94 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. durch die öffentlichen Interessen geboten scheint. Die Herstellung eines zweiten Geleises darf erst dann verlangt werden, wenn die Brutto-Einnahme im Durchschnitt dreier auf. einander folgenden Jahre mindestens M. 16 000 pro km beträgt. Die Ges. ist verpflichtet, auf staatliches Verlangen den Betrieb der Bahn einer an. schliessenden Eisenbahnverwaltung gegen eine jährl. Rente in Höhe des Durchschnitts. reinertrages der letzten 5 Jahre, mind. muss jedoch diese Rente 4½ % des Anlagekapitals betragen, zu überlassen. Ebenso kann der Staat verlangen, dass im Bedarfsfalle Vollbahn. betrieb eingeführt wird und die Ges. selbst entweder die dieserhalb nötigen Bauveränd. trägt und besorgt, oder aber den ganzen Betrieb einem anderen Unternehmer überlässt. Die Ges. strebt die Verstaatlichung des Unternehmens an, da den Opfern, die in den letzten Jahren infolge des stärker gewordenen Personen- und Güterverkehrs für die Er. weiterung der Bahnanlagen und die Vermehrung der Betriebsmittel gebracht worden und noch zu bringen sind, entsprechende Mehrerträgnisse nicht gegenüberstehen. Kapital: M. 2 000 000 in 2800 Aktien (Nr. 1–2800) à M. 500 und 600 Aktien Lit. B (Nr. 1–600) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; erhöht 1881 um M. 400 000, 1885 um M. 100 000 und lt. G.-V.-B. v. 30. Sept. 1897 bezw. 12. Juli 1898 um M. 500 000 (div.-ber. ab 1. April 1898) angeboten den Aktionären 13.–19. Aug. 1898 zu 105 %. Anleihe: M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1891, 1200 Stück à M. 500; Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg.: Bis ½ % mit Zs. und Überschuss durch Verl. im Aug./Sept. (zuerst 1895 6 Stück) auf 1./. Kann ab 1897 verstärkt werden. Eingetragen im Bahngrundbuch. Am 31./3. 1901 noch in Umlauf M. 583 500. Kurs Ende 1897–1901: –, 102, –, –, – %. Notiert Düsseldorf. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im II. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F., des Bilanz-R.-F., des Spec.-R.-F. und event. weitere Rücklagen und Abschreib., Rest Div. Der A.-R. erhält eine feste Jahresvergütung von M. 3000. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Kapital-Anlagekto: a) Kaufpreis der Bahn und für Aus- bau der alten Bahnanlage 1 545 901, b) erste Dotierung des Ern.-F. 100 000, c) Erweiterung der Bahnhöfe u. Vermehrung der Betriebsmittel bis 31./3. 1900 937 322, d) Zugang im Jahre 1900/1901 186 422, Debitoren 82 121, Ern.-F. 87 696, Materialkto 118 401, Effekten 75 098, bereits eingelöste Okt.-Coup. 11 580, Kassa 14 550. Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 583 500, getilgte Oblig. 16 500, Tilg.-Kto 4170, Ver. zinsung der Oblig. 23 340, Kapital-Anlage-Reserve 66 003, Spec.-R.-F. 46 180, Bilanz-R.-. 38 893, alte Div. 672, Kautionen 33 098, Kreditoren 184 205, Unterstütz.-F. 4885, Bankier. schuld 94 373, Eisenbahnsteuer 1538, Reingewinn 61 735. Sa. M. 3 159 097. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben ausschl. Ern.-F. u. R.-F. 474 762, Rück- lage in Ern.-F. 55 767, do. in R.-F. 3808, Eisenbahnsteuer 1538, Oblig.-Verzins, 23 340, Oblig.-Tilg. 3660, Gewinn 61 735 (davon Div. 60 000, Vortrag 1735). – Kredit: Übertrag 1361, Betriebseinnahmen ausschl. Ern.-F. 623 251. Sa. M. 624 612. ) Kurs Ende 1882–1901: 110.25, 115.75, 116, 102.30, 104.20, 104.50, 106.80, 106.30, 110.80, 98.40, 80.50, 72, 85, 104.70, 112.10, 113, 111, 108, 102.75, 85.25 %. Aufgelegt im Okt. 1882 zu 110 % Notiert in Berlin. Dividenden 1880/81–1900/1901: 4¾, 6, 6, 4, 5, 4, 4¼, 5, 4½, 4½, 4, 4, 1¼, 3, 3, 4, 4, 4, 5, 4¾, 0 %. Div.-Zahl. spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Die für 1900/1901 beschlossene Div. von 3 % gelangt nach Verfügung der Aufsichtsbehörde erst dann zur Auszahlung, wenn es gelungen ist den Fehlbetrag des Ern.-F. im Betrage von M. 87 696 durch Aufbringung völlig sicher fundierter Mittel anderweitig zu decken; der gesamte verfügbare Überschuss des Geschäftsjahres 1900/1901 mit M. 63 274.16 ist einstweilen dem Ern.-F. zugeführt worden. Direktion: Vors. Major a. D. H. Bellardi, Spec.-Dir. E. Hespe, Verkehrs-Dir. F. Wolff, Crefeld. Aufsichtsrat: Vors. Bankassessor a. D. Bellardi, Stellv. Kaufm. Arthur Schroers, Crefeld; Ober-Reg.-Rat a. D. Rechtsanw. P. Ramsauer, Oldenburg; Bank-Dir. O. Stomps, Bankier Herm. Kretzschmar, Komm.-Rat Alex Lucas, Berlin. Zahlstellen: Crefeld: Eigene Hauptkasse, Niederrhein. Kredit-Anstalt Peters & Co.; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., Berliner Handels-Ges., Berliner Bank; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. Kremmen-Neu-Ruppin-Wittstocker Eisenbahn-Gesellschaft in Neu-Ruppin. Gegründet: Am 29. April 1896. Letzte Statutenänd. vom 19. Sept. 1900. Betriebseröffnung am 21. Dez. 1898 für Güter, am 1. Febr. 1899 für Personen. Koncession v. 25. Juni 1897. Zweck: Bau und Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Kremmen über Neu-Ruppin nach Wittstock. Länge 65,3 km, Spurweite 1,435 m. Kapital: M. 2 800 000 in 2800 Aktien à M. 1000, wovon 1300 St.-Aktien Lit. A und 1500 St.-Aktien Lit. B, seit 20. Nov. 1898 voll eingezahlt. Erstere gewähren den Anspruch auf Vorbefriedigung bis 4 % Vorz.-Div., sowie bei etwaiger Geschäftsauflösung. Die