38 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Landgüter-Aktiengesellschaft in Köln a. Rh. Gegründet: Am 25. Juni 1900; handelsger. eingetragen am 26. Juni 1900. Gründer: Geh. Reg.-Rat und Vortragender Rat im Handelsministerium Ad. Wendelstadt, Berlin; Privat- dozent Dr. med. Herm. Wendelstadt, Bonn; Rich. Wendelstadt, Buenos- Ayres; Otto Deich- mann, Eug. Pfeifer, Köln. Zweck: Ankauf und Anpachtung von Landgütern und Ländereien im In- und Auslande, sowie deren Ausbeutung und Verwertung durch Selbstbewirtschaftung, und Wiederverkauf. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Nam.-Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 2 997 895, Viehbestand u. Güterinventar 601 425, Debit. 65 249. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kredit. 2435 530, Gewinn 29039. Sa. M. 3 664 560. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 887, Zs. 138 750, Abschreib. 8968, Gewinn 29 039 (davon R.-F. 1452, Vortrag 27 587). Sa. M. 177 645. – Kredit: Gütererträgnisse M. 177 645. Dividende 1900/1901: 0 %. (Gewinn M. 29 039.) Direktion: Rechtsanwalt Dr. Otto Strack. Aufsichtsrat: Vors. Karl Th. Deichmann, Köln; Stellv. Privatdocent Dr. 3 0 H. Wendelstadt, Bonn; Geh. Ober-Reg.-Rat Ad. Wendelstadt, Berlin. Rheinische Immobilien-Actien-Bank in Köln in Konkurs. Gegründet: Im Jahre 1881. Über das Vermögen dieser mit der Firma G. Meumann ver- quickten Ges. wurde am 3./8. 1901 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwälte Justizrat Graul u. Dr. Jul. Trimborn in Köln. Anmeldefrist 17 14./10. 1901; Prüfungstermin 28./10. 1901. Die Ges. bezweckte Erwerb und Veräusserung von Grundbesitz, sowie Erwerb, Ver- äusserung und Verwaltung von Hypoth. und Grundschulden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, wovon 60 % = M. 600 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1900: Dieselbe ist gar nicht mehr veröffentlicht. Nach einem den Gläubigern von ihrem Prüfungsausschuss im Juli 1901 erstatteten Bericht wurden an Aktiven ausgewiesen: Kassa 2214, Ausstände in lauf. Rechnung 35 318, Hypoth.- Forderungen 248 190, Wertpapiere 73 738, Liegenschaftsbesitz nach Kürzung der darauf lastenden Hypoth. 1 801 408, Weinvorräte 165 000, Mobiliar etc. 5000, Rechnungen der Gesellschafter 75 000, zus. M. 5 300 000. – An Passiven: Schulden in lauf. Rechnung 2 232 445, Depotschein-Gläubiger, die als ungedeckte Gläubiger anzusehen sind (siehe auch die Bemerkung unten) 2 842 715, Hypoth.-Schulden 2 289 250, Tilg.-Guthaben der Hypoth.-Schuldner 163 634, Schulden des Kölner Hofes 38 815, zus. M. 7 570 000. Hier- von entfallen 2 890 000 auf gedeckte Gläubiger. Nach deren Befriedigung verbleiben M. 2 410 000 Aktiva zur Deckung von 4 670 000 sonstigen Gläubigern verfügbar = 51½ %. Die Abwicklung war in der folg. Weise geplant: Die Firma Meumann übernimmt liche nicht bevorrechtigten Forderungen auch der Rhein. Immobilien-Actien-Bank als eigene, damit diese ohne Bankschuld erscheint und vor der Konkursanmeldung bewahrt bleibt. Diese gemeinsamen Gläubiger erhalten dann 50 % ihrer Forderungen, und zwar den nicht dureh 100 teilbaren Betrag bar und den auf ein Vielfaches von 100 ab- gerundeten Restbetrag in einem nicht übertragbaren Schuldschein auf den Namen. Was aus der Masse nach der Konkurseröffnung herauskommen wird, dürfte in der Gläubiger-Vers. v. 28./10. 1901 bekannt gegeben werden. Dividenden 1890–96: Je 5 %. Gewinn 1897–99: M. 28 481, 29 224, 28 823. (Vorstand: Dr. jur. Carl Meumann, Wilh. Meumann.) Bemerkung: Die Bank hatte auf Grund der von ihr erworbenen, offenbar keineswegs erst- klassigen Hypoth. sogen. Hypoth.-Depotscheine ausgegeben und dieselben namentlich an kleine Leute weitergegeben. Diese Depotscheine waren aber keineswegs Hypoth.- Pfandbr. gleichzuachten, sodass die Besitzer mit ihren Forderungen lediglich gleich den andern Gläubigern in die Masse gehen. Weiter waren die Direktoren gleichzeitig In- haber der ebenfalls falliten Firma G. Meumann in Köln. Die Vermögensverhältnisse beider Firmen sind so miteinander verquickt und undurchsichtig, dass der Konkurs der einen notwendig den der andern nach sich ziehen musste. Königsberger gemeinnützige Actien.- Baugesellschaft in Königsberg i. Pr. Gegründet: 13./4. 1864. Letzte Statutänd. v. 11./11. 1899 u. 14./10. 1901. Zweck: Erbauung oder Ankauf von Häusern, um gesunde und zweckmässig eingerichtete Wohnungen zu billigen Mietspreisen für wenig bemittelte ordentliche Leute herzustellen. Die Ges. besitzt Grundstücke und Häuser an der Albert- und Friedmannstrasse in Königsberg i. Pr.