen Einfluss ausübten. Dann waren im ersten Halbjahr 1901 die Schwierigkeiten immer mehr gewachsen, welche hauptsächlich daraus resultierten, dass sich die Ges. in zahlreiche Unternehmungen eingelassen hatte, ohne für die Durchführung der Anlagen, die in vielen Fällen in den ersten Betriebsjahren erhebliche Zuschüsse erforderten, die nötigen Mittel zu besitzen oder beschaffen zu können, zumal das Finanz-Institut der Ges. selbst, die Creditanstalt für Industrie und Handel in Dresden, in Mitleidenschaft gezogen worden war. Zum 29./6. 1901 war deshalb eine G.-V. einberufen, in welcher über eine finanzielle Rekonstruktion der Ges. Beschluss gefasst werden sollte. Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein Antrag des A.-R. und des Vorstandes auf Einsetzung einer Vertrauenskommission zur Einsicht in die Geschäftslage; ferner Herabsetzung des A.-K. und dann Erhöhung desselben durch Ausgabe von Vorz.-Aktien und Aktien behufs Beschaffung neuer Geldmittel. Inzwischen war die Ges. gezwungen, am 15./6. 1901 den Konkurs anzumelden. Der Gläubiger- ausschuss beschloss vorläufig, bis auf weiteres den Betrieb insoweit fortzusetzen, als es die mit Vorteil fertig zu stellenden Arbeiten erheischen, damit eine etwaige spätere Rekonstruktion des Unternehmens nicht unmöglich gemacht wird. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht in 1896 um M. 1 000 000 (emittiert zu 130 0%), 1897 um M. 2 000 000 (emittiert zu 160 %) und lt. G.-V.-B. vom 4. Juni 1898 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, hiervon dienten M. 1 200 000 zum Erwerb der Aktien Elektric.- A.-G. Pöge & Co. (siehe oben), während M. 1 800 000 von der Dresdner Creditanstalt f. Ind. u. Handel zu 165 % übernommen und den Aktionären vom 18.–30. Juni 1898 zu 170 % angeboten wurden; ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 3. Juni 1899 um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, begeben an die Dresdner Creditanstalt für Ind. und Handel zu 125 %, angeboten den Aktionären vom 12.–24. Juni 1899 zu 130 %; auf 3 alte Aktien entfiel 1 neue. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1899, 750 Stück à M. 1000, 1500 Stück à M. 500, auf Namen lautend. Zs. 2/1 u. 1./7. Tilg. ab 1905 dürch jährl. Ausl. am 30./6. (zuerst 1904) von mind. 2 % zuf 27/1. ; ab 2 bezw 17. 1905 verstärkte oder Totalkündigung mit dreimonat. Kündigung zulässig. Sicherheit: Kautionshypothek über M. 1 600 000 zur ersten Stelle auf den Grundbesitz in Nieder- sedlitz zu gunsten der Creditanstalt für Ind. u. Handel in Dresden. Zahlstellen wie bei Div. Kurs Ende 1899–1900: 103, 99.25 %. Zugelassen M. 1 500 000, hiervon zur Subskription gegen bar aufgelegt M. 1 000 000 am 4./7. 1899 zu 100.75 %. Notiert in Dresden. Die Notiz versteht sich ab 19./6. 1901 franko Zinsen. II. M. 2 500 000 in 5 % Teilschuldverschreibungen lt. G.-V.-B. v. 27./12. 1900, rück- zahlbar zu 102 %, 1500 Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, 2000 (Nr. 1501–3500) à M. 500, lautend auf Namen der Creditanstalt für Ind. u. Handel in Dresden oder deren Ordre durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von M. 50 000 auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monate Frist ab 1./7. 1906 vorbehalten. Die Anleihe diente zur Stärkung der Betriebsmittel und ist durch Hypothek in Höhe von M. 2 600 000 auf dem Fabriketablissement der Ges. in Niedersedlitz (Taxwert einschl. Zubehör M. 3 671 068) unter Mitbelastung ihres Elektri- citätswerkes in Niederlössnitz (Taxwert einschl. Zubehör M. 846 948) sichergestellt; die Hypothek ist auf dem Niedersedlitzer Grundbesitz nach M. 1 600 000 Kautionshypothek für Anleihe I, auf dem Niederlössnitzer Besitz an 1. Stelle eingetragen. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Creditanstalt für Ind. u. Handel. Aufgelegt durch die Dresdner Zahlstelle am 14./1. 1901 zu 100.25 %, zuzügl. 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1901. Notiert in Dresden. Die Notiz versteht sich ab 19./6. 1901 franko Zinsen. Die am 1./7. 1901 fälligen Zinsen auf obige M. 4 000 000 Oblig. Anleihe I u. II konnten nicht aus der Konkursmasse gezahlt werden; zur Wahrung der Interessen der Obliga- tionäre wurden deshalb zwei Versammlungen der letzteren zum 16./7. 1901 einberufen; auch wurde in denselben die Bestellung je eines gemeinsamen Vertreters beschlossen. Ge- wählt wurden als Vertreter der 4½ % Obligationen Rechtsanwalt Dr. Jul. Bondi, als jener der zweiten Emission Rechtsanwalt Rochl. Ferner stellte man den Genannten zwei Ausschüsse an die Seite, bestehend aus Geh. Komm.-Rat Konsul Menz, Bankier Fritz Günther, Oberstleutnant a. D. v. Egidy, Rentier Pekrun und O. Treibmann einer- seits, Komm.-Rat Palmié, Dir. Ernst, Dir. Osswald, Oscar Müller und Rentier Bossen- meyer andererseits. Auch beschloss man, dass als Pfandhalterin an Stelle der Credit- anstalt für Industrie und Handel die „Deutsche Treuhand-Ges.“ in Berlin bestimmt werde. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an Vorst. un Beamte, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B