1856 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. Kapital: M. 26 000 000 in 26 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, herabgesetzt lt. G.-V.-B. v. 26./2. 1901 auf M. 400 000, dann erhöht lt. G.-V.-B. v. 21./5. 1901 um M. 25 600 000 behufs Übernahme des gesamten Vermögens der in Konkurs befindlichen „Deutschen Grundschuld-Bank“ (siehe diese Ges. Seite 238–243). Nach G.-V.-B. v. 21./5. 1901 bilden die Geschäftsaktiven genannter Grundschuld-Bank zum Teil den Gegenstand einer von dieser Akt.-Ges. auf das erhöhte Grundkapital gemachten Einlage, zum Teil den Gegenstand einer seitens der Ges. erfolgten Übernahme. Für die Einlage ist der ge- nannten Inferentin der Betrag von M. 25 600 als vollgezahlt angesehenen neuen Aktien der Ges. gewährt worden, die Vergütung für die Übernahme besteht in der Ausstellung von Teil-Schuldverschreibungen der Ges. im Gesamtbetrage von M. 26 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Depositen 450, Prämien 3524, Utensilien 2747, Hypoth.- Forderungen 181 500, General-Immobilienkto 30 770 799, Debitoren 9 868 224, Berliner Pfandbriefamt 19 187, bedingte Debitoren (Schmidt & Gen.) 7 301 961, do. m. Unterlage (Deutsche Grundschuld-Bank) 1 791 229, Kassa 67 213, Verlust 600 000. Sa. M. 50 606 838. Passiva: A.-K. 1 000 000, Kap.-R.-F. 7194, Extra-R.-F. 300 000, Kreditoren 1 079 176, Hypoth.-Spec.-Kto 9 820 834, Hypoth.-Schulden 29 305 111, Kautionskto 100, Verwaltung 1230, bedingte Kreditoren (Deutsche Grundschuld-Bank) 7 301 961, do. m. Unterlage (Schmidt & Gen.) 1 791 229. Sa. M. 50 606 838. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 31 109, Utensilien-Abschreib. 686, Debitoren- do. 62, Immobilien- do. 375 195, Extra-R.-F. 300 000. – Kredit: Gewinn a. Verwaltungskto 32 523, do. a. verkaufte Häuser 54 235, do. a. Zs. 18 375, Immobiliar- R.-F. 1918, Verlust 600 000. Sa. M. 707 053. Dividenden 1893–1900: 4, 0, 2⅝0, 4, 4, 4, 4, 0 %. Direktion: Bürgermeister a. D. Aug. Eupel, Bankier Alb. Schwass. Syndikus: Justizrat Kette; (frühere Vorstandsmitglieder: Siegfried Liebert, Ernst Wilms; dann anfangs 1901 pro- visorisch: Franz Dingelstedt, Ad. Piper). Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Bernh. Dernburg (Bank für Handel u. Ind.), Gen.-Unternehmer Herrmann Bachstein, Bankier Ludwig Born (Born & Busse), Dir. Werner Eichmann (Berlin-Wilmersdorfer Terrain-Ges.), Rechtsanwalt Max Hahn, Stadtverord. Oscar Nelke, Bank-Dir. Reg.-Rat a. D. Samuel (A. Schaaffhausen'scher Bankverein), Rechtsanwalt Jul. Schachian, Bankier Hans Schlesinger (Abraham Schlesinger), Berlin; frühere Mitgl.: Major a. D. G. Kretzschmer, Schöneberg; Dir. Otto Sanden, Berlin; Dir. A. Haenschke, Rechnungsrat G. Herre, Zehlendorf. Actiengesellschaft für Grundbesitz- und Hypothekenverkehr in Berlin, NW. Dorotheenstrasse 95. Die Ges. gehörte zum Concern der Spielhagen-Banken und stand in engsten Be- ziehungen zu diesen Instituten, nahm also an deren wüsten Schiebungen u. betrügerischen Transaktionen teil. Die G.-V. v. 6./2. 1901 wählte zur Prüfung der Geschäftsführung eine Revisionskommission, bestehend aus den Herren Justizrat Kempner, Komm.-Rat Lucas, Bankier Emil Salomon, Rechtsanwälte Dr. Schultz, Schachian u. Dr. Freund, Direktoren Cohnitz u. Eupel; sämtliche Mitgl. gehören den Vertrauenskommissionen der Spielhagen- Banken an. Die Revisoren stellten fest, dass Geschäftsbericht und Bilanz nicht nur per 31./12. 1899, sondern auch der vorangegang. Jahre ein durchaus falsches Bild von der Lage der Ges. geben, dass die Bilanzen seit Jahren systematisch künstlich konstruiert sind, und dass der Vorstand durch die Art der Geschäftsführung sich und seinen Freunden rechtswidrige Vorteile zugeführt hat. Schon in früheren Jahren ist immer mit Verlust gearbeitet und die Tant. und Div. sind zu Unrecht verteilt worden. Es hätten recht- mässig die Bilanzen mit Verlust abschliessen müssen, und zwar diejenige für 1897 mit einem solchen von M. 220 758, die für 1898 mit einem solchen von M. 600 297 und die für 1899 mit einem solchen von M. 564 891. Zu Unrecht sind verteilt worden an Tant. in den Jahren 1895–97 M. 530 927, in 1898 M. 8681 und in 1899 M. 13 734, an Div. in den Jahren 1895–99 M. 1 600 000. Wie einerseits die Katastrophe bei den zur Spielhagen- Gruppe gehörenden Banken die jetzige Lage der Act.-Ges. verursacht hat, so ist andererseits die Dir. der Act.-Ges. – von den M. 4 000 000 Aktien derselben besassen die Deutsche Grundschuld-Bank M. 2 000 000, die Preussische Hypotheken-Actienbank M. 1 784 000 — insofern für den ganzen Spielhagen-Vorfall mit verantwortlich zu machen, als ohne ihre Mithilfe die Proceduren der Eduard Sanden und Genossen und die verderbliche Investierung der Gelder der Banken in industriellen Unternehmungen und in der EFirma Anhalt & Wagener Nachf. nicht möglich gewesen wären. Die in der Bilanz mit einem Buchwert von rund M. 20 500 000 aufgeführten bebauten Grundstücke sind zum grossen Teile in Subhastationen zu den überhohen Preisen, wie sie durch die Preussische Hypo- theken-Actienbank und die Deutsche Grundschuld-Bank beliehen gewesen waren, er- worben und zu diesen überhohen Preisen in den Bilanzen bewertet worden. Eine genaue Schätzung der zu hoch bewerteten Grundstücke ist bislang nicht möglich gewesen, doch